Rezension zu "Maisie Dobbs" von Jacqueline Winspear
Maisie Dobbs
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Maisie Dobbs, eine junge Frau, die als Dienstmädchen und danach als Krankenschwester im 1. Weltkrieg tätig war, beschließt 1930, sich als Privatdetektivin in London selbstständig zu machen. Der Fall, der in diesem Kriminalroman ausgeführt wird, führt sie in ihre eigene Vergangenheit, da sie einen im Krieg verschollenen jungen Mann finden soll. Bald kommt sie einem Komplott auf die Spur...
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Man kann diesen Detektivroman wohl als blutleer bezeichnen. Obwohl ich einen gemütlichen Krimi, der in Großbritannien spielt und bei dem eher die Charaktere und Atmosphäre als eine brilliante Krimihandlung im Mittelpunkt stehen, gerne mal zwischendurch wegschmökere, entsprach dieser nicht meinen Erwartungen.
Erst einmal ist der Lebensweg der Protagonistin ziemlich unrealistisch. Und obwohl sie selbst zwar ganz nett wirkt und man sie gerne durch die Geschichte begleitet, ist gerade die Story einfach zu einfach gestrickt. Spannung entsteht nicht, weil man nie das Gefühl hat, dass Gefahr besteht oder Maisie Dobbs unvorhersehbare Situationen möglicherweise nicht bewältigen könnte. Auch die Auflösung des Falls stellt sich als sehr simpel und wenig überraschend heraus und überzeugt daher nicht. Man fragt sich, ob das wirklich alles gewesen sein soll. Wenn der Roman wenigstens sprachlich etwas zu bieten oder Atmosphäre hätte, aber beides war nicht gegeben. Es gibt wohl noch weitere "Abenteuer", die ich aber nicht lesen werde.
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Das Buch ist empfehlenswert, wenn man sich nicht aufregen und nichts Blutiges lesen möchte. Er ist irgendwie gemütlich und das kann ja manchmal auch ganz nett sein. Es läßt sich schnell weglesen und dann wieder vergessen.