Rezension zu "Moon Lake - Eine verlorene Stadt" von Joe R. Lansdale
Mit "Moon Lake" begeben wir uns in die Nähe einer Kleinstadt in Ost-Texas. Daniel war nur 13 Jahre alt, als sein Vater versuchte ihn und sich selbst, mit einem Sturz mit dem Auto in den Moon Lake umzubringen. Glücklicherweise wurde Daniel gerettet und überlebte. Etliche Jahre später gewinnt Daniel neue Informationen über den Vorfall damals. Mit viel Mut begibt sich der Protagonist zurück in die Stadt am Moon Lake. Mit viel Hoffnung sucht er nach dem Auto und den Knochen seines Vaters, um mehr Informationen zu erhalten. Bei der Suche entdeckt er etwas Schockierendes... etwas, das mit einer Reihe ungewöhnlicher Morde in Verbindung steht.
Moon Lake war für mich ein mittelmäßiges Buch, welches meiner Meinung nach auch nicht ganz der Kategorie "Thriller" zugeordnet werden kann. Aber dazu gleich mehr.
Den Anfang des Buches (die ersten 100 Seiten) fand ich sehr zäh. Hier hatte ich das Gefühl, dass sich der Autor sehr viel Zeit lässt, einen Überblick über den Werdegang von Daniel und des Settings darzustellen. Hier hätte ich mir über die eine oder andere Spannungssteigerung gefreut.
Doch dann nach dem zähen Beginn kam endlich Spannung auf. Teils übernatürlich, teils unvorhersehbar. Ich habe gut mitgefiebert und habe die Geschichte an der Seite von Daniel mit viel Begeisterung gefreut. Zudem hatte ich besonders zu diesem Zeitpunkt das Gefühl, dass dieses Buch sich endlich gefangen hat. Besonders durch den Ich-Schreibstil konnte ich Daniels Gedankengänge und Gefühle noch detaillierter wahrnehmen. Richtig gut!
Doch je mehr ich weiter im Buch gelesen habe, desto mehr hatte ich das Gefühl, dass sich das Buch genretechnisch ändert. Mir fehlte an dieser Stelle irgendwie die Orientierung. Zudem empfand ich den Verlauf des Buches nicht so gut, wie erhofft, da mir besonders mit der Auflösung des Falls und dem allgemeinen Ende das gewisse Etwas gefehlt hat.
Zu den Figuren kann ich sagen, dass mir besonders die Charakterentwicklung von Daniel gefallen hat. Ich hatte das Gefühl, dass ich ihn sehr ausführlich kennenlernen durfte und es machte mir Spaß, an seine Seite den Fall zu lösen. Die Nebenfiguren in diesem Buch passen auch hervoragend zu diesem Plot, da diese dem Setting entsprechend authentisch konstruiert wurden. Ein wahres Ost-Texas-Feeling. Zum Schreibstil kann ich zum Schluss sagen, dass mir dieser gut gefallen hat. Die Kapitellänge ist gut gewählt und es erwartet sie im Buch keine unnötigen verschachtelte Sätze.
Fazit: "Moon Lake" war für mich kein reiner Thriller, sondern eine Genremischung mit unterschiedlichen Schwerpunkten in den einzelnen Teilen. An der Seite von Daniel können sie einen komplizierten Fall in einer Stadt nahe dem Moon Lake in Ost-Texas lösen. Zudem erwartet sie ein flüssiger Schreibstil und ein interessanter Protagonist. Ich vergebe an das Buch 3,5 Sterne, Tendenz nach unten.