Rezension zu "Schattenwandler - Jacob" von Jacquelyn Frank
Das Buch habe ich vor vielen Jahren auf Audible gekauft und nun habe ich mich dieser Geschichte angenommen. Zum Glück habe ich es als Hörbuch gehört und konnte daher die Geschwindigkeit erhöhen, um mich schneller von meinem Leid befreien zu können. Tut mir leid, aber was war das denn für ein Müll?! Ich kann die vielen positiven Stimmen gar nicht nachvollziehen.
Der Schreibstil hat mich an meine absolute Cringe Grenze gebracht. Die Dialoge sind größtenteils sowas von hohl und schnulzig, sodass ich am liebsten im Strahl gekotzt hätte. Viele Rezensionen beschweren sich über die übermäßige Verwendung der Adjektive. Selbst als ich darauf achtete, merkte ich nichts davon bzw haben mich die Adjektive nicht gestört. Vielleicht ist es anders, wenn man es liest. Trotzdem sind Schreibstil und Dialoge einfach nur furchtbar.
Isabella oder Isabel (ist mir ehrlich gesagt egal) fand ich nicht unbedingt unsympathisch, wie viele meiner Mitbewerter. Aber sie hat schon die Neigung dazu ziemlich vorlaut zu sein. Aber in manchen Punkten habe ich mich schon wieder erkennen können bzw konnte ich ihre Worte irgendwie nachvollziehen. Ich würde sie eher als Frau bezeichnen, die weiß, was sie will und selbstbewusst ist. Das empfinde ich als nichts Schlechtes. Bei ihr gibt es ein ganz anderes Problem, was auch viel mit dem Worldbuilding zu tun hat. Und zwar ist sie lächerlich overpowered. Sie ist gerade erst „erwacht“ und schon kann sie die gesamte Welt in Schutt und Asche legen und Dämonen töten, die Jahrhunderte alt sind?! Also bitte! Wie dämlich ist das denn bitte? Vor allem findet sie nach ein paar Tagen (obwohl sie vorher nichts von der Dämonenwelt wusste) ein Geheimnis heraus, dass Dämonen schon seit Ewigkeiten versuchen herauszufinden. Ha! Genau! Überhaupt nicht unglaubwürdig. Sie setzt sich ein paar Stündchen da hin und findet die Lösung, während andere Dämonen wahrscheinlich Stunden fast jeden Tag seit 500 Jahren damit zubringen genau das herauszufinden. Die Autorin will und wohl verarschen.
Jacob ist auch nicht besser. So ein besitzergreifender Affe. Dagegen sollte es mal ne Impfung geben. Und mir ist es egal, dass es etwas mit seiner Art zu tun hat, was sowieso schon absolut lächerlich ist. Und jedes Mal, wenn er Isabel/la „kleine Blume“ nannte, überkam mich ein Gänsehaut - des Ekels. Was ist das denn für ein dummer Kosename? Was tun Blumen? Genau! Sie welken! Ansonsten gibt es über ihn nicht viel zu sagen. Er entspricht dem typischen Fantasy/Erotik Typus: überirdisch gut aussehend, mächtig, erfolgreich, großer Schwanz, gut im Bett. Gähn! Und seine Persönlichkeit besteht eh nur aus: Fass meinen Besitz (= Isabel/la) nicht an und ich denke nur mit dem Penis. Die beiden werden als Seelenverwandte beschrieben, die sich über alles lieben. Ich sehe nur zwei Leute, die ziemlich horny sind und eigentlich nur das Aussehen des anderen gut finden.
Die Welt konnte mich auch nicht überzeugen. Eigentlich sind die Dämonen nur sexbesessen und lächerlich eifersüchtig. Wenn ich schon das Wort „Prägung“ würde ich am liebsten aus meiner Wohnung springen. Zudem ist das Worldbuilding nichts Neues, nicht Interessantes. Der gleiche Müll wie alle anderen Fantasy/Erotik Bücher in diese Richtung auch. Und es wird nicht deutlich, ob die Vollstrecker jetzt unnötig sind oder nicht. Auf der einen Seite braucht es die Vollstrecker, aber es wird auch suggeriert, dass dessen Arbeit all die Jahre unnötig war. Was denn nun?
Hier habe ich mich wohl zu sehr von dem eigentlich ganz schönen Buchcover verleiten lassen. Wobei die englische Variante nach nem 3 Euro Buch aus der Krabbelkiste aussieht. Das Buchcover haut mich zwar nicht um, aber das immerhin ist das Cover das beste an diesem Buch.
Manche fragen sich, warum ich mir das angetan habe. I‘m simply insane… Ich mag es einfach, wenn Dinge abgehackt werden können. Die anderen Teile werde ich mir ganz sicher nicht geben (obwohl ich normalerweise ein absoluter Reihenleser bin).