Rezension zu "Der Himmel ist blau, die Erde ist weiß" von Hiromi Kawakami
Als ich dieses dünne Büchlein begonnen habe zu lesen, war meine Erwartungshaltung irgendwie nicht besonders hoch - die Geschichte hat mir anfangs einfach nicht wirklich zugesagt, da sie für mich nicht so klang, als wäre es etwas Besonderes: eine ehemalige Studentin, die auf die 40 zugeht, verliebt sich in ihren ehemaligen Professor.
Doch je mehr Zeit ich mit der Geschichte verbrachte, desto mehr wurde ich hineingezogen! Ich hätte nicht erwartet, dass mich das Buch am Ende tatsächlich so packen könnte, aber die Liebe, die Tsukiko für ihren Sensei empfindet und diese leise, kaum merkliche Annäherung, mit der uns die Autorin in die Herzen der beiden Protagonisten schauen lässt ist so unvermittelt, zart und ergreifend, dass ich einfach nur staunen und genießen konnte. Gerade auch Tsukiko hat mich wirklich überrascht und ich glaube, ihr Charakter war über die Entwicklung ebenso überrascht wie ich als Leserin.
Manchmal sind es vielleicht die kleinen Geschichten, die anhalten.