Rezension zu "Fado fatal" von Hanne Holms
Reisejournalistin Lisa Langer hat ihre Reportage über Lissabon und die Algarve bereits geschrieben und will jetzt "noch ein oder zwei Wochen Urlaub in diesem schönen Land dranhängen" und macht das in Porto. Schon am Tag der Ankunft aber wird sie in ihrer gewählten Unterkunft, im Triângulo in ein Geschehen hineingezogen, dass sich zu einem verwickelten Kriminalfall ausweiten wird. Es geht um die Restaurant-Szene in Porto, um zwei sich seit langer Zeit verfeindet gegenüberstehenden Großfamilien und die Sicherung deren Einflußbereiche, um intrigante Staatsvertreter, um eine lang zurückliegende ganz persönliche Geschichte und die durch sie entstandene tiefe Verletzung und natürlich um die Kulisse, in der das Ganze spielt, um die schöne Stadt am Douro und ihre Menschen.
Das Buch liest sich mal eben so weg und zu einem Glas - naja, vielleicht auch zu zwei Gläsern - portugiesischem Weißwein auch durchaus unterhaltsam. Eine angenehme und handwerklich sicher gut gemachte Lektüre, die in Urlaubsstimmung versetzt oder auch nur an Urlaubstage erinnert. Aber nur weil der Krimi in Porto spielt und ausgiebig auch das Lokalkolorit als Handelnder eingesetzt wurde, garniert mit ein paar im Anhang beschriebenen Rezepten zum Nachkochen, muss es den Leser nicht vom Hocker hauen, mich hat es noch nicht einmal so richtig in Lesebann gezogen. Sprache und Dialoge haben mich nicht überzeugt, das Personal war mir zu schablonenhaft und die Geschichte am Ende viel zu konstruiert und auch irgendwie zu wenig spannend. Ich mag Krimis, die in klassischen Urlaubsregionen spielen, wenn sie gut gemacht und stimmig sind, mag ich sie umso mehr. Das sollten sie dann aber auch sein und eine Geschichte nur in einer beliebten und wehmütig machenden Region spielen zu lassen, macht sie nicht automatisch zu einer guten!