Klappentext: „»Harper Lee beschwört den Zauber und die Poesie einer Kindheit im tiefen Süden der Vereinigten Staaten: Die Geschwister Scout und Jem wachsen im Alabama der 1930er Jahre auf. Jäh bricht die Wirklichkeit in ihre behütete Welt ein, als ihr Vater, der Anwalt Atticus Finch, einen wegen Vergewaltigung angeklagten Schwarzen verteidigt. Finch lehrt seine Kinder Verständnis und Toleranz, allen Anfeindungen und Angriffen ihrer »ehrbaren« Mitbürger zum Trotz. Unvergessliche Figuren, menschliche Güte und leiser Humor zeichnen den Roman aus, der in mehr als 40 Sprachen übersetzt wurde und die Herzen von Generation um Generation neu erobert.„
Meine Meinung
„Gehe hin, stelle einen Wächter“ sind neben „Wer die Nachtigall stört“ die beiden Bücher, die Harper Lee geschrieben hat. In der Rezension geht es um das zweite Buch, welches in 40 Sprachen übersetzt wurde und 40 Millionen mal verkauft wurde. Es ist ein Klassiker unter den Büchern. Welches von Generation zu Generation weitergegeben wird und das immer gleiche Thema: Umgang miteinander aufgreift.
Die Autorin schreibt in dem Buch über die Jahre 1933-1935 in Amerika in der Kleinstadt Maycomb city – Alabama. Die Hauptperson des Buches ist der Wildfang Jean Luise Finch genannt Scout im Alter von 6-9 Jahren. Scouts Bruder Jem ist 4 Jahre älter wie sie und Attekis (ihr Vater) ist ein ehrenwerter Rechtsanwalt, der immer wieder als Volksvertreter gewählt wird.
Harper Lee berichtet sehr detailliert und lebendig die Jugendjahre von Scout, die auch ihre sein könnten.
Das Buch gehört zur literarischen Strömung des Southern Gotic. 1962 wurde das Buch mit Gregor Peck verfilmt.
Mich fasziniert wie die Hörbuchsprecherin Eva Mattes die unterschiedlichen Rollen so gut abgrenzen kann, als einzige Sprecherin des Buches.
Das Hauptthema des Buches ist der Rassismus.
„Schwarzsein in Amerika war immer ein Kampf ums Überleben, politische Teilhabe oder wirtschaftlichen Gleichheit.„
Am 6. Dezember 1865 wurde die Sklaverei in den USA abgeschafft, vor 150 Jahren. An diesem Tag hatten waren es genug Staaten den 13. Verfassungszusatz ratifiziert. Dieser beendete eine 250 Jahre dauernde Unmenschlichkeit. Doch richtig umgesetzt wurden die Gesetze nie. Unter dem Motto „getrennt, aber gleich“ wurde weitergelebt.
Erst 1954 wurde die Rassentrennung durch das Verfassungsgericht aufgehoben. 1964 kam es mit dem Civil Rights Act zur gesetzlichen Sicherstellung des Wahlrechts. Dennoch zieht sich
bis heute eine institutionalisierte Ungerechtigkeit durch die USGesellschaft, denn 40% der Kinder in Armut sind schwarz und nur 12% mit weißer Hautfarbe. 0,8% der USFIrmen haben einen schwarzen Manager und nur 9 von 1963 Senatoren in der Politik haben eine schwarze Hautfarbe.
Allein 2015 wurden 68 unbewaffnete Schwarze durch Polizisten getötet. 40% Gefängnisinnsassen wurden aufgrund der Hautfarbe schwerer bestraft wie Landsleute mit anderer Hautfarbe. Schwarz und Kriminell wird als dasselbe angesehen.
Leider erschließt sich mir nicht der Zusammenhang des Titels und der Inhalt des Buches. Daher gebe ich einen Stern abzug.
Wie Scout, Jem und ihr Vater Attikus mit dem Thema fertig werden, das erfahrt ihr, wenn ihr euch in das Buch versenkt.
Fazit
Das Thema Rassismus ist aktueller denn je. Literarisch gut aufgearbeitet.