Rezension zu "H. P. Lovecraft - Die besten Geschichten" von H. P. Lovecraft
Eines ist völlig klar. Zu seinen Lebzeiten wurde H. P. Lovecraft gravierend unterschätzt. Die teilweise Absurdität und Genialität seiner Geschichten möchte ich nicht leugnen. Er reiht sich ein in eine wunderbare Gruppe guter und von mir hochgeschätzter Autoren und doch bleibt nach der Lektüre seiner kurzen Geschichte eine schwierige Sichtweise auf sein Schaffen zurück.
"Die besten Geschichten" sind eine Sammlung von Kurzgeschichten, die leider nicht alle in der gleichen Qualität geschrieben wurden. Der Schreibstil ist sehr bildhaft und beschreibend, was sicher der Zeit geschuldet ist. Sehr häufig fehlt jedoch die Abwechslung mit Dialogen, was das Lesen der Geschichten sehr schwerfällig macht.
Ich schätze ein gruseliges Setting sehr und verehre den Schauerroman. H. P. Lovecrafts Phantasie kann mit vielen Vertretern der schaurigen Literaturgattungen und ganz bestimmt auch mit der modernen Horrorliteratur konkurrieren, doch es gibt auch Werke, die mich stilistisch mehr überzeugen.
Die Geschichten Lovecrafts sind nicht alle wirklich lesenswert. Es ist daher notwendig, sich die Sahnestücke aus der Sammlung herauszupicken. Diese jedoch zeigen, dass Beschreibungen in guten Geschichten ihre Berechtigung haben, denn sie sind es, die Spannung erzeugen und die Stimmung der Geschichte hervorheben.
Eines sollte zudem jedem Leser angeraten werden. H. P. Lovecraft sollte nicht als schnelle Literatur für Zwischendurch gelesen werden. Vieles findet sich zwischen den Zeilen und noch mehr sollte am Ende der Geschichte zum Nachdenken anregen.