Jackie Thomae

 3,9 Sterne bei 191 Bewertungen
Autorin von Brüder, Momente der Klarheit und weiteren Büchern.
Autorenbild von Jackie Thomae (© Franziska Sinn)

Lebenslauf von Jackie Thomae

Für sich oder in Kooperation ein Erfolg: Jackie Thomae (rechts im Bild) wird 1972 in Halle an der Saale geboren. Sie lebt heute in Berlin und arbeitet hauptberuflich als Journalistin und Autorin für das Fernsehen.

2015 erscheint ihr erster Roman, »Momente der Klarheit«. Bereits zuvor veröffentlichte Thomae gemeinsam mit Heike Blümner (links im Bild) mehrere Ratgeberbücher, das erste mit dem Titel »Eine Frau – Ein Buch« erschien 2008. Für ihren Roman »Brüder« wird Thomae für den Deutschen Buchpreis 2019 nominiert.

Neue Bücher

Cover des Buches Zusammenkunft (ISBN: 9783518473221)

Zusammenkunft

 (116)
Erscheint am 15.05.2023 als Taschenbuch bei Suhrkamp.

Alle Bücher von Jackie Thomae

Cover des Buches Zusammenkunft (ISBN: 9783518473221)

Zusammenkunft

 (116)
Erscheint am 15.05.2023
Cover des Buches Brüder (ISBN: 9783446264151)

Brüder

 (58)
Erschienen am 19.08.2019
Cover des Buches Momente der Klarheit (ISBN: 9783596036523)

Momente der Klarheit

 (14)
Erschienen am 22.06.2017
Cover des Buches Let's face it (ISBN: 9783764503642)

Let's face it

 (0)
Erschienen am 15.03.2011
Cover des Buches Man muss die Falten feiern, wie sie fallen (ISBN: 9783442379590)

Man muss die Falten feiern, wie sie fallen

 (0)
Erschienen am 19.11.2012
Cover des Buches Momente der Klarheit (Download) (ISBN: 9783864843150)

Momente der Klarheit (Download)

 (1)
Erschienen am 23.07.2015

Videos zum Autor

Neue Rezensionen zu Jackie Thomae

Cover des Buches Zusammenkunft (ISBN: 9783518430460)
renees avatar

Rezension zu "Zusammenkunft" von Natasha Brown

Ja oder Nein?
reneevor 5 Monaten

Natasha Brown ist mit ihrem Buch "Zusammenkunft" ein intensiver und auch poetischer Blick auf eine Ausgegrenzte und auf die Folgen des Ausgrenzens gelungen. In einem sehr eigenen und auch recht verknappten Schreibstil schildert Natasha Brown ihren Blick auf unsere von der Gier beherrschte Gesellschaft, blickt hier auf Großbritannien. Doch sehe ich dieses Land nur als ein Beispiel an und beziehe dieses Buch auf unsere ganze westliche Welt. Unsere ach so heilige Welt. Unsere scheinheilige Welt.

Nur wer etwas leistet, bekommt etwas. Und dies tut die Protagonistin. Sie leistet viel. Sie leistet und leistet und leistet. Diese schwarze Frau in unserer weißen Welt. Eine schwarze Frau in unserer patriarchalen Welt. Die Vorzeige-Frau. Die Vorzeige-Schwarze. Einen Freund aus einer der uralten reichen Familien des Landes. Einer weißen reichen Familie. Und sie eine Schwarze. Wen heiratet sie da? Und wen sehen ihre baldigen Familienangehörigen?

Das ganze Buch besteht aus vielen klugen und auch richtigen Gedanken. Doch dennoch wirkt es auch etwas einseitig in seinem negativen Blick. Dies ist sicher so gewollt. Denn diese Gedanken haben ja auch ihre Berechtigung und ihren Sinn. Doch etwas weniger hätte mir hier besser gefallen. Denn dieses etwas einseitige, diese ganzen verschiedenen Thematiken empfand ich insgesamt betrachtet als etwas zu viel des Guten. Und durch dieses zu viel des Guten schleicht sich leider auch ein Hauch von Ungläubigkeit mit ein. Und dies schadet der Thematik und dem Buch in meinen Augen. Das etwas offen gelassene Ende wertet diesen Kanon des Negativen wieder etwas in meinen Augen auf. Und trotz meiner Kritik empfinde ich das Buch ja dennoch als ein gutes und richtiges und wichtiges Buch. Denn Nachdenken lohnt sich ja bekanntlich immer!

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Cover des Buches Zusammenkunft (ISBN: 9783518473221)
M

Rezension zu "Zusammenkunft" von Natasha Brown

Lesenswert
Michelle0101vor 5 Monaten

Das Cover ist für mich genauso ungewöhnlich im Stil wie das Schreiben der Autorin. Es gibt nur einen Blickwinkel: Das Ich. 

Sie stellt sich nicht vor. Nur wenige Namen fallen.

Beim Lesen des sehr kurzen Buches fühlt man sich auch an sein eigenes Arbeitsleben erinnert - manchmal wie ein Hamster im Rad, dann wieder wie der letzte Mensch. Seine eigene Integrität verratend. Manchmal erfolgreich.

Nur dass einem nicht auch noch Rassenhass und alte britische Geschichte im Nacken sitzen.

Die Hauptprotagonistin umschreibt ihre inneren Konflikte um Gesundheit, Existenzängste und Liebe in einer Weise, mit der man sich zum Teil direkt vergleichen kann.

Eine gelungene Mischung aus den Problemen der Migration, mit alten Traditionsfamilien, vielleicht auch Fremdenhass, und der jungen modernen lockereren Gleichheit, auch Liebe.

Das eigentlich klare, aber dann doch irgendwie wieder offene Ende hat mich dann doch etwas verwirrt.

Politik, Weltgeschehen, gepaart mit Liebe - sehr lesenswert.


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Cover des Buches Brüder (ISBN: 9783446264151)
leseleas avatar

Rezension zu "Brüder" von Jackie Thomae

Ich bin
leseleavor 8 Monaten

Party, durchgemachte Nächte, Alkohol, Drogen, Techno. Micks Leben findet in der Nacht statt, der Tag dient ihm zur Erholung für den nächsten Exzess und für den notdürftigen Verdienst seines Lebensunterhalts. Irgendetwas findet sich immer, um Miete, Auto und Essen zu bezahlen, doch Mick lebt nicht, um zu arbeiten, sondern um zu feiern. Im freiheitstrunkenen wiedervereinten Berlin der 1990ern findet er seine Bestimmung jenseits der Konventionen von Ausbildung, Beruf, Ehe und Kindern. Dass dabei Menschen und persönliche Entwicklungen auf der Strecke bleiben, erkennt er erst später; im Moment des Rausches fühlt sich jede einzelne Nacht perfekt und richtig an.

Auch Gabriel kennt den Rausch: Wenn die Wochen mit 70 Stunden Arbeit am Stück aneinander vorbeirasen, wenn das Großprojekt bereits vor der Deadline erfolgreich beendet wurde, wenn er für den nächsten Megaauftrag im Flieger um den halben Globus jettet. Sweet life of a workaholic, der sich mit Fleiß,  Ehrgeiz und Talent dahin gebracht hat, wo er immer hinwollte – ein schönes Haus in London, ein eigens Architekturbüro, Frau und Kind. Zeit für Erinnerungen bleiben kaum: an seine Kindheit in der DDR, an sein Aufwachsen bei den Großeltern, an seine verstorbene Mutter und seinen abwesenden Vater, der ihm nichts hinterlassen hat außer seiner Hautfarbe. Erst der Burnout zwingt Gabriel zur Vollbremsung, die nicht ohne Kollateralschäden erfolgt.

Hedonist vs. Highperformer. Westjugend nach dem Rübermachen vs. Sozialisation im Arbeiter- und Bauernstaat. Muttersöhnchen vs. Halbwaise. Träumer vs. Durchplaner. Antimonogamist vs. Loyaler Ehemann. Jackie Thomae erzählt in ihrem Roman Brüder die Leben zweier komplett unterschiedlicher Brüder, die nichts voneinander wissen und deren einzige Gemeinsamkeit scheinbar darin besteht, vom gleichen Vater abzustammen – einem senegalesischen Austauschstudenten – und dessen Abwesenheit in ihrem Leben zwar immer gespürt, aber wenig darunter gelitten zu haben. Doch beim genauen Lesen wird deutlich, dass Mick und Gabriel sich ähnlicher sind als man denkt, insbesondere, was ihr Hang zum Extremen angeht. Und damit ist Jackie Thomae ganz schnell bei der ganz großen Frage, warum wir der sind, wer wir sind. Gene oder Umfeld, Natur oder Sozialisation? Was prägt uns? Warum sind wir der Mensch, der wir sind?

Es ist der große Verdienst der Autorin diese großen Fragen nicht mit der Holzhammermethode zu verhandeln, sondern im Gegenteil scheinbar im Nebenbei während sie von Clubnächten und Dienstreisen erzählt. Brüder ist ein atmosphärischer Roman, der auf über 500 Seiten die Leser:innen in die unterschiedlichen Lebenswelten von Mick und Gabriel hineinsaugt und sie dabei die Relevanz der behandelten Themen vergessen lässt. Denn natürlich kann die Identitätsfrage in Micks und Gabriels Fall nicht losgelöst von der Hautfarbe betrachtet werden: nicht in Deutschland, vor allem nicht in Ostdeutschland der 1990er Jahre. Doch Rassismus wird in Brüder nicht anhand Rostock-Lichtenhagens greifbar, sondern an den kleinen Irritationen des Alltags, an den Momenten, wo beiden Brüdern signalisiert wird, dass sie anders sind und bleiben, egal für wie angepasst sie sich halten.

Daneben besticht Brüder durch eine leichtfüßige Sprache, einen modernen Sound, Witz und interessanten Frauenfiguren, die das Buch zwar einen Männerroman bleiben lassen, ihn aber nicht darauf reduzieren. Die Lektüre geht leicht und angenehm von der Hand, der Roman ist Unterhaltung auf hohem Niveau – etwas, was mich die Buchpreisnominierung in  2019 nicht völlig verstehen lässt. Gleichzeitig muss ich gestehen, dass ich erst zum Schluss gemerkt habe, wie sehr das Buch einen doch beschäftigt und wie sehr man das Leben der beiden Protagonisten doch schließlich durchdrungen hat. Brüder ist daher eines dieser Bücher, das man – trotz mancher Hänger zwischendurch – unbedingt zu Ende gelesen haben muss, um zu erkennen, wie sehr es wirkt und wie stark es doch jenseits der vermeintlich leichten Textur ist. 4 Sterne und eine große Empfehlung für diesen Lesespaß!

 

Kommentare: 2
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Zusätzliche Informationen

Jackie Thomae im Netz:

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in 279 Bibliotheken

auf 51 Merkzettel

von 4 Leser*innen aktuell gelesen

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