Abraham Jehoschuas Buch ist 1977 erstmals erschienen und ist zeitlich um den Jom Kippur Krieg herum (6. – 25.10.1973) angesiedelt. Die Geschichte wird in Monologen erzählt, es kommen zu Wort: das Ehepaar Adam und Assia, deren 15-jährige Tochter Daffi, Assias Liebhaber Gavriel, dessen Großmutter Veducia, die eine Zeitlang ohne Bewusstsein ist und der arabische Arbeiter Na‘im, der in Adams Autowerkstatt angestellt ist.
Ich bin aus diesem Buch nicht so richtig schlau geworden, was natürlich daran liegen kann, dass ich es nicht verstanden habe. Aber fast alle Personen, die den Roman bevölkern, finde ich seltsam. Die Motivation ihres Handelns erschließt sich mir einfach nicht, sieht man von Na’im ab, der sich in die Tochter seines Arbeitgebers verliebt hat. Aber warum sucht ein Mann wie Adam den Liebhaber seiner Frau und bringt ihn zurück?
Ich kenne die Verhältnisse in Israel nicht, aber dass ein Mann, in dem Fall Gavriel, ohne Training und Kenntnisse von einem übereifrigen Offizier einfach so an die Front geschickt werden kann, ohne Möglichkeit, sich zu wehren, kommt mir unrealistisch vor.
Insgesamt ein Buch, durch das ich mich eher quälen musste. Die Grundidee, eine Geschichte aus verschiedenen Perspektiven zu erzählen, finde ich im Grunde gut, aber inhaltlich war es für mich zu schräg. Zwei Sterne.