Rezension zu "Legends of Lone Wolf 01 - Vermächtnis der Kai" von Joe Dever
„Das Böse kann in Gutes verwandelt werden, aber nur nach einem langen und schwierigen Kampf. Das Gute in Böses zu verwandeln ist weit einfacher.“
Legends of Lone Wolf 1
Die Welt Magnamund wird zum Spielfeld der Götter: Die Schlacht zwischen Gut und Böse steht ihren Bewohnern bevor. Hinter dem Schroffsteingebirge warten die Anhänger Naars, des Gottes der Dunkelheit, während sich die Bewohner Sommerlunds vor ihnen schützen wollen. Ihnen zur Seite stehen die Magier der Bruderschaft des Kristallsterns und die Kämpfer des Ordens des Kai. Nicht alle sind den Idealen der Gruppen so verschworen, wie die Jungen Banedon und Lautloser Wolf: Der Bruderschaftsmagier Vonotar hat sich der schwarzen Magie verschrieben und will nun dem Feind helfen.
Zu Beginn der Geschichte hatte ich das Gefühl direkt ins Geschehen geworfen zu werden, da die Erzählung mit einigen Begriffen und Namen aufwartet. Doch schon bald wurden die Ereignisse von Legenden über die Erschaffung der Welt und über die Götter unterbrochen, die ich sehr langatmig fand. Auch kam es dann immer wieder zu kurzen Erklärungen, die den Erzählstil für mich seltsam konstruiert erscheinen ließ. Dadurch hatte ich das Gefühl, dass sich die Handlung nicht vorwärts bewegt. Die einzelnen Abschnitte mit ihren Kapiteln beschäftigen sich mit den unterschiedlichen Charakteren. Während die zu Beginn Vonotar und dem Orden der Kai mit Lautloser Wolf gewidmet sind und sich nur zwischen ihnen abwechseln, kamen bald immer neue Charaktere mit hinzu. Auch dadurch konnte der Funke nicht wirklich auf mich überspringen. Spannung kam für mich wenig auf, immer wieder fand ich ein Kapitel leicht und angenehm zu lesen, nur um dann eine weitere Legende vorgesetzt zu bekommen. Dazu kam auch die Tatsache, dass bald schon Ereignisse in weiter Zukunft angedeutet wurden, ohne dass sich die eigentlichen Handlungen weiterentwickelten. Dadurch hatte ich das Gefühl, hier nur einen einführenden Band vor mir zu haben, der ausschließlich Erklärungen beinhaltet, aber keine wirkliche Handlung. Auch konnte ich mich nicht so ganz damit anfreunden, dass die „Bösen“ so monsterhaft aussehen müssen. Das entspricht für mich zu vielen Klischees. Zum Ende hin kommen die Ereignisse mehr in Schwung, ich war aber bis dahin soweit, dass ich nur mehr die Abschnitte von Vonotas ansprechend fand.
Fazit: Das Buch kann für Liebhaber der Spielbuchreihe eine ansprechende Ergänzung sein und zusätzliche Informationen zu den Göttern und dem Beginn des Krieges geben. Ich allerdings fand es eher uninteressant.