Rezension zu "Weihnachten in der kleinen Buchhandlung" von Jenny Colgan
𝙼𝚎𝚒𝚗𝚎 𝙼𝚎𝚒𝚗𝚞𝚗𝚐:
Nach den Worten Weihnachten und Buchhandlung hatte mich das Buch erstmal von sich überzeugt und ich zögerte keine Sekunde länger und habe es mir schließlich gekauft. Irgendwie hatte ich mir aber ehrlich gesagt mehr von dieser Story erhofft. Der Schreibstil der Autorin war sehr angenehm und auch das Setting war ein absoluter Traum. Ich war selbst noch nie in Edinburgh aber allein schon aufgrund dieser Beschreibungen, bekommt man richtig Lust auf einen kleinen Städtetrip. Leider war ich von der Protagonistin, Carmen, nicht so angetan. Sie hat sich anfangs echt lange selbst bemitleidet und hing ihren Eltern auf der Tasche, anstatt mal aktiv nach einem neuen Job zu suchen. Führ ihr Alter erschien sie mir doch noch ziemlich unreif, was sich aber dann im Laufe der Geschichte deutlich bessert. Dass sie sich von ihrer "perfekten" Schwester eingeschüchtert fühlt, die nahezu alles zu haben scheint, konnte ich gut nachvollziehen. Ihre Schwester Sofia wirkte anfangs sehr kalt und das Verhältnis zwischen ihnen war ziemlich angespannt. Umso schöner war es, die Entwicklung der Beiden zu verfolgen und sehen zu können, wie sich die zwei Schwestern langsam annähern. Was Carmen letztlich aus der Buchhandlung rausgeholt hat und wie viel Mühe sie sich damit gegeben hat, fand ich total schön. Sie hat den Laden zu einem einladenden Ort gemacht, wo man sich gerne trifft und in tollen Schätzen schmökert. Die Nebencharaktere waren toll ausgearbeitet und jeder von ihnen konnte auf seine eigene Art und Weise überzeugen. Ich weiß nicht, ob ich den Schriftsteller, Blair Pfenning, mögen oder einfach nur anstrengend finden soll - auf jeden Fall hat er für einige Lacher gesorgt. Aus welchem Grund auch immer, hatte ich beim Lesen, wenn ich ihn mir bildlich vorgestellt habe, immer Gilderoy Lockhart von Harry Potter vor meinen Augen. Besonders gut gefallen hat mir Mr. McCredie - der liebenswürdige Besitzer der Buchhandlung, dem der Umgang mit Carmen ganz offensichtlich gut tut und er sich immer mehr auch für andere Personen geöffnet hat. Ein Charakter, der meiner Meinung nach, etwas unterging und auch zum Teil sehr undurchsichtig war, ist Oke. In der Mitte des Buches hat sich die Story leider etwas in die Länge gezogen, hier hatte mich auch das Hin- und Her von Carmen bezüglich ihrer Männerwahl irgendwie gestört.
𝙵𝚊𝚣𝚒𝚝:
Eine nette Weihnachtsgeschichte mit ein paar kleinen Schwächen, dennoch kann man sich das Buch an verschneiten Tagen mit einer schönen Tasse Tee / Kaffee oder auch Kakao zu Gemüte führen ;-)