Janne Teller

Du bekommst einen Pass und musst wie der vierzehnjährige Protagonist des Buches aus Europa fliehen. Es herrscht Krieg und du findest dich in einem ägyptischen Flüchtlingslager wieder. Das Leben ist anders, verändert sich und plötzlich musst du alles neu kennen lernen. Die Annehmlichkeiten deines Lebens sind fort und die Europäischen Regierungen sind gescheitert. Das System hat nicht funktioniert. In Ägypten muss man im Arbeiterlager ums tägliche Brot kämpfen und hart dafür arbeiten. Familien und Freunde werden teilweise getrennt und Abende im Kino, Essen beim McDonalds oder ständige Erreichbarkeit mit dem Handy, sind irgendwann nur noch Erinnerung. 

Janne Tellers Zukunftsvision ist erschütternd realistisch. Durch die spezielle Erzählweise und die direkte Ansprache, ist man unmittelbar Teil der Geschichte. Die Aufmachung als Reisepass ist sehr ansprechend und di Illustrationen unterstützen die Dramatik. Für gute Leser ab Klasse 6.

Wir haben das Buch in der neunten Klasse als Lektüre im Ethik Unterricht gelesen und ich muss sagen, mir hat es leider nicht gefallen. Die Handlung ist gut geschrieben und bezieht sich auch sehr gut auf den Titel, jedoch ist es für meinen Geschmack zu grausam. Dennoch muss ich zugeben, dass das Buch sich hervorragend dafür eignet ethische Diskussionen zu führen. 

Ich bin mir sicher, dass es viele gibt, denen das Buch gefällt, finde aber, dass es eine Inhaltswarnung oder "Triggerwarnung" enthalten sollte.

Alles in allem ist dieser Roman nicht für jedermann empfehlenswert, gerade wenn man sensibel gegenüber gewaltvollen Inhalten ist, sollte man eher davon absehen.

Vor 10 Jahren habe ich das Buch „Nichts“ von Janne Teller zum Geburtstag geschenkt bekommen und zum ersten Mal gelesen. Als ich ein Jahr später dann die Möglichkeit hatte, mich im schulischen Rahmen weiter mit dem Buch auseinanderzusetzen und mit Mitschülern zu diskutieren, war meine Freude riesig, denn mich hat der Inhalt des Buches einfach nicht losgelassen. 

Die zunächst harmlos wirkende Geschichte um die 7a hat mich direkt gefesselt. Schnell wird klar, dass der Nihilst Pierre Anthon mit seinen Worten, dass nichts im Leben eine Bedeutung habe, einen großen Einfluss auf seine Mitschüler hat. Um jeden Preis, wollen sie ihn vom Gegenteil überzeugen. Eine dramatische Suche nach der Bedeutung beginnt… 

Ein wichtiges philosophisch Buch, das ich auch nach 10 Jahren immer gerne empfehle. Meiner Meinung nach ist es eine Bereicherung für alle Altersklassen ist, denn wir alle definieren Bedeutung unterschiedlich und grade das macht die Lektüre so interessant.