Joseph Roth

 4 Sterne bei 736 Bewertungen
Autor von Hiob, Radetzkymarsch und weiteren Büchern.
Autorenbild von Joseph Roth (©Gemeinfrei)

Lebenslauf von Joseph Roth

Joseph Roth wurde im September 1894 in Brody, damaliges Österreich-Ungarn, geboren. Er verlor seinen Vater sehr früh und wuchs daher nur bei seiner Mutter auf. Roth erhielt Violinunterricht und besuchte das Kronprinz-Rudolf-Gymnasium, das er als einziger Jude mit dem Matura abschloss. Er studierte in Lemberg, der Hauptstadt Galiziens, siedelte jedoch früh nach Wien um, da in Lemberg Polnisch als Unterrichtssprache eingeführt wurde und Roth deutschsprachig erzogen wurde. Er bewohnte dort eine Wohnung mit seiner Mutter, die vor dem Ersten Weltkrieg aus Brody geflohen war. Durch sein sehr erfolgreiches Studium der Germanistik und mehreren Hauslehrerstellen konnte sich Roth bald sehr gut selbst finanzieren. 1916 meldete Roth sich freiwillig zum Militärdienst und stand im Spalier der Soldaten entlang des Beerdigungszuges von Kaiser Franz Joseph I., was ihn sehr bewegte. Während und nach seinem Militärdienst schrieb er Artikel für verschiedene Zeitschriften und Zeitungen. 1920 zog Roth nach Berlin und arbeitete auch dort für verschiedene Zeitungen, bald auch für die "Frankfurter Zeitung", für die er viele Ostländer bereiste und darüber berichtete. Am Tag von Hitlers Machtergreifung verließ Roth Deutschland und emigrierte zuerst nach Paris, später nach Nizza. Mit Roths Gesundheitszustand ging es bergab. 1939 wurde er nach einem Zusammenbruch in das Armenhospital Hôpital Necker eingeliefert, wo er am 27. Mai an einer doppelseitigen Lungenentzündung starb. Joseph Roth wurde am 30. Mai 1939 in Paris beerdigt.

Alle Bücher von Joseph Roth

Cover des Buches Hiob (ISBN: 9783520862013)

Hiob

 (202)
Erschienen am 28.05.2018
Cover des Buches Radetzkymarsch (ISBN: 9783843059572)

Radetzkymarsch

 (126)
Erschienen am 01.06.2016
Cover des Buches Die Kapuzinergruft (ISBN: 9783902950376)

Die Kapuzinergruft

 (47)
Erschienen am 24.08.2015
Cover des Buches Die Legende vom heiligen Trinker (ISBN: 9783746715148)

Die Legende vom heiligen Trinker

 (42)
Erschienen am 09.04.2018
Cover des Buches Hotel Savoy (ISBN: 9783866721135)

Hotel Savoy

 (38)
Erschienen am 05.01.2018
Cover des Buches Das Spinnennetz (ISBN: 9783257239805)

Das Spinnennetz

 (28)
Erschienen am 22.01.2010
Cover des Buches Das falsche Gewicht (ISBN: 9783150188644)

Das falsche Gewicht

 (22)
Erschienen am 01.06.2013
Cover des Buches Beichte eines Mörders (ISBN: 9788026823438)

Beichte eines Mörders

 (18)
Erschienen am 24.09.2014

Neue Rezensionen zu Joseph Roth

Cover des Buches Juden auf Wanderschaft (ISBN: 9783958014442)
awogflis avatar

Rezension zu "Juden auf Wanderschaft" von Joseph Roth

Hab die falsche Version erwischt bei meiner fehlt ein Kapitel
awogflivor 2 Monaten

Ich bin so stinksauer auf den Hofenberg Verlag, der Juden auf Wanderschaft 2015 neu in Großschrift herausgegeben hat. Erstens hat die Ausgabe einen Druckfehler auf allen linken Seiten, sodass in den Wörtern vertikal in einer Line an derselben Stelle zwei Buchstaben verschwinden, was das Buch schwer lesbar macht. Zweitens fehlt mir schmerzlich das letzte nachgetragene Kapitel, was Roth zur Situation der Juden in Deutschland insgesamt gesagt hat. Schon bei vielen von Roths Werken habe ich angemerkt, dass ich gerne wüsste, was Roth zum Aufstieg der Nazis genau zu sagen hatte, viele seiner Romane sind ja früher geschrieben worden, wo sich noch nicht alles abzeichnete. Hier in Juden auf Wanderschaft wäre die Möglichkeit gegeben, denn genau in diesem Werk würde, wenn es komplett veröffentlicht worden wäre, drinnen stehen, was ich schon immer wissen wollte.

Ansonsten muss ich meinem Lesefreund Armin zustimmen, der recht kurze Text ist eine Analyse, Recherche und sachliche Auseinandersetzung vor allem zum Roman Hiob, aber auch in anderen Romanen scheinen die diskutierten Themen auf, wie zum Beispiel der typisch jüdische Konflikt- Assimilation oder nicht oder was dazwischen.

Zudem wird sehr viel Hintergrundwissen für jeden jüdischen Roman vermittelt, um das Leben, die Gesellschaft und die Religion von Juden jedweder Strömung zu verstehen. Dabei war für mich auch viel Neues, wie zum Beispiel, dass sie keinen Gebetsraum brauchen, sondern nur 10 Juden, um ihren Gottesdienst abzuhalten. Aber klar, sie müssen alles dabeihaben, wer weiß, wann sie plötzlich wieder „auf Wanderschaft“, ergo flüchten müssen. Auch die Kritik an den orthodoxen Wunderrabbis ist sehr gut gelungen.

Die Unterschiede des ostjüdischen Lebens in Berlin, Wien und Paris sind köstlich und sie beschreiben vor allem in Wien, wo ich das beurteilen kann, sehr genau das Leben in der Stadt.

Am Gründonnerstag war ich in der im Buch angesprochenen Josefstadt, dem historischen Wiener Judenviertel für die armen Leute parken, um am Donaukanal zu flanieren und Graffitis zu knipsen. Ich bin öfter in dem Bezirk, da ich ihn sehr mag und er sehr nahe zur Einfahrtsstraße von meiner Stadt Krems ist. Habe dort wieder ganz ursprüngliches jüdisches Leben und drei orthodoxe Juden gesehen, der Vater mit seinen zwei Kindern, der vierjährige war schon voll ausstaffiert. Ein Polizist bewachte offensichtlich den ehemaligen Tempel. Ich habe ihn irrtümlich für einen Parksheriff gehalten und ihn gebeten, uns bitte nicht wegen Falschparkens zu bestrafen. Er hat lauthals gelacht und sagte, er hat gaanz andere Aufgaben, nämlich den Tempel vor Angriffen zu Ostern zu beschützen. Zudem hat er auch noch mit einem Zwinkern versprochen, gut auf unser Auto aufzupassen, damit keine Strafe fällig wird.

So prophetisch Roth normalerweise seine Voraussagen getroffen hat, die Prophezeiung, dass der Kommunismus den Antisemitismus auslöschen wird, konnte nicht gehalten werden. Da war er zu optimistisch, und diese Projektion in die Zukunft ist etwas schlechter gealtert.

Fazit: Nur 3 Sterne und keine Leseempfehlung von mir, aber das liegt tatsächlich am Ärger mit der Ausgabe, in der das wichtigste Kapitel fehlt. Bitte 978-3-8430-3172-1 aus dem Hofenberg Verlag nicht kaufen. Also passt auf, dass Ihr die richtige Ausgabe erwischt.

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Cover des Buches Leben im Hotel (ISBN: 9783990392348)
JoBerlins avatar

Rezension zu "Leben im Hotel" von Joseph Roth

Ein Leben im Hotel
JoBerlinvor 4 Monaten

Ich möchte kurz ein neues Büchlein vorstellen, das ich gerade lese und das mir so gut gefällt:

"Leben im Hotel" heißt es, im Limbus Verlag erschienen - es handelt sich um Feuilletons von Joseph Roth zum genannten Titel (1929, Frankfurter Zeitung). Kurze Blitzlichter sind es, die z.B. den alten Kellner, den allwissenden Portier, den Koch in einer derartigen Brillanz aufleuchten lassen, die begeistert und berührt und ich frage mich, wer heute in Deutschland wohl so schreiben kann - mir fällt niemand ein.

Das kleine Buch ist zum Selbstlesen und zum Verschenken gleichermaßen geeignet, eine gewisse Affinität zu Hotels, zum Reisen ist wünschenswert aber ganz bestimmt nicht Voraussetzung.

Kommentare: 2
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Cover des Buches Das Spinnennetz (ISBN: 9783257239805)
till_stegmeiers avatar

Rezension zu "Das Spinnennetz" von Joseph Roth

Zeitloser Weckruf
till_stegmeiervor 5 Monaten

Was passiert mit Menschen, die ehrgeizig streben und überleben wollen, wenn in einer Gesellschaft die Demokratie wegbricht? Joseph Roth hat 1924 mit „Das Spinnennetz“ einen hochaktuellen Roman über das opportunistische Wesen Vieler verfasst, das dem Wirken derer Anschub leistet, die nichts Gutes mit einem freiheitlichen Land vorhaben. Hierbei arbeitet Roth in eindrucksvoller Weise die Grauzonen zwischen menschlicher Vernunft und der Gier, dazugehören zu wollen, heraus. Lupus est homo homini: Wehret den Anfängen!

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Zusätzliche Informationen

Joseph Roth wurde am 01. September 1884 in Brody (Österreich) geboren.

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