James Clavell

 4,2 Sterne bei 428 Bewertungen
Autor von Shogun, Tai-Pan und weiteren Büchern.

Lebenslauf

James Clavell wurde 1924 als Edmund DuMaresq de Clavelle geboren. Er war Romanschriftsteller, Drehbuchautor und Regisseur. Clavell wuchs in Großbritannien auf. Bereits als Teenager im zweiten Weltkrieg geriet er in japanische Kriegsgefangenschaft. Seine Erfahrungen im Gefangenenlager in Singapur verarbeitete er in dem 1962 erschienenen Roman "King Rat". 1954 begann Clavell, Filmdrehbücher zu schreiben und Filme zu produzieren, nach seinem ersten Romans „Rattenkönig” konzentrierte er sich eher aufs Schreiben. In Deutschland wurde er vorallem mit seine Roman "Shōgun" bekannt. Er verstarb 1994 in der Schweiz.

Alle Bücher von James Clavell

Cover des Buches Wirbelsturm (ISBN: 9783426030042)

Wirbelsturm

 (21)
Erschienen am 01.07.2000
Cover des Buches Gai-Jin. (ISBN: B000M633UQ)

Gai-Jin.

 (3)
Erschienen am 01.01.1993
Cover des Buches James Clavell: Rattenkönig (ISBN: B00CDO3I1Y)

James Clavell: Rattenkönig

 (1)
Erschienen am 01.01.1980
Cover des Buches Rattenkönig. (ISBN: B002LPL7CC)

Rattenkönig.

 (1)
Erschienen am 01.01.1977
Cover des Buches Tai-Pan - Der Roman Hongkongs (ISBN: 9783426188088)

Tai-Pan - Der Roman Hongkongs

 (1)
Erschienen am 01.01.1978
Cover des Buches Plumps- O-moto (ISBN: 9783426191194)

Plumps- O-moto

 (0)
Erschienen am 01.01.1984
Cover des Buches Wirbelsturm (ISBN: B002AF818Q)

Wirbelsturm

 (0)
Erschienen am 01.01.1988
Cover des Buches Shogun (ISBN: 0385343248)

Shogun

 (134)
Erschienen am 19.05.2009

Neue Rezensionen zu James Clavell

Cover des Buches Noble House (ISBN: 0440164842)
Quaaltaghs avatar

Rezension zu "Noble House" von James Clavell

Ausschweifende Soap Opera - Wer es mag...
Quaaltaghvor 18 Tagen

Da halte ich ein Buch in den Händen, schwer, da Hardcover, und 878 Seiten lang, und ich weiß bereits nach den ersten zwei Kapiteln, dass es für mich nicht leicht sein wird. In selbstquälerischer Hartnäckigkeit habe ich mir aber einmal geschworen, erst ein Urteil abzugeben, wenn ich das gesamte Werk kenne. Und so hielt ich es auch bei diesem Bestseller aus dem Jahr 1981.

Doch wie fange ich meine Buchbesprechung an? Die Kritik eines Buches, das in unfassbar vielen Worten alles sein möchte: Firmenchronik, Wirtschaftskrimi, Spionage-Thriller, Liebesgeschichte, Hongkong-Portrait und, als sei dies noch nicht genug, auch noch Katastrophenroman.

Gut, beginnen wir also mit dem Autor, so wie ich es stets bei meinen Kritiken gehalten habe.

James Clavell – Asien und Geschichte

Der 1921 in Sydney, Australien, geborene Schriftsteller, Drehbuchautor und Regisseur trat mit 19 Jahren in die Royal Artillery ein. In Singapur geriet er in Gefangenschaft und saß im berüchtigten Changi-Gefängnis ein. Nach dem Krieg arbeitete er einige Jahre in der englischen Filmindustrie, bevor er 1954 zunächst nach New York und schließlich nach Hollywood umsiedelte. Versuche als Produzent blieben erfolglos und so begann er, Drehbücher zu schreiben. 1958 hatte er mit dem Drehbuch zu „Die Fliege“ seinen Durchbruch. Weitere sollten folgen, so auch der Klassiker „Gesprengte Ketten“ (1962).

Seine Erfahrungen in Asien ließ er 1962 in den ersten Roman „Rattenkönig“ einfließen, der im Singapur des Jahres 1945 spielt. Er bildete den Auftakt zu insgesamt sechs Asien-Novellen, die er zwischen 1962 und 1993 schrieb. Einige davon wurden verfilmt, so auch die fünfteilige Fortsetzungsserie „Shogun“ mit Richard Chamberlain und Toshiro Mifune, die in Deutschland sehr erfolgreich war.

Die Handlung in groben Zügen

Ian Dunross übernimmt im Jahr 1960 von seinem Vater die Leitung von Honkongs größtem und mächtigstem Handelshaus „Noble House“. Als Tai Pan des Unternehmens plant er, weiter zu expandieren, hat dabei aber einige Hürden zu bezwingen. Da wäre zunächst der akute Geldmangel. Mit riskanten Börsengeschäften hofft er, diesem Problem Herr zu werden. Dem jedoch steht sein erbitterter Widersacher Quillan Gornt im Weg, der wegen einer seit Generationen herrschenden Familienfehde alles daran setzt, die Schwäche von Noble House auszunutzen, um seinen Konkurrenten zu ruinieren. Sein Ziel: durch Übernahme von Noble House selbst zum mächtigsten Handelsriesen in Honkong zu werden.

Zwischen diesen Stühlen sitzen Linc Bartlett und seine attraktive Vizepräsidenten Casey Tcholok. Mit ihrem Unternehmen Par-Con beabsichtigen sie, sich in Hongkong niederzulassen. Ausgestattet mit ausreichend finanziellen Mitteln, führen sie mit beiden Kontrahenten Verhandlungen über eine milliardenschwere Beteiligung. Dies verschärft den Konkurrenzkampf von Dunross und Gornt zusätzlich.

Am Rande dieser Fehde ereignen sich weitere Dramen. Die Liebe mit Hindernissen zwischen Casey und Linc. Das undurchsichtige Treiben zahlreicher Spione aus verschiedenen Ländern. Die fragile Infrastruktur Honkongs, die so manche Katastrophe bereithält und einige Drogenbarone und Schmuggler, die sich von dem Noble-House-Kuchen ein dickes Stück abschneiden möchten. Am Ende laufen all diese Handlungsstränge zusammen in einem furiosen Showdown.

Ausschweifend in jeder Hinsicht

Nie habe ich so lange an einem Roman gelesen. Ich gebe zu, ich bin ein sehr langsamer Leser (Gründlichkeit und Verständnis gehen vor Seitenfressen) und ich komme auch seltener dazu, als mir lieb ist. Und doch lag es nicht am zeitlichen Faktor, der dazu geführt hat, dass mich das Buch so lange beschäftigt hat. Stattdessen waren andere Gründe bei mir als Leser und in der Handlung der Anlass für diesen Umstand.

Geld, so schön es ist, wenn man es hat, war mir noch nie besonders wichtig. Und so gelang es mir auch nie, eine echte Beziehung dazu aufzubauen. Dies gilt erst recht für die Mechanismen und die Terminologie der Börse. James Clavell hingegen schien dieses Metier zu lieben, was ihn dazu veranlasste, die Strategien von Dunross, Gornt und Bartlett geradezu genüsslich haarfein zu beschreiben und auszuschmücken. Für Menschen, deren Lebensinhalt sich nicht um steigende Werte, Leerkäufe und Aktienanteile dreht, kann diese Ausführlichkeit aber schnell ermüdend werden. Phasenweise war ich nicht mehr in der Lage, den handelnden Akteuren zu folgen. Ich verlor schlicht den Börsen-Faden.

Nun könnte man meinen, dass dann zumindest die vielen Nebenhandlungen für mehr Unterhaltung sorgen. Doch die Liebesgeschichte um Casey und Linc kommt nie richtig in Schwung und die Protagonisten des Spionage-Plots wirken künstlich und wie aus einem B-Movie. Getränkt ist dann alles auch noch mit der (vermutlich nur schlecht übersetzten) Sprech- und Lebensweise der Einwohner Honkongs. Das eine oder andere „Joss“ hätte ich sicher ertragen, aber beim dritten Sohn der fünften Tante und dem ersten Onkel der zweiten Schwester verliert man irgendwann den Überblick und das Interesse. Denn die Beziehungen der Protagonisten untereinander und die Verwandtschaftsverhältnisse werden langatmig und mit vielen Worten ausgeführt, selbst wenn sie für die eigentliche Handlung kaum Relevanz besitzen.

Zugegeben, das Buch ist verhältnismäßig flüssig lesbar, wenn man die komplizierten Sachverhalte zur Börse und die verzwickten Beziehungsgeflechte mal außen vor lässt. Und vermutlich ist für den Interessierten die Lebensweise im Hongkong der 60er Jahre auch von einem gewissen Wert. Doch wirkt die gesamte Handlung wie eine immens ausschweifende Soap-Opera im Stile von „Dallas“ oder „Denver Clan“. Wen wundert es da, dass Clavell sein Werk in den 80er Jahren für das Fernsehen produzierte und daraus eine vierteilige Kurzserie machte (in der Hauptrolle Pierce Brosnan als Dunross). Der monumentale Showdown unterstreicht schließlich noch den Soap-Oper-Charakter durch seine Überflüssigkeit. Es wirkt geradezu so, als wären Clavell die Ideen ausgegangen, wie sich die vielen Handlungsstränge auflösen lassen. Also machte er es auf die brachiale Weise und schlug einmal kräftig mit dem Vorschlaghammer zu.

Fazit

Der Roman „Noble House Honkong“ ist langatmig, ausschweifend und verwirrend aufgrund seiner zahlreichen Handlungsstränge und Protagonisten. Mit dem Stil einer Soap Opera erfüllt er allerdings bereits eine wichtige Voraussetzung für einen Bestseller. Dennoch ist das Buch keine leichte Kost, da es schwierig ist, den Akteuren zu folgen, was sowohl an den vielen Nebenhandlungen, als auch an den Börsenmechanismen liegt. Die sollte man zumindest ansatzweise verstehen. Daher muss man sich auf den Roman bewusst einlassen und Geduld beweisen. Trotz Bestseller-Status kann ich das Buch kaum jemandem guten Gewissens empfehlen. Dafür ist es alles in allem zu belanglos.

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Cover des Buches Shogun (ISBN: 0440178002)
G

Rezension zu "Shogun" von James Clavell

Große Literatur mit Überlänge.
glasratzvor 3 Jahren

Vermutlich werde ich mir keine Freunde mit dieser Rezension machen, aber ich denke, es sollte einmal gesagt werden.

Clavell ist ein meisterhafter Erzähler. Er schafft es ein große und komplexe Geschichte mit einer Vielzahl an Charakteren so zu erzählen, dass sie gut verständlich und niemals verwirrend ist. Er bedient sich dabei eines Schreibstils, von welchem einem jeder Ratgeber für kreatives Schreiben deutlichst abraten und als Fehler bezeichnen würde, den der Autor aber perfektioniert hat. Er wechselt in fast jeder Szene fließend die Perspektive von einer Person auf die andere. Dies wirkt natürlich, kein Bisschen gekünstelt und erleichtert das Verständnis für Hintergründe und Motive der einzelnen Personen deutlich. Hätte er, wie fast jeder andere Autor, pro Szene nur eine Perspektive gewählt, wäre der Roman wahrscheinlich drei Mal so lange geworden.
Tatsächlich ist die Länge die größte Schwäche des Romans. Er umfasst über 900 Seiten. Das Problem dabei ist meiner Ansicht nach, dass die Geschichte dieses Ausmaß nicht rechtfertigt. Viele Dinge werden mehrfach durchgekaut und immer wieder aufgebracht. Manche Szenen, ja ganze Erzählstränge, scheinen nur zu existieren um dem Leser ein besseres Verständnis für die japanische Kultur an der Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert zu geben. Dies ist ganz interessant, führt aber nirgendwo hin und artet meiner Meinung nach auch stark aus. Wäre der Roman ein Erstlingswerk gewesen, so hätte ein Lektor Clavell vermutlich eine ganze Reihe von Charakteren mitsamt ihren Geschichten gestrichen.
Auf der anderen Seite stellt sich mir die Frage, warum machen Personen überhaupt nicht ausgearbeitet werden. Clavell konzentriert sich so stark auf das Umfeld der Hauptpersonen, dass deren Widersacher zu kurz kommen. Ishido, der große Antagonist Toronagas bekommt so wenig Text ab, dass er als Gegenspieler vollkommen unbrauchbar wird. Über ihn, ja eigentlich alle Mitglieder des Regentschaftsrats und deren Umfeld, wird meist nur indirekt gesprochen. Dies nimmt sehr viel Spannung aus der Geschichte.
Auch historisch sehe ich einige Punkte die mir seltsam erscheinen. Mir kommt es so vor, als würde sich der Autor perfekt in der Geschichte der japanischen Kultur auskennen, hat aber scheinbar ein paar Lücken in jener der Westlichen. Blackthornes anfängliches Unverständnis für die Ausgrenzung der Eta wirkt merkwürdig, wo doch im Europa jener Zeit auch viele Menschen aus der "ehrbaren" Gesellschaft ausgeschlossen wurden - deren Berufsgruppen deckten sich sogar zum großen Teil mit jener der Eta, wie Beispielsweise Schlachter und Gerber.
Insgesamt ist es ein schönes und interessantes Buch, aber ich denke nicht, dass sich der große Zeitaufwand aufgrund der Länge wirklich lohnt.

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Cover des Buches Tai-Pan (ISBN: B0025WDCJM)

Rezension zu "Tai-Pan" von James Clavell

Tai-Pan
Ein LovelyBooks-Nutzervor 5 Jahren

Es ist die Zeit der Abenteuergeschichten und den Seefahrern. Von Romantik kann allerdings bei diesem Buch nicht die Rede sein. Es handelt von einem Mann, gebaut wie Hühne grünäugig wie ein Drache, der allein schon aufgrund seiner Erscheinung in China Eindruck macht. Mit eisernerm Willen den Handel in Honkong zu kontrollieren muß der Ausnahmekaufmann Struan sich mit der Zweizüngigkeit der chinesischen Platzhirschen auseinandersetzen die nicht damit rechnen das die Langnase aus Schottland wie ein Taifun über sie kommt und erfolgreich den Sieg davonträgt.

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Zusätzliche Informationen

James Clavell wurde am 10. Oktober 1924 in Sydney (Australien) geboren.

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von 13 Leser*innen aktuell gelesen

von 5 Leser*innen gefolgt

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