Jocelyne Saucier

 4,2 Sterne bei 331 Bewertungen
Autorin von Ein Leben mehr, Niemals ohne sie und weiteren Büchern.
Autorenbild von Jocelyne Saucier (© Cyclopes / Verlag)

Lebenslauf von Jocelyne Saucier

Von Zeitungen zu Büchern: Jocelyne Saucier wurde 1948 in der kanadischen Provinz New Brunswick geboren. Bevor sie mit dem literarischen Schreiben begann, arbeitete sie lang als Journalistin. 

Ihr Debüt als Autorin gab sie mit ihrem Roman "And the birds rained down". Der internationale Durchbruch gelang ihr allerdings erst beim vierten Roman "Ein Leben mehr". Jocelyne Saucier lebt in einem Zehn-Seelen-Ort im Wald, im nördlichen Québec.

Alle Bücher von Jocelyne Saucier

Cover des Buches Ein Leben mehr (ISBN: 9783518470640)

Ein Leben mehr

 (179)
Erschienen am 17.08.2020
Cover des Buches Niemals ohne sie (ISBN: 9783458364801)

Niemals ohne sie

 (98)
Erschienen am 17.05.2020
Cover des Buches Was dir bleibt (ISBN: 9783458681762)

Was dir bleibt

 (45)
Erschienen am 10.10.2021
Cover des Buches Niemals ohne sie (ISBN: 9783837146905)

Niemals ohne sie

 (7)
Erschienen am 11.03.2019
Cover des Buches Ein Leben mehr (ISBN: 9783869742953)

Ein Leben mehr

 (2)
Erschienen am 15.06.2017
Cover des Buches Il pleuvait des oiseaux (Folio) (ISBN: 9782070458752)

Il pleuvait des oiseaux (Folio)

 (0)
Erschienen am 08.01.2015

Videos zum Autor

Neue Rezensionen zu Jocelyne Saucier

Cover des Buches Ein Leben mehr (ISBN: 9783518470640)
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Rezension zu "Ein Leben mehr" von Jocelyne Saucier

Jocelyne Saucier "Ein Leben mehr"
SunnySuevor 21 Tagen

"Der Tod ist ein alter Freund. Sie sprechen häufig von ihm. Er  begleitet sie schon so lange, dass sie seine Nähe zu spüren meinen. Er belauert sie. Tagsüber zeigt er sich nicht, aber nachts kommt er aus seinem Versteck. Ihre morgendlichen Gespräche dienen auch dazu, ihn auf Abstand zu halten. Sobald sie seinen Namen aussprechen, ist er da, er mischt sich in das Gespräch ein, haut auf den Tisch, will alle Aufmerksamkeit, aber sie weisen ihn ab, verwöhnen ihn, manchmal beleidigen sie ihn sogar, sie schicken ihn fort, und er trollt sich wie ein Hund in die Ecke und kaut auf seinem Knochen herum. Er hat alle Zeit der Welt."

In "Ein Leben mehr" erzählt Jocelyne Saucier die Geschichte von drei alten Männern, die sich an einen See inmitten die nordkanadischen Wälder zurückgezogen haben. Jeder von ihnen hat sein altes Leben zurückgelassen und gemeinsam haben sie einen Pakt geschlossen. Als eines Tages eine neugierige Fotografin und wenig später auch noch eine alte Dame, zierlich und zerbrechlich wie ein kleines Vögelchen, auftauchen, ist es mit der Stille und Abgeschiedenheit vorbei.

Saucier erzählt die Geschichte zwischen diesen Menschen sehr ruhig und leise, mit einer Zartheit, die mich zum Teil sehr überrascht hat, dreht sich doch vieles um den Tod und die wilde Freiheit, die das Leben in den Wäldern mit sich bringt. Wir lernen Menschen kennen, die sich mit dem Tod arrangiert haben und Menschen, die in stiller Hoffnung und Liebe leben (wollen).

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, jedoch ist es meiner Meinung nach mit seinen gerade mal 200 Seiten viel zu dünn für diese Geschichte. Sie ist ruhig und zart, was ihr aber fehlt ist etwas mehr Kraft, gerade zum Ende hin.

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Cover des Buches Ein Leben mehr (ISBN: 9783518470640)
J

Rezension zu "Ein Leben mehr" von Jocelyne Saucier

Abenteuer im Alter
Johann_Baiervor einem Monat

Ein Briefträger, Nebenberuf Fallensteller, zieht nach Fehldiagnose einer tödlichen Krankheit in den Wald, um zu sterben, stirbt aber nicht, wird trotzdem für tot erklärt. Seitdem lebt er als Einsiedler im Wald. Ein Goldschmuggler, der zum Alkoholiker wird, soll in ein Pflegeheim ziehen, er rennt weg und versteckt sich im Wald. Ein Überlebender der großen Brände im Norden Ontarios von 1913 versteckt sich nach jahrelanger Odyssee im Wald, um seine Erinnerungen zu malen. Eine Frau, die nach 45 Jahren aus der Psychiatrie ausbricht, gesellt sich hinzu. Eine Fotografin, die über die großen Brände recherchiert, wird zu einem häufigen Gast. Unterstützt werden sie durch die zwei Mitarbeiter eines meist leerstehenden Hotels in der Nähe. Zusammen bewirtschaften sie ein kleines Marihuana-Feld, das einen Teil ihres Lebensunterhalts liefert. Manche kriegen Schecks von irgendwelchen Sozialbehörden.

Diese extrem ungewöhnliche Runde lernt man nach und nach näher kennen, ihre Vorgeschichte, ihren Alltag im Wald am Rande der Zivilisation, die Recherchen der Fotografin. Allein sich in diese Leben hineinzuversetzen, ist ein Erlebnis, das das Buch lesenswert macht. Am Ende sorgt ein Ereignis dafür, dass sich die ungewöhnliche Runde wieder in alle Winde zerstreut, und weiterlebt, ohne voneinander zu wissen.

Die Geschichte wird abwechselnd aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Das sorgt für Abwechslung, führt aber auch dazu, dass man keiner Figur so richtig nahekommt. Eine durchgehende Handlung, die den Leser in den Bann zieht, gibt es nicht. Die Spannung des Buches entsteht nur durch die Fragen: wo kommen diese Menschen her? Halten sie durch angesichts ihres hohen Alters? Was wird aus ihnen?

So könnte man seinen eigenen Lebensabend auch gestalten. Muss man aber nicht.

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Cover des Buches Was dir bleibt (ISBN: 9783458681762)
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Rezension zu "Was dir bleibt" von Jocelyne Saucier

Auf zu vielen Gleisen unterwegs
GAIAvor 7 Monaten

Der Roman der von mir sehr geschätzten Autorin Jocelyn Saucier verpackt vier Erzählschichten in einem Buch. Laut Klappentext geht es um Gladys, eine 76Jährige, die ihre psychisch kranke Tochter zuhause allein zurücklässt und sich auf eine wirre Zugfahrt durch den Nord-Osten Kanadas aufmacht. Nach und nach soll aufgeklärt werden, was es mit der Zugirrfahrt der älteren Dame auf sich hat. Das ist aber nur ein Teil dieses Buches. Die größere Klammer entsteht dadurch, dass ein Ich-Erzähler berichtet, er sei mit dem Verschwinden der älteren Dame in Kontakt gekommen (wie, wird zunächst nicht erklärt) und gehe nun schon seit mehr als zwei Jahren dem Bedürfnis nach, die Geschichte von Gladys aufzuschreiben bzw. zu recherchieren. Er sei Lehrer und Eisenbahnnarr, daher kein richtiger Autor. Zu diesem Erzähler später mehr. Um diese Klammer des "Wer erzählt hier eigentlich wie und warum" schließt sich noch die Klammer, dass unser Ich-Erzähler gegen Ende des Romans mit seiner eigenen Geschichte ins Zentrum rückt und Gladys verdrängt. Und ganz tief im inneren der gesamten Romangeschichte steckt als zentrales Thema das Reisen mit der Eisenbahn im nur dünn besiedelten Nord-Osten Kanadas.

Für mich machte dieses letzte, zentrale Thema letztlich und eigentlich auch unerwartet den einzigen Reiz der Lektüre aus. Es ist wirklich interessant, was man aus diesem Buch über die Nutzung der Zugstrecken in dieser Region mit (fast) unendlichen Weiten alles erfährt. Man erfährt, dass Züge regelmäßig Verspätungen von einem Tag haben können, da der Personenverkehr dem Güterverkehr nachgestellt wird. Man erfährt, dass es früher "school trains" gab, in denen ein Lehrer mit seiner Familie durch Kanada gefahren wurde, um immer für zwei Wochen am Stück auf einem Abstellgleis zu parken und die Kinder der abgelegensten Regionen zu unterrichten. Wir erfahren, dass ein fast freundschaftlich-familiäres Verhältnis zwischen Zugchefs und regelmäßigen Fahrgästen besteht, dass auch mal auf freier Strecke angehalten wird, um Kanu-Fahrer mitzunehmen. Hm, jetzt habe ich bereits die interessantesten Informationen ausgeplaudert. Lohnt sich also darüber hinaus noch eine Lektüre?

Meines Erachtens nicht zwingend. Denn der Ich-Erzähler geht einfach nur unglaublich auf die Nerven mit seinen ständigen Erklärungen, warum er denn nun wieder einmal etwas nicht gut erzählen kann, warum er nicht zum Punkt kommt und sich immerzu entschuldigen muss. "Sollte meine Erzählung eines Tages Leserinnen und Leser finden, so bitte ich um Vergebung für die Unordnung. Obwohl ich erst ganz am Anfang stehe, merke ich jetzt schon, wie mir die Fäden entgleiten." Soll das eine Warnung an uns Leser:innen sein, dass auch Jocelyn Saucier so ihre Probleme mit ihrem Stoff hatte? Nach Abschluss der Lektüre glaube ich das tatsächlich. Denn sie bekommt ihren Stoff nicht unter eine Decke. Die Geschichte um Gladys wird zur Nebensache, diese Figur ist die, die am wenigsten Form bekommt in diesem Roman. Spätestens auf Seite 196 endet deren Geschichte, verpufft ins Nirwana und wirkt auch nicht nachhaltig nach. Natürlich war es ihre letzte Zugreise, das wird schon nach den ersten Seiten klar. Dann folgen noch 60 Seiten Palaver des Ich-Erzählers und er berichtet uns ausführlichst, wie es mit ihm nach dem Ende der Zugreise von Gladys weitergegangen ist. Dazu hatte ich dann gar keinen Bezug mehr und fühlte mich neuerlich von ihm genervt. So schreibt er zum Ende hin: "Bernie fragt mich häufig, wie weit ich bin. Ich antworte, es würden immer mehr Seiten, aber ein Ende sei nicht in Sicht." AMEN.

Meines Erachtens wurde die Autorin hier von ihren eigenen Ideen überrollt, hat vier Geschichten in eine gepackt und ist dann nicht mehr damit zurecht gekommen. Rund wirkt das Endergebnis für mich leider dadurch gar nicht. Allein die Informationen zum Eisenbahngewerbe in Kanada war nachhaltig. Allerdings habe ich die Vermutung, dass man diese Infos durchaus auch z.B. aus einer ARTE-Dokumentation hätte ziehen können. Dabei hätte der Mehrwert in zusätzlichen schönen Filmimpressionen gelegen.

Leider kann ich eine Lektüre von "Was dir bleibt" nicht ohne weiteres empfehlen. Wenn man einen selbstunsicheren Erzähler, der ständig seinen Fortschritt kommentieren muss, ertragen kann, dann könnte es vielleicht eine kurzweilige Lektüre werden. Ansonsten gilt eher: Finger weg.

2,5/5 Sterne

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Letzter Beitrag von  Dajobamavor 2 Jahren

Ertauscht.... Aber mach dir keinen Kopf, ist nicht so schlimm! Kann ich sicher tauschen!

Zum Thema

Gladys ist 76 Jahre alt. Eines Tages besteigt sie ohne jede Ankündigung den Northlander-Zug – und verschwindet! Niemand weiß, was sie im Schilde führt. Und niemand versteht, wie sie ihre kranke Tochter zurücklassen konnte. "Was dir bleibt" ist ein Roman von unbändiger Lebenskraft. Eine Geschichte, die durch die Wälder Kanadas führt und tief unter die Haut geht. 

1053 BeiträgeVerlosung beendet
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Letzter Beitrag von  SternchenBlauvor 2 Jahren

Sorry, ich war in Lese- und Rezi-Schreibflaute gefangen. Habe auch etwas mit dem Text gekämpft. So sollte es wohl passen, hoffe ich

Danke, dass ich mitlesen durfte...

https://www.lovelybooks.de/autor/Jocelyne-Saucier/Was-dir-bleibt-2570396318-w/rezension/2807230813/

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