Hila Blum

 3,6 Sterne bei 54 Bewertungen
Autor*in von Der Besuch, Wie man seine Tochter liebt und weiteren Büchern.

Lebenslauf von Hila Blum

Hila Blum, 1969 in Jerusalem geboren, lebte auf Hawaii, in Paris und New York. Sie war als Journalistin tätig und arbeitet seit vielen Jahren als Lektorin. Nach dem internationalen Achtungserfolg ihres ersten Romans, »Der Besuch«, gelang ihr mit »Wie man seine Tochter liebt« ein literarischer Bestseller. Hila Blum lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Jerusalem.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Hila Blum

Cover des Buches Der Besuch (ISBN: 9783833310393)

Der Besuch

 (45)
Erschienen am 14.01.2016
Cover des Buches Wie man seine Tochter liebt (ISBN: 9783827014573)

Wie man seine Tochter liebt

 (7)
Erschienen am 27.01.2022
Cover des Buches Wie man seine Tochter liebt: Roman (ISBN: B09HXJJ7KC)

Wie man seine Tochter liebt: Roman

 (1)
Erschienen am 27.01.2022
Cover des Buches Der Besuch (ISBN: 9783844911046)

Der Besuch

 (1)
Erschienen am 11.08.2014

Neue Rezensionen zu Hila Blum

Cover des Buches Wie man seine Tochter liebt (ISBN: 9783827014573)
angiolettas avatar

Rezension zu "Wie man seine Tochter liebt" von Hila Blum

Familiäre Momentaufnahmen
angiolettavor 9 Monaten

Ganz bezeichnend sind auf dem Cover dieses Romans zwei Bilder zu sehen: es sind Fotografien, Momentaufnahmen, und obwohl sie so viel aussagen, zeigen sie doch nur einen winzigen Teil eines Lebens, einen Abschnitt, einen Ausschnitt. Genau so ist auch dieser Roman aufgebaut: kleine Abschnitte, kleine Szenen, mal ein- und erleuchtend, mal ganz banal.

„Als ich meine Enkelinnen das erste Mal sah, stand ich jenseits der Straße, traute mich nicht näher heran. In den Vororten von Groningen sind die Fenster groß und tief…“ – So beginnt dieser Roman, in dem Ich-Erzählerin Joela schon ganz zum Anfang klar macht: ihre Tochter Lea hat die Brücken hinter sich abgebrochen, lebt ein ganz eigenes Leben, an dem sie ihre Mutter nicht teilhaben lässt. Wie konnte es soweit kommen?
Joela beginnt zu erzählen, von ganz vorne; sie macht klar, wie sehr sie ihre Tochter immer geliebt hat, schon als Baby, als Kleinkind, als Schulkind, als Teenie… „Ich habe mich nach meiner Tochter gesehnt, darf man das? Ist das gesetzlich erlaubt? Und Lea seufzte, obwohl sie damals noch nicht erschöpft von ihrer Jugend war, drehte sich auf den Rücken, streckte mir die Arme entgegen und sagte, das hast du prima abgepasst, ich verteile gerade Gratisumarmungen.“ (S. 100)

Die Liebe, von der Joela erzählt, ist eine universelle Mutterliebe. Manche ihrer Geschichten erscheinen wie ein allzu kurzes Aufflackern einer Erinnerung, bei der nur Joela alleine weiß, wie sie sich ins Gesamtbild fügt; doch gleichzeitig wird sich jede Mutter wiederfinden in diesem Gefühl, ihr Kind umsorgen, behüten und vor Enttäuschungen bewahren zu wollen - und gleichzeitig auch gerade darin zu scheitern.

„ ‚Fürchteten Sie die Unumkehrbarkeit daran? (…) Ein Kind ist geboren‘, sagt Dr. Schönfeld, ‚und das lässt sich nicht rückgängig machen. Man kann ein Kind nicht ungeschehen machen, das ist fürs ganze Leben.‘ ‚Ah‘, sage ich erstickt, ‚nein, nein. Umgekehrt. Ich hatte Angst vor der Umkehrbarkeit. Vor der Umkehrbarkeit fürchtete ich mich.‘“ (S. 199)

Die Handlung dieses Romans beschränkt sich auf die Mutter-Tochter-Beziehung von Joela und Lea, bricht nur einige Male, wenn Joela von sich als Tochter spricht, von anderen Familien, auch von fiktiven Familien aus Büchern. „Ich sehe all die sonderbaren Methoden, mit denen Mütter ihre Töchter aufs Leben vorbereiten, und immer ist es mit Kummer verbunden.“ (S. 296)
 Natürlich ist dieses Buch kein Ratgeber, der den genauen Weg aufzeigt, „wie man seine Tochter liebt“ und trotzdem ist der Titel treffend. Darum geht es. Um nichts weniger, aber auch nichts mehr.

Doch die Sprache, die Hila Blum dafür einsetzt, ist ein wahrer Genuss. Zärtlich und intensiv seziert sie die winzigen Ausschnitte, die Momentaufnahmen, untersucht sie mit der Lupe, vergrößert flatterhafte Regungen zu greifbarer Symbolik. Familiäre Momentaufnahmen reihen sich zu nachvollziehbaren persönlichen Entwicklungen, die in einer zwar erwarteten, aber dennoch überraschend dramatischen Wendung enden.

Es ist eines dieser Bücher, in dem man auf jeder Seite Sätze anstreichen kann, weil sie so aussagekräftig oder so poetisch sind. „Gelegentlich wachte ich noch im Strudel eines Gefühls auf, das weder Phobie noch Schmach war, ein schwankender Tuscheschwaden im Wasser der Seele…“ (S. 204) Diese wunderbar formulierten Alltäglichkeiten lassen in meinen Augen erkennen, dass hier eine Meisterin der feinen Beobachtungen und gewaltiger Sprachgewandtheit am Werke war.

Ein sehr reflektierter und kluger Roman, der zugleich viel Platz für die eigenen Interpretationen lässt.

„Wann immer ich fortan Lea fotografierte, war das Heben der Kamera vor meiner Tochter die hinterhältige Wahl einer Version der Realität unter vielen anderen.“ (S. 34)

Kommentare: 2
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Cover des Buches Wie man seine Tochter liebt (ISBN: 9783827014573)
labbelmans avatar

Rezension zu "Wie man seine Tochter liebt" von Hila Blum

Die Liebe einer Mutter
labbelmanvor einem Jahr

Ich wollte diesen besonderen Roman unbedingt lesen, weil es sich um eine Mutter- Tochter- Beziehung der besonderen Art handelt.


Joela lebt tausende Kilometer weit weg von ihrer Tochter Lea und hat seit Jahren keinen Kontakt zu ihr. Und ihre Enkel hat sie noch nie zu Gesicht bekommen. Sie wagt eine Reise zu ihrer Tochter, blickt aber nur durchs Fenster ohne den echten Kontakt zu suchen. Wie kam es zu dem Bruch?


In Rückblenden erleben wir die Beziehung zwischen Mutter und Tochter, die nicht chronologisch geschildert wird, so dass man recht aufmerksam lesen muss. Man erfährt wie eng die Bindung der beiden war und tappt lange im Dunkeln, was zum Bruch geführt hat.


Man erlebt ausschließlich die Sicht der Mutter und kann beim Lesen dennoch erahnen und abschätzen wie es der Tochter ergangen ist. Das macht diesen Roman so besonders


Fazit: Familienleben ist nicht immer einfach und dennoch ist Blut oft dicker als Wasser. Berührend und bewegend, gern habe ich von Joela gelesen.

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Cover des Buches Wie man seine Tochter liebt (ISBN: 9783827014573)
peggys avatar

Rezension zu "Wie man seine Tochter liebt" von Hila Blum

Wie wir uns entfremdeten
peggyvor einem Jahr


Fehler, im Namen der Liebe begangen
In Holland, 5000 Kilometer von ihrer Heimat Israel entfernt, steht eine Frau allein auf einer dunklen Straße und sieht durch die erleuchteten Fenster ins Innere eines Hauses. Die beiden Mädchen, die sie dort beim Spielen beobachtet, sind die Kinder ihrer einzigen Tochter, ihre Enkel, denen sie noch nie begegnet ist ...



Hila Blum zeigt uns mit Empathie und chirurgischer Präzision eine Frau, die eigentlich einsehen sollte, dass man das Schicksal seiner Kinder nicht lenken kann – wie sehr man sie auch liebt.
Meinung
Wie konnte es zu der Entfremdung von dem Kind kommen, das sie über alles geliebt hat, dass zum Zentrum ihres Daseins wurde und für das sie ihr Leben gegeben hätte?
Wir erhalten Einblicke in das Leben einer Mutter die sich nicht erklären kann was sie falsch gemacht hat in der Erziehung, das ihr ihre einzige Tochter so fremd wurde.
Kann meine sein Kind auch zu viel lieben und mit dieser Liebe erdrücken?
Mich hat dieses Buch nicht ganz überzeugen können. Es war zwar eingängig, aber trotzdem hat es mich nicht wirklich berühren können. Lag es an den Protagonisten oder wie das Buch geschrieben war. Wahrscheinlich etwas von beiden. Trotz allem empfehle ich dieses Buch.


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959 Beiträge
monerls avatar
Letzter Beitrag von  monerlvor 2 Monaten

Uff, welche Erleichterung, dass auch dein Paket angekommen ist. Kurz mal hatten wir etwas Sorge, dass es verlorengegangen ist. Dass auch du kein Buch schon hast ist wirklich genial! Viel Spaß mit deinem Gewinn! Lesezeit konnten wir leider nicht mit dazu einpacken. :)

Aba und ich möchten zwischen den Jahren dieses Buch zu Gemüte führen. Es war lange auf dem SUB und wir wollen es zusammen lesen.

Wer mag kann gerne mitmachen!

Wir möchten zusammen "Der Besuch" lesen. Jeder liest mit seinem Exemplar. Es gibt keins zu gewinnen. Wer mag kann gerne mitmachen!

48 Beiträge
schokoloko29s avatar
Letzter Beitrag von  schokoloko29vor 2 Jahren

Das hat mich gestört. Ich war sowieso schon genervt, weil das mit Duclos am Ende nichts war, wozu man 300 Seiten lang aushalten musste. Das fand ich schlimmer.

Das fand ich auch. Also, kann man das Buch eigentlich keinen empfehlen!

Diesmal lediglich ein Hinweis auf einen Buchgewinn – wer dem Link folgt kann schon morgen früh Hila Blums DER BESUCH gewinnen...
http://bit.ly/adventskalender-01

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