Vom Klappentext erweckte Jan Weilers neues Buch "Älternzeit" direkt mein Interesse, denn allmählich wird - Kind für Kind - das Ende dieser Zeit absehbar. Wir, die Ältern, sind für Manches noch gut genug, in vielen Aspekten schwindet jedoch unser Einfluss.
Vom Loslassen und den sich wandelnden Aufgaben und der sich verändernden Beziehung schreibt Jan Weiler pointiert und witzig. Das Zusammenleben mit Heranwachsenden bietet allerhand Stoff für Situationskomik und ich hab echt viel geschmunzelt und gelacht. Es ist ein kurzes und kurzweiliges Buch. Was ich irritierend fand war, dass Weiler auch alle möglichen anderen Themen unterzubringen versucht, die in meinen Augen teils zusammenhanglos eingeworfen wurden und nichts mit Elternsein zu tun haben. Mancher unreflektierte Gedanke musste scheinbar an die Öffentlichkeit, ob er nun grade in den Kontext oder zum Titel des Buches passt.
Unterm Strich hatte ich nicht das Gefühl, dass Jan Weiler dieses Buch geschrieben hat, um LeserInnen in dieser Phase ihres Lebens zu erheitern und Erfahrungen zu teilen sondern eher, um Statements zum aktuellen Zeitgeschehen loszuwerden, von Coronaimpfungen über Gendern bis Veganismus sind alle üblichen Themen dabei. Dabei zeigt sich die eingeschränkte Sichtweise, des Autors, der sich in erster Linie über andere lustig machen kann und unflexibel auf gesellschaftliche Veränderungen reagiert, was nicht witzig sondern rückständig wirkt. Der Titel des Buches kam mir leider zu dünn rüber.