Judith Fanto

 4,6 Sterne bei 80 Bewertungen
Autor*in von Viktor, Viktor und weiteren Büchern.

Lebenslauf von Judith Fanto

Judith Fanto, geboren 1969, ist Juristin im Bereich Medizinrecht und Mutter von drei Kindern. Neben ihrer journalistischen Tätigkeit setzt sie sich als Gründerin mehrerer Stiftungen für kulturelle Aktivitäten und Bildungsangebote vor allem für jüdische Mitmenschen sowie für Kinder mit psychiatrischen Problemen ein. Ihr Debütroman ›Viktor‹ erzählt vom Schicksal ihrer Familie und avancierte schon nach wenigen Wochen zum Bestseller.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Judith Fanto

Cover des Buches Viktor (ISBN: 9783825152574)

Viktor

 (77)
Erschienen am 15.12.2021
Cover des Buches Viktor (ISBN: 9783036961484)

Viktor

 (0)
Erschienen am 13.09.2022
Cover des Buches Viktor (ISBN: 9783867373746)

Viktor

 (3)
Erschienen am 31.05.2021

Neue Rezensionen zu Judith Fanto

Cover des Buches Viktor (ISBN: 9783867373746)
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Rezension zu "Viktor" von Judith Fanto

Spannende Identitätssuche: Bin ich jüdisch?
Judithavor 4 Monaten

Judith Fanto beginnt als sehr junge Frau, sich intensiv mit ihrer jüdischen Familiengeschichte auseinanderzusetzen. Sie lebt in den Niederlanden, der Vorname Greetje scheint ihr immer unpassender. In Romanform lässt sie den Hörer/Leser miterleben, wie sie fragt und fragt und dann auf dem Dachboden in alten Dokumenten wühlt, um endlich zu erfahren, wer sie wirklich ist. Mindestens genauso wichtig ist ihr die Familiengeschichte, die Anfang des 20. Jahrhunderts in Wien beginnt und einen tragischen Verlauf nimmt. Namensgebend für das Buch ist ihr Großonkel Viktor, aber eigentlich steht Judith, wie sie sich bald selbst umbenennt, im Mittelpunkt. Sie fühlt sich als Jüdin und ist hin- und hergerissen von ihren Erkenntnissen. Strahlenförmig gehen von ihr die Fragen aus und sie sammelt die Antworten auch wie Strahlen wieder ein. 

Sehr gut gelesen von Julia Nachtmann, wunderschöne Begleitmusik.

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Cover des Buches Viktor (ISBN: 9783825152574)
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Rezension zu "Viktor" von Judith Fanto

Familienroman
gstvor 7 Monaten

Bereits mit neun Jahren las Geertje heimlich in der Bibliothek Bücher über die Geschichte der Juden. Zuhause wurde zu diesem Thema nur geschwiegen. Die Großeltern, aus dem Wien der Nationalsozialisten nach Belgien geflüchtet, sind in ihrer Wahlheimat zum katholischen Glauben konvertiert. Auch wenn sie Jüdisches verleugnen, halten sie noch diversen Ritualen fest.

Judith Fanto erzählt aus ihrer eigenen Familiengeschichte und kommt dabei in einem zweiten Erzählstrang immer wieder auf ihren Großonkel Viktor zu sprechen. Der galt zwar in der Familie als Tunichtgut, hat aber letztlich das Leben seiner Familie gerettet.

Dies war nach „Isidor“ bereits der zweite Roman in diesem Jahr, der mich nach Wien und in die Zeit der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten führte. Viele Seiten verstärkten den Eindruck, den ich aus dieser vergangenen Zeit schon hatte. Doch es kam auch Neues hinzu. So bekennt sich Geertje im dritten Teil dieses fünf Teile umfassenden Buches offiziell zum Judentum und lernt in ihrer Gemeinde das jüdische Brauchtum kennen. Ich fand das interessant zu lesen.

Fazit: Judth Fanto, geboren 1969, hat ein Debüt geschrieben, das zu lesen sich wirklich lohnt.


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Cover des Buches Viktor (ISBN: 9783825152574)
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Rezension zu "Viktor" von Judith Fanto

Sehr Lesenswert
hamburgerlesemausvor einem Jahr

„Das wir jüdisch waren, wusste ich von Kind an, nicht aber, was es bedeutete“. (S.17)


ViktorJudith Fanto
Die junge Geertje van den Berg lebt in Nijmegen, den Niederlanden und studiert dort Jura.1939 flohen ihre jüdischen Eltern und Großeltern aus Wien nach Belgien, wo sie sich nach kurzer Zeit erneut vor den Nazis verstecken mussten. Nach dem Krieg emigrierten diese nach Holland.

Schon lange ist ihre ganze Familie katholisch und sie versuchen jegliche Dinge, die sie mit dem Judentum in Verbindung bringen könnten, zu verwischen.
Wann immer Geertje gewisse Themen wie „Religion" oder "Flucht vor den Nazis“ bei ihrer Familie anspricht, verfällt diese ins Schweigen. Nur wenn Geertje mal wieder vorlaut ist, murmelt ihr Großvater: „Das muss sie von Viktor haben!“
Viktor, so viel hatte sie herausgefunden, war der Bruder ihres Großvaters, ein Betrüger, der ein Lotterleben mit Glücksspiel, Betrügereien, Pferdewetten und gefälschten Ausweisen führte, ein Mann, der sich nicht um gesellschaftliche Konventionen kümmerte. 

Die Autorin schreibt ihr Buch auf zwei Zeitebenen:- 1994: In diesem Erzählstrang versucht Geertje die Vergangenheit ihrer Familie zu beleuchten, gleichzeitig möchte sie sich zum Judentum bekennen.- 1914: Wir begleiten die Familie Rosenbaum durch den ersten und zweiten Weltkrieg, wobei Viktor die Hauptperson ist. Er ist das „schwarze Schaf“ der Familie und sein Vater lässt keine Gelegenheit aus, ihm sein Fehlverhalten vorzuhalten.


Viktor ist ein flüssiges und sehr lesenswertes Buch. Unglaublich gut haben mir die Konversationen zwischen Viktor und seinem Vater bzw. Schwester gefallen. Und auch das Leben der Juden in Wien zur Zeit des Anschlusses an das Nazi-Deutschland, per Volksentscheid (!), war sehr aufschlussreich.Dank des Stammbaumes auf den ersten Seiten des Buches konnte ich mich schnell einlesen. Judith Fanto beschreibt hier eindrucksvoll und auf literarisch hohem Niveau ihre Familiengeschichte. Ein weiteres Schicksal der dunkelsten und traurigsten Zeit der deutschen Geschichte. Leseempfehlung 4 Sterne


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