Rezension zu "Foundation" von Isaac Asimov
Rezension LovelyBooks
In den ersten drei Bänden der Foundation-Reihe zerfällt das Galaktische Imperium. Der Mathematiker Hari Seldon hat vorausberechnet, wie sich das dunkle Zeitalter so weit wie möglich verkürzen lässt. Zu diesem Zweck gründet er die Foundation, eine Kolonie von Wissenschaftlern, die seinen Plan erfüllen soll. In den folgenden Jahrhunderten müssen verschiedene Figuren immer wieder versuchen, die Foundation vor der Vernichtung zu bewahren.
Wir folgen also mehreren Protagonisten und Handlungssträngen, zwischen denen Jahrzehnte oder Jahrhunderte liegen. So kann Asimov anhand von Schlaglichtern diese riesige Geschichte erzählen, die dadurch aber auch sehr episodisch wirkt. Das gilt vor allem für den ersten Band, der ja ursprünglich als Fortsetzungsgeschichte veröffentlicht wurde. So schnell ich in neuen Abschnitten drin war, so schnell waren sie auch wieder vorbei.
Die Handlung konzentriert sich auf stark verdichtete Konflikte zwischen wenigen Figuren auf kleinem Raum. Das finde ich zwar super spannend und intensiv, aber dadurch kommt das Erkunden dieser großen, komplexen Welt oft zu kurz.
Hin und weg bin ich von den Plottwists. Wir haben hier lauter gerissene, undurchsichtige Figuren, die sich meist gegen übermächtige Tyrannen zur Wehr setzen müssen. Jeder intrigiert gegen jeden, jeder hat etwas in der Hinterhand. Dadurch kommt es zu vielen unerwarteten Wendungen, die im Rückblick aber stets nachvollziehbar sind. Spätestens, als Telepathie ins Spiel kommt, wird das Ganze völlig unberechenbar.
Von Band zu Band bauen nicht nur die Handlungsstränge immer mehr aufeinander auf, auch die Figuren bekommen mehr Tiefe und innere Konflikte. Wir beginnen mit dem personifizierten Intellekt Hari Seldon und enden mit der vierzehnjährigen Arcadia, die Angst davor hat, die Kontrolle über ihren Verstand verloren zu haben.
Natürlich muss man sich erst mal auf Science-Fiction einlassen, die mittlerweile gut 80 Jahre alt ist. In dieser Welt, die Jahrtausende in der Zukunft spielt, gibt es einerseits noch Rohrpost und die Rollenverteilung aus den 1950ern, andererseits nukleare Handfeuerwaffen. Das fand ich zwar etwas frustrierend aber auch spannend, wie Asimov das weitergesponnen hat, was es zu seiner Zeit gerade gab.
Insgesamt bin ich immer mehr in dieses Universum reingesogen worden und habe mich in die gewieften Geschichten und den trockenen Humor verliebt.