Rezension zu "Rites of Passage" von Joy N. Hensley
Original-Rezension: The emotional life of books
Meine Meinung:
Rites of Passage gehört definitiv zu den Büchern, auf die man sich so wahnsinnig freut, weil sie so anders, so besonders klingen und man fest davon überzeugt ist, dass man sie lieben wird. Wie das leider oft so ist, kam Rites of Passage nicht ganz an meine Erwartungen heran.
Das heißt aber nicht, dass es langweilig ist. Wenn es langweilig gewesen wäre, hätte ich es nicht bei einem 12-stündigen Readathon anfangen und beenden können. Doch heißt das leider noch lange nicht, dass das Buch ein Page-Turner ist. Denn es gab durchaus die ein oder andere Stelle, wo ich mich dazu durchringen musste, weiterzulesen und das Buch nicht erst einmal für eine Pause beiseite zu legen. Es hat durchaus seine spannenden Stellen, wo man nicht aufhören kann, es zu lesen, aber auch solche, bei denen die Geschichte eher mehr so vor sich hin tröpfelt und man sich denkt: Könnte es nicht endlich mal weitergehen?
Um aber gleich zu dem großen Problem zu kommen, das ich mit dem Buch hatte: die Frage wie realistisch so eine Geschichte ist. Denn, um mal ganz ehrlich zu sein, die Ansätze klingen für mich durchaus nachvollziehbar. Und bis zum einem gewissen Level wäre das, was passiert ist, noch vertretbar gewesen. Aber irgendwann wurde das Buch für mich einfach viel zu abgedreht. Ständig habe ich mich gefragt, was sich die Autorin nur dabei denkt. Denn das, was vor allem am Ende passiert ist, sprengt für mich jeden Rahmen einer realistischen Erzählung und driftet einfach nur noch ins Absurde ab. Und wenn so etwas passiert, macht lesen eigentlich nicht mehr so viel Spaß.
Nichtsdestotrotz möchte ich an dieser Stelle betonen, dass mir die eigentliche Idee sehr gut gefallen hat - nur wie die Autorin mit ihr umgegangen ist, war das Problem. Denn im Prinzip ist die Geschichte sehr einzigartig und unheimlich interessant. Ich habe noch nie etwas ähnliches gelesen und war anfangs davon auch ganz hin und weg!
Die Protagonistin Sam habe ich zudem sehr gerne. Sie ist ein starkes Mädchen, das um ihren Bruder trauert und in eine Situation geraten ist, die sie selbst übersteigt und in der sie nicht recht weiß, wie sie damit umgehen soll.
Jedoch die Beziehung, die sich in dem Buch aufbaut, hat mich an ein bestimmtes Buch bzw. Reihe erinnert und ich bin mir nicht so sicher, ob das so vorteilhaft ist: Vampire Academy. Sie kämpften einen sehr ähnlichen Kampf. Auch wenn das Endergebnis nicht mehr ganz so ähnlich ist, hat mich dies doch recht gestört. Denn bei VA war die Liebesgeschichte einfach so großartig, dass die bei Rites of Passage da leider nicht ganz herankam.
Das Ende ist übrigens recht offen. Natürlich wird die eigentliche Handlung ordentlich zu einem Abschluss gebracht, jedoch bleiben einige Punkte außen herum noch offen, weshalb ich mir doch gut denken könnte, dass da noch irgendwas kommt. In Form einer Fortsetzung oder einer Novella. Ich weiß es nicht. Offiziell ist das Buch jedoch ein Einzelband.
Mein Fazit:
Zusammenfassend kann man also sagen, dass mir Rites of Passage eher mittelmäßig gefallen hat. Zwar ist die Idee an sich unheimlich interessant und einzigartig, doch mangelt es an der Umsetzung. Wir haben zwar eine sympathische und liebenswerte Protagonistin, doch die Liebesgeschichte stand im großen Schatten einer aus einem anderen Buch und konnte mich deshalb nicht ganz so überzeugen, wie sie es sonst vielleicht getan hätte. Kann ich das Buch weiterempfehlen? Nur bedingt. Wenn du mal etwas ganz anderes lesen willst und darüber hinwegsehen kannst, dass die Geschichte teilweise leicht ins absurde abtriftet, dann ja. Ansonsten eher weniger.