Rezension zu "Words You Need" von Josi Wismar
Band 1, das Debüt der Autorin, konnte mich leider gar nicht überzeugen. Dennoch wollte ich der Reihe sowie der Autorin noch eine Chance geben.
In diesem zweiten Teil geht es um Lexie, die seit ihrer Jugend Vertrauensprobleme hat, vor allem gegenüber Männern. Als sie jedoch Nate begegnet, beginnt ihre Fassade zu bröckeln. Er ist anders als die Männer, mit denen Lexie sonst verkehrt und Lexie lässt nun mehr Nähe und Herz zu. Schon bald wird sie jedoch von ihrer Vergangenheit eingeholt, die sie bis dato erfolgreich verdrängt hatte.
Die Schreibstil war nicht mehr ganz so locker wie im ersten Band und die ersten hundert Seiten bestehen gefühlt nur aus expliziten Szenen. Was erstmal gar kein Problem ist, aber nach der 2./3. dieser Szenen dachte ich nur noch: okay, ich weiß jetzt, wie du Männer rumkriegst. Ich weiß, dass du nur für eine Nacht bleibst. So langsam habe ich es verstanden. Von angeblichen Vertrauensproblemen habe ich nicht viel gemerkt, da Lexie regelmäßig mit Männern nach Hause geht, die sie erst 1-2 Minuten kennt und die sonst was im Schilde führen könnten, da sie rein gar nichts über sie weiß. Das ist in der heutigen Zeit meiner Meinung nach einfach total gefährlich und realitätsfern.
Oftmals wechseln die Szenen sehr abrupt, ohne Überleitung oder Absatz, was mich regelmäßig etwas verwirrt hat.
Die Handlung insgesamt war nicht schlecht, doch mehrfach haben für mich die Worte und Gedanken nicht mit den Handlungen der Charaktere übereingestimmt. Lexies Umgang mit der Vergangenheit von Nate fand ich unangebracht und nicht einfühlsam - auch im allgemeinen war mir Lexie nicht sonderlich sympathisch und blieb etwas blass.
Will, Em und Jake mochte ich an sich gerne - laut Lexie sind es ihre besten Freunde, ihre Personen. Allerdings bestand jeder 2. Satz gefühlt aus den Worten: ich bin immer für dich da, du kannst mir alles sagen. Für mich ist sowas in einer Freundschaft selbstverständlich und man sollte es nicht ständig erwähnen müssen. Oftmals hat Lexie ihre Freunde sowieso lieber angelogen.
Wills Aussagen bestanden (wie in Band 1) immer noch größtenteils aus Kalendersprüchen. So schlägt Lexie ihm irgendwann knallhart vor, dass er ein Buch mit Kalenderweisheiten rausbringen soll. Vermutlich war es lustig gemeint, doch ich fand es etwas unrealistisch und unempathisch, Freunden in der Not nur Kalenderweisheiten um die Ohren zu knallen.
So leid es mir tut, konnte mich auch Band 2 nicht überzeugen und ich werde die Reihe nun endgültig abbrechen.