Rezension zu "Werkausgabe / November achtzehn" von Georg Hermann
Zunächst mein Fehler: November 18 ist der mittlere Band eines 5-teiligen Werks. Wenn ich damit anfange, brauche ich mich also nicht aufregen, dass ich lange brauche, bis ich weiß, worum es geht.
Die Hauptfigur ist ein Dichter, der am 8. November durch Berlin läuft, verschiedene Gespräche führt, unter Hunger leidet, gern hätte, dass der Krieg endet, aus Mitleid mit den Soldaten und der ansonsten von erschreckender Ahnungslosigkeit ist, was Politik und Gesellschaft betrifft. Die Gespräche drehen sich um Beziehungsprobleme und um Kunst. Dabei wird Kunst als etwas unendlich besseres dargestellt, ohne dass erklärt wird warum.
Am nächsten Tag wandert der Held wie ein Tourist durch die Menge von Arbeitern und Soldaten, wieder ohne etwas zu verstehen aber mit der Gewissheit, dass dies alles vor dem wahrhaft Großen keinen bestand hat.
Ich fürchte, ohne zu wollen, hat Herrmann einen Grund für das Scheitern der Weimarer Republik geschildert.