Jan Brandt

 3,9 Sterne bei 88 Bewertungen
Autor von Gegen die Welt, Der magische Adventskalender und weiteren Büchern.
Autorenbild von Jan Brandt (© Harry Weber)

Lebenslauf

Jan Brandt wurde im Oktober 1974 in Leer, Ostfriesland geboren. Der Autor studierte Geschichte und Literaturwissenschaft in Köln, London und Berlin. Außerdem besuchte er die Journalistenschule in München. Seit 1999 ist er als freier Journalist tätig. Seine Erzählungen erscheinen in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und in der Wochenendausgabe der Süddeutschen Zeitung. Mit seinem Debüt "Gegen die Welt" wurde er für den deutschen Buchpreis 2011 nominiert.

Alle Bücher von Jan Brandt

Cover des Buches Gegen die Welt (ISBN: 9783832162184)

Gegen die Welt

 (55)
Erschienen am 14.06.2013
Cover des Buches Der magische Adventskalender (ISBN: 9783832165109)

Der magische Adventskalender

 (20)
Erschienen am 16.09.2019
Cover des Buches Tod in Turin (ISBN: 9783832163648)

Tod in Turin

 (6)
Erschienen am 19.07.2016
Cover des Buches Stadt ohne Engel (ISBN: 9783832198312)

Stadt ohne Engel

 (2)
Erschienen am 21.09.2016

Neue Rezensionen zu Jan Brandt

Cover des Buches Der magische Adventskalender (ISBN: 9783832165109)
Mike_Leserattes avatar

Rezension zu "Der magische Adventskalender" von Jan Brandt

Adventskalender mit wichtiger Message
Mike_Leserattevor 10 Monaten

Ich habe diesen Adventskalender gerne gelesen. Das Cover ist vielleicht etwas abschreckend für die wunderschöne Geschichte die sich dahinter verbirgt.

Es geht um Jonas Klaasen. Ein typischer Schüler, der immer zu spät kommt und mit niemanden wirklich klar kommt. Er ärgert regelmäßig die Schwester, fürchtet sich vor der Dame mit dem Nackthund und umgeht Konfrontationen mit einem älteren Schüler, welcher andere tyrannisiert. Doch dann findet er den Adventskalender vor der Haustür und vieles ändert sich...

Das Cover des Buches ist wirklich etwas düster und spiegelt nur im entferntesten die Geschichte wieder. Diese ist nämlich wunderschön und greift den Gedanken auf, dass sich jeder ändern kann, sobald er mal damit anfängt und sich aus seinem alten System wagt. Ich mag die Idee, dass Jonas jeden Tag zu einer neuen ihm mehr oder minder unbekannten Person gehen muss, damit diese das Adventskalendertürchen öffnet. 

Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich wunderbar runterlesen. Die Kapitel pro Tag sind passend gewählt. Es geht jeden Tag etwas voran ohne dass die Schritte zu groß oder zu klein erscheinen. Es greift super ineinander und passt zum Gedanken der Nächstenliebe bzw. der Besinnlichen Zeit. 

Doch eine kleine Kritik muss ich leider loswerden und die bezieht sich auf das Ende. Ich finde die Entwicklung gut nur die Magie bzw. wie es zu dem Kalender gekommen ist und die ganze Hintergrundgeschichte die man noch erfährt dann etwas unpassend und nicht ganz schlüssig. Das mindert aber kaum den Wert dieses Adventskalenders.

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Cover des Buches Der magische Adventskalender (ISBN: 9783832165109)
stefan182s avatar

Rezension zu "Der magische Adventskalender" von Jan Brandt

Ein spannender Adventskalender, dessen Ende aber etwas ernüchternd ist
stefan182vor 2 Jahren

Inhalt: Ravenhagen. Seit einiger Zeit ist Jonas nicht ganz er selbst. Er ist mit den Gedanken nicht bei der Sache, ist ruppig, zieht sich häufig zurück und will allein sein. Doch am 1. Dezember findet er im Rinnstein vor dem Haus, in dem er mit seinem Vater und seiner Schwester wohnt, einen seltsamen Holzkasten, der sich bei genauerem Hinsehen als Adventskalender entpuppt. Dessen aufwendig gestaltete Türchen lassen sich, wie Jonas schnell feststellt, aber nicht ohne Weiteres öffnen: Jedes Türchen besitzt ein Symbol, das auf eine ganz bestimmte Person aus Ravenhagen verweist. Nur diese kann das jeweilige Türchen öffnen. Um das Geheimnis des Adventskalenders zu lösen, muss Jonas diese Personen finden und mehr als einmal über seinen Schatten springen.

Persönliche Meinung: „Der magische Adventskalender. Eine Kindergeschichte in Zeiten der Kälte“ ist ein literarischer Adventskalender von Jan Brandt. Der Roman ist in 24 Kapitel unterteilt, sodass man jeden Dezembertag bis Weihnachten ein Kapitel lesen kann. Erzählt wird der Roman von einem allwissenden Erzähler, der Jonas auf seiner Suche nach dem Geheimnis des Adventskalenders begleitet. Ravenhagen, der Ort in dem „Der magische Adventskalender“, ist schön dargestellt. Es handelt sich um eine Kleinstadt, der eine atmosphärische Patina anhaftet und deren Bewohner – mit ihren Marotten, Vorlieben und Berufen – erscheinen, als wären sie aus der Zeit gefallen. Jedes Kapitel beinhaltet eine schwarz-weiß-blaue Illustration von Daniel Faller, die diese entrückte Atmosphäre Ravenhagens sehr gut auffängt. Der Roman ist außerdem durchweg spannend, was vor allem an den vielen kleinen und großen Geheimnissen liegt, die sich innerhalb der Handlung finden. Wer ist mit den Symbolen auf den Türchen gemeint? Woher stammt der Adventskalender? Welche Botschaft verbergen die Schokoladen-Buchstaben, die hinter jedem Türchen warten? Was schlummert noch in dem Kalender? Für zusätzliche Spannung sorgen einzelne mysteriöse Figuren, die Jonas auf seiner Reise trifft und deren wahre Absichten im Dunkeln liegen. Außerdem treten, je weiter der Roman voranschreitet, verstärkt Elemente des magischen Realismus in die Handlung hinein. Das Ende des Romans hat mich allerdings etwas zwiegespalten zurückgelassen. Einerseits wird hier die große Frage nach der Herkunft des Adventskalenders behandelt, es besitzt eine schöne Botschaft und ist insgesamt auch sinnig. Andererseits bleiben viele Antworten – besonders diejenigen, die den magischen Charakter des Adventskalenders betreffen – vage. Klar, es muss nicht immer alles hieb- und stichfest beantwortet werden und oft reizen Geschichten gerade wegen ihrer Offenheit. Hier führten die vielen vagen Antworten/offenen Fragen aber für mich eher dazu, dass die Handlung nicht völlig rund und stimmig ist. Zuletzt bin ich auch unschlüssig, ob sich „Der magische Adventskalender“ tatsächlich als „Kindergeschichte“, wie der Untertitel ankündigt, eignet. So lässt sich der Roman einerseits flüssig lesen, ist inhaltlich auch für Kinder/Jugendliche spannend und spielt durch seinen Protagonisten in ihrer Lebenswelt. Gleichzeitig ist er aber durch den Hang zum magischen Realismus und den vagen Antworten vergleichsweise komplex. Auch die stimmungsvollen, wirklich tollen Illustrationen von Daniel Faller sprechen vielleicht eher Erwachsene an. Insgesamt ist „Der magische Adventskalender“ ein spannender Roman mit einer interessanten Grundidee und einem atmosphärischen Handlungsort, dessen Ende allerdings für mich zu viele Fragen offen ließ.

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Cover des Buches Der magische Adventskalender (ISBN: 9783832183578)
AndreasKuecks avatar

Rezension zu "Der magische Adventskalender" von Jan Brandt

…weihnachtlich-magisch & ohne süßlichen Kitsch: Geht das? Ja, das geht!
AndreasKueckvor 3 Jahren

Jonas ist ein introvertierter Junge, der sich nach dem Tot der Großmutter noch weiter zurückgezogen hat. Weder sein Vater noch seine jüngere Schwester Sonja finden einen Zugang zu ihm. Auch in der Schule häufen sich die Probleme: Er ist unaufmerksam und kommt mit Verspätung zum Unterricht. Zudem wird er von seinem Mitschüler Maik Mirscheidt gemoppt. Auch der beginnenden Adventszeit kann er nur wenig abgewinnen, bis er plötzlich einen geheimnisvollen Kasten mit 24 Türchen auf der Straße vor seinem Zuhause findet. Jedes Türchen ist mit einem anderen Symbol gekennzeichnet, und Jonas erkennt schnell, dass nicht er allein diese Türchen öffnen kann. Er muss sich auf die Suche begeben und den passenden Menschen zum jeweiligen Symbol finden. Nur widerwillig und sehr zögerlich verlässt er sein Schneckenhaus. Doch die Neugier, zu erfahren, was es mit diesem merkwürdigen Adventskalender auf sich hat, ist größer. So ist Jonas quasi gezwungen mit den Menschen, die für das jeweilige Symbol stehen, in Kontakt zu treten. Hilfe bekommt er von seiner Schwester Sonja, die ihn auch gegen Maik Mirscheidt unterstützt. Der würde nur zu gerne den  Kalender in die Finger bekommen. Zudem scheint dieser magische Kalender noch ein weiteres Geheimnis zu hüten…!

Auf dem Markt gibt es Adventskalender zuhauf wie der sprichwörtliche „Sand am Meer“: ob mit Schokolade, Wein, Knabbereien oder Beauty-Produkte – je nach persönlichem Gusto und für jeden Geldbeutel. Und auch aus einer Fülle an (mehr oder minder gelungenen) literarischen Adventskalendern kann der lese-affine Kunde wählen. Bisher fiel es mir leicht, dieser Versuchung zu widerstehe, und ich fürchte, auch zukünftig werden es literarische Adventskalender schwer haben, mich zu überzeugen. Doch warum nun diese Ausnahme…???

Jan Brandts erzählt die Geschichte unaufgeregt und mit Bodenhaftung. Er verzichtet wohltuend auf übermäßigen Zuckerguss, ertränkt die Geschichte nicht im Weihnachtskitsch und lässt der Handlung so den nötigen Spielraum, um zu „atmen“. Dabei switscht er gekonnt zwischen Jonas Wirklichkeit und seiner Fantasie hin und her. So wirkt einiges für den Leser beinah surreal: Seine Personenzeichnung ist zwar nah an der Realität aber (wie es sich für eine „ordentliche“ Weihnachtsgeschichte gehört) nicht bedrohlich realistisch. Die Menschen in Jonas Umfeld sind Personen mit Ecken und Kanten, mal mehr und mal weniger liebenswert. Trotzdem muss Jonas mit ihnen in Kontakt treten, sich mit ihnen auseinandersetzen und arrangieren. Nicht immer läuft alles nach Jonas Sinn, häufig muss er auch Kompromisse eingehen.

Und doch passiert in Brandts Geschichte durchaus Magisches: Aufgrund des Kalenders ist Jonas gezwungen, mit Menschen in Verbindung zu treten, sie anders/neu wahrzunehmen und einmal gefällte Vorurteile zu überdenken. Die Menschen verändern sich: Diese kleine Aufmerksamkeit, die ihnen durch den Kalender zuteilwird, öffnet ihre Türen und ihre Herzen und schafft die Möglichkeit zur Kommunikation. Neue Bindungen entstehen, und selbst „Feindschaften“ (Jonas vs. Maik Mirscheidt) werden neu definiert.

Die Illustrationen von Daniel Faller sind sehr detailreich und unterstreichen den durchaus surrealen Charakter der Geschichte. Durch die reduzierte Farbwahl und dem Einsatz von Licht/Schatten erzeugen sie Spannung und schaffen Atmosphäre. Zudem unterstützen sie die Handlung kongenial.

Apropos Spannung: Dem Autor gelingt es, seine Leserschaft „bei der Stange“ zu halten und deren Neugier für diese durchaus manchmal abstrus wirkende Geschichte zu wecken: Unbedingt wollte ich erfahren, was es mit diesem magischen Adventskalender auf sich hatte, und wer sein Urheber schlussendlich war. So mag die Auflösung am Ende vielleicht nicht allzu überraschen, doch sie war für mich stimmig. Und offen gesagt: Anders möchte ich das Ende einer Weihnachtsgeschichte auch nicht haben wollen!

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