Klappentext:
Ausgerechnet in der verschlafenen Eifel passiert der größte Geldraub in der Geschichte
der Republik. 18,6 Millionen D-Mark sind weg – und mögliche Täter gibt's genug: RAF, Mafia, Kurden, Russen, Neonazis? Eine harte Nuss für Siggi Baumeister, der auch noch das Verschwinden seiner Katze Krümel aufklären muss. Währenddessen geschehen im Bistum Trier echte Wunder.
Meine Meinung:
Dieser Krimi ist der erste aus der Reihe um den kauzigen Journalisten Siggi Baumeister für mich. Man merkt, dass Teile der Krimi-Reihe schon 30 Jahre auf dem Buckel haben. Denn manche Ausdrücke sind heute kaum mehr in Gebrauch. Aber, das stört mein Lesevergnügen nicht. Einiges wie die Liste der gespielten Lieder erinnert an meine Jugendzeit.
Der Schreibstil ist flüssig und der Autor lässt seine Leser in die Eigenarten der Vulkaneifel eintauchen. Hier geht es gemächlich zu. Man kennt einander und die großen und kleinen Geheimnisse, der Dorffunk ist schneller als jede Zeitung. Ha, es wird noch mit echten Filmen und einer echten Spiegelreflexkamera fotografiert, die Bilder müssen entwickelt werden - pure Nostalgie.
Die Probleme der Dorfbewohner sind ähnlich wie heute: alte Leute, die nur unzureichend aber dafür teuer in Altenheimen untergebracht werden müssen, wenn es keine Verwandten gibt, die sie aufnehmen. Zuwanderer, zwar nicht aus Syrien oder Afghanistan, dafür aus Russland, die keiner haben will, Gemeinden, denen das Geld ausgeht und Landwirte, die gegen die großen Agrarfabriken nicht bestehen können. Da kommt doch der Geldsegen, nach dem Verschwinden des Geldtransportes gerade recht. Wer verteilt die Kohle?
Die Protagonisten wirken authentisch, verschroben witzig und liebenswert. Die Auflösung liegt fast auf der Hand und der Leser kann sich zufrieden zurücklehnen.
Mein Fazit:
Ein solider Reihen-Krimi, dem ich gerne 4 Sterne gebe.