Rezension zu "Othersides: Zwei Welten" von J. Kilior
Inhalt: Eine riesige Mauer trennt die Nordstatten von den Südstaaten. Doch was die Bewohner noch weiter von einander entfernt, als dieses Bauwerk, sind die Vorurteile auf beiden Seiten. Während im Norden noch wilde Natur und Magie vorkommen, erleichtert im Süden die moderne Technologie, das Leben der Bewohner. Die junge Erin aus dem Süden, glaubt die Gruselgeschichten, die man sich über den Norden erzählt, nicht , und überwindet die Mauer, um sich ein eigenes Bild zu machen. Sie begegnet dem geheimnisvollen Ilya, der ihr die magische Welt auf der anderen Seite zeigt.
Eindruck: Ich habe diese Geschichte in einem öffentlichen Bücherschrank entdeckt und auch wenn mich das Cover leider überhaupt nicht angesprochen hatte, war der Klappentext dafür sehr vielversprechend.
Besonders gefallen an diesem Buch, hat mir die Beschreibung der Landschaften. Die Protagonisten reisen durch das Land und besuchen viele (magische) Orte. Durch die detaillierten und lebendigen Beschreibungen der Autorin, war jeder dieser Orte einzigartig und spannend. Ich konnte mir die Umgebung und die Bauwerke sehr bildhaft in meinem Kopf vorstellen. (Die vielen Zeichnungen von der Autorinnen haben da sicher auch geholfen.) Auch die Charaktere wirken sehr lebendig. Manche Nebencharaktere wirken etwas eindimensional, aber die wichtigen Charaktere sind gut ausgearbeitet und vielschichtig.
Was auch sehr genial umgesetzt wurde, sind die kulturellen Unterschiede zwischen dem Norden und dem Süden. Erin erfährt auf ihrer Reise durch den Norden diverse Kulturschocks, was oft zu sehr lustigen Situationen führt. :)
Die Sprache ist sehr lebendig und alltagsnah. Es gibt ein paar Begriffe, die die Autorin für diese Geschichte erfunden hat. Diese werden aber am Anfang des Buches in einem Glossar erklärt. Dort gibt es auch ein Personenregister, was ich immer sehr hilfreich finde. Auch eine detaillierte Karte ist dort zu finden. So kann man die Strecke, die Erin und Ilya zurück legen, gut nachvollziehen.
Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Am Anfang zunächst zwei, dann vier Perspektiven. Die Autorin hat dieses Stilmittel sehr gut umgesetzt, um Spannung aufzubauen und Geheimnisse zu enthüllen oder eben auch nicht zu enthüllen.
Das Ende dieses ersten Bandes hat mir gut gefallen, da es kein "harter" Cliffhanger ist. Es ist zufriedenstellend genug, dass man den ersten Band als abgeschlossen betrachten kann. Aber es bleiben genug Fragen offen bzw. im Epilog werden zusätzlich neue Fragen aufgeworfen, die Lust auf eine Fortsetzung machen. Ich bin auf jeden Fall auf Band 2 gespannt!
Ich empfehle dieses Buch, allen Leser*innen ab 14 Jahren, die gerne in Büchern phantastische Welten bereisen.