Ilija Trojanow

 3,8 Sterne bei 510 Bewertungen
Autor von Der Weltensammler, Angriff auf die Freiheit und weiteren Büchern.
Autorenbild von Ilija Trojanow (© dolcetta - Thomas Dorn)

Lebenslauf

Ilija Trojanow wurde in Bulgarien geboren, flüchtete aber bereits mit sechs Jahren nach München. Ein Jahr später zog die Familie aufgrund eines Jobangebots seines Vaters nach Kenia, wo Trojanow die näschten 12 Jahre, abgesehen von einer dreijaährigen Unterbrechung in Deutschland, verbrachte. Er studierte Jura, Ethnologie und Havarie in Muenchen und Paris, bevor er den Marino Verlag gruendete und seine ersten Romane schrieb. Trojanow durchreiste Afrika, dessen Erlebnisse seine ersten Romane praegten, bevor er nach Indien übersiedelte. Von dort aus schrieb er Essays für zahlreiche deutsche Tageszeitungen. Der Schriftsteller wurde mit verschiedensten Literaturpreisen ausgezeichnet.

Neue Bücher

Cover des Buches Aufbrechen (ISBN: 9783596523498)

Aufbrechen

 (3)
Neu erschienen am 30.08.2023 als Gebundenes Buch bei FISCHER Taschenbuch.
Cover des Buches Tausend und ein Morgen (ISBN: 9783103973396)

Tausend und ein Morgen

 (2)
Neu erschienen am 30.08.2023 als Gebundenes Buch bei S. FISCHER.
Cover des Buches Tausend und ein Morgen (ISBN: B0CB6SPQCW)

Tausend und ein Morgen

Neu erschienen am 30.08.2023 als Hörbuch bei Argon Verlag.
Cover des Buches Der Weltensammler (ISBN: 9783596523528)

Der Weltensammler

Neu erschienen am 30.08.2023 als Gebundenes Buch bei FISCHER Taschenbuch.

Alle Bücher von Ilija Trojanow

Cover des Buches Der Weltensammler (ISBN: 9783446233560)

Der Weltensammler

 (166)
Erschienen am 29.08.2011
Cover des Buches Angriff auf die Freiheit (ISBN: 9783423346023)

Angriff auf die Freiheit

 (90)
Erschienen am 01.08.2010
Cover des Buches EisTau (ISBN: 9783423142885)

EisTau

 (22)
Erschienen am 01.02.2014
Cover des Buches Letzter Mann im Turm (ISBN: 9783423142496)

Letzter Mann im Turm

 (21)
Erschienen am 01.10.2013
Cover des Buches Der überflüssige Mensch (ISBN: 9783423348546)

Der überflüssige Mensch

 (17)
Erschienen am 01.06.2015
Cover des Buches Macht und Widerstand (ISBN: 9783596034550)

Macht und Widerstand

 (17)
Erschienen am 23.03.2017
Cover des Buches Doppelte Spur (ISBN: 9783596707379)

Doppelte Spur

 (13)
Erschienen am 22.02.2023
Cover des Buches Nomade auf vier Kontinenten (ISBN: 9783423137157)

Nomade auf vier Kontinenten

 (11)
Erschienen am 01.11.2008

Videos zum Autor

Neue Rezensionen zu Ilija Trojanow

Cover des Buches Tausend und ein Morgen (ISBN: 9783103973396)
Girdies avatar

Rezension zu "Tausend und ein Morgen" von Ilija Trojanow

Fantastischer Ausflug in die Zukunft in einem ungewöhnlichen Schreibstil
Girdievor 21 Tagen

In der utopischen Welt ohne Kriege, in der Ilija Trojanows Roman „Tausend und ein Morgen“ spielt, hat die Menschheit es geschafft, einige ihrer heute größten Probleme zu lösen. Der Klimawandel, die Armut und der Hunger gehören dazu. Die Protagonistin Cya beendet gerade ihre Ausbildung zur Chronautin, einer Berufsgruppe, die in die Vergangenheit zu Zeitpunkten reist, von denen sie sich erhoffen, dass sie dort eine kleine Änderung vornehmen können, die dann zu mehr Friedlichkeit führt. Eine Einmischung in den Handlungsablauf ist nicht einfach und scheitert öfters als erwünscht. Folgen durch die Änderung für ihre eigene Welt befürchten die Chronautin nicht, weil sich das Universum sowieso unentwegt verzweigt. Darauf nimmt der Titel Bezug, der auf die vielen Möglichkeiten hinweisen möchte, die der Menschheit zur Verfügung stehen, ein Leben zu gestalten und dabei sein Potential einzusetzen.

Bei der Zeitreise ist die Begleitung durch eine künstliche Intelligenz sinnvoll. Ilija Trojanow nutzt sie dazu, um Cya Erklärungshilfen in einer ihr weitgehend unbekannten Umgebung zu geben und dadurch auch dem Lesenden. Die KI entwickelt sich aufgrund des zugewonnenen Wissens weiter, was aber zu der Gefahr führt, dass ihr Algorithmus zusammenbricht. Auch ein Buddy steht jedem Chronistin zur Seite. Außerdem ist die Reisezeit beschränkt. Dabei hat Cya anfangs das Problem, sich der Situation von Anwesenden im Damalsdort, wie sie die Vergangenheit nennen, unbemerkt zu entziehen, um in ihre Gegenwart zurückzukehren. Obwohl die Chronistin bei ihren Reisen über körperliches Empfinden und Gefühle verfügt, stirbt sie bei einem dabei eintretenden Tod nicht in ihrer utopischen Welt. Durch die Erfahrungen können sich die Eindrücke verändern. Bisher waren Chronistin nicht so erfolgreich wie gewünscht, aber sie machen Fortschritte.

Ihre Raumzeitreisen führen Cya ins 18. Jahrhundert zu Piraten in der Karibik, in unserer Gegenwart nach Indien zu religiösen Fanatikern, ins Jahr 1984 zu den Olympischen Spielen und schließlich in die Zeit der russischen Revolution. Derweil kommt es auch in der utopischen Gegenwart zu Konflikten. Es steht die Frage im Raum, was passiert, wenn Jemand durch die Einwirkung eines anderen stirbt. Ebenso zeigt der Autorbeispielhaft einen möglichen Umgang der zukünftigen Gesellschaft mit einem Andersdenkenden.

Ilija Trojanow spielt in seinem Buch mit der Präsentation des Geschriebenen. Allgemeine Handlungsabläufe sind im Blocksatz gedruckt. Die reichlichen Dialoge sind linksbündig gesetzt, wenn sie in der Zukunft geführt werden, solche im Damalsdort sind rechtsbündig und die Hinweise der Künstlichen Intelligenz immer kursiv. Übergänge werden mit einer fettgedruckten Phrase angedeutet. Ich gebe zu, dass der Schriftsatz auf mich auf den ersten Blick einen ansprechenden Eindruck machte. Zu Beginn des Lesens war ich kurz irritiert, aber eine Orientierung mit Zuordnung gelang mit nach wenigen Seiten.

Der Autor taucht in die verschiedenen Gesellschaften der Vergangenheit tief ein. Cya betritt bei jeder Reise eine unbekannte Situation. Durch ihre Beschreibungen konnte ich mich als Leserin gut einfinden. Die Dialoge kommen in der Regel ohne zusätzliche Ergänzungen von Bewegung und Lautmalerei aus. Neue Figuren stellen sich dabei meist selbst vor und erzählen aus ihrem Leben. Ilija Trojanow lässt die Personen mit unerschöpflichen Aspekten von einer Welt voller Missständen, Gewalt und Machtansprüchen erzählen. Die Freude an der Formulierung ist den geschilderten Geschehnissen anzumerken. Für die Protagonistin ist es nicht einfach, als friedfertiger Mensch in einer raubeinigen oder oft barbarischen Umgebung authentisch zu erscheinen und nicht aufzufallen. Auch wenn ihr dabei die künstliche Intelligenz zur Seite steht, muss sie immer bedenken, dass diese nur ihre Aufgaben zu erfüllen hat und ihr nicht gefühlsmäßig nahe rücken darf. Jede Zeit, in die der Autor den Lesenden eintauchen lässt, hat Themen, die er mühelos am Rande ausformuliert, darüber sinniert und dadurch zum Nachdenken anregt.

Im Roman „Tausend und ein Morgen“ führt Ilija Trojanow uns vor Augen, dass unsere Welt von uns gemacht wird. Jede unserer Entscheidungen läuft auf weitreichende Folgen hinaus, nicht nur für uns, sondern auch für andere. Allerdings moralisiert er nicht, sondern stößt beim Lesenden manchen Gedankengang an mit der Frage, was denn wäre, wenn anders entschieden und gehandelt würde. Ich bin der Chronistin gerne auf ihren Wegen gefolgt. Das Buch ist für Lesende geeignet, die fantastische Ausflüge und grenzüberschreitendes Schreiben mögen.

Kommentare: 1
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Cover des Buches Tausend und ein Morgen (ISBN: 9783103973396)
dunkelbuchs avatar

Rezension zu "Tausend und ein Morgen" von Ilija Trojanow

Sehr "Eigenartiger Ausflug" in die Zukunft .....
dunkelbuchvor einem Monat

Ein Roman der mehr als verwirrt, merkwürdige Zeitsprünge die ich nicht nachvollziehen konnte.

Das Buch ist überladen mit eingestreuten "Wissen".

Es ist kein durchgehender roter Faden erkennbar.

Ich habe diesen Roman mit sehr großen Erwartungen begonnen, da der Klappentext vielversprechend ist, und ich den Autor auch sehr schätze, wurde aber leider entäuscht.

Das Buch hat durchaus seine Stärken, aber auch jede Menge Schwächen.

Kommentare: 2
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Cover des Buches Der Weltensammler (ISBN: 9783423135818)
C

Rezension zu "Der Weltensammler" von Ilija Trojanow

... immer fremd(er)?
Christian_Fisvor einem Jahr

Der Roman erzählt drei Episoden aus dem Leben von Richard Francis Burton. Diese werden abwechseln aus der Perspektive Burtons und derjenigen eines Einheimischen geschildert, der seine Sicht wiederum Dritten erzählt. Die Geschichten sind vollgepackt mit Informationen und Wissen von drei Kulturen im 19. Jahrhundert. Während Burton in den erste beiden Teilen versucht, sich das Fremde anzueignen, tritt dies im dritten Teil stark in den Hintergrund. Im Laufe des Romans wird Burton unfassbarer und fremder. Stilistisch trägt die Verwendung sehr vieler Fremdwörter zwar dazu bei, die Fremdheit zu betonen, bremsen den Lesefluss aber beträchtlich. Das Aneinanderreihen von direkter Rede macht es dem Leser zusätzlich schwer, sich zurecht zu finden. Am Ende der Lektüre fragte ich mich, was Illija Trojanow mir eigentlich erzählen wollte.

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Zusätzliche Informationen

Ilija Trojanow wurde am 23. August 1965 in Sofia (Bulgarien) geboren.

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