Gerald Lembke

 5 Sterne bei 2 Bewertungen
Autor*in von Zum Frühstück gibt's Apps, Verzockte Zukunft und weiteren Büchern.

Lebenslauf von Gerald Lembke

Prof. Dr. Gerald Lembke ist Berater, Digitalpionier und -unternehmer der ersten Stunde. Mit mehr als 1000 Digitalprojekten und 25 Berufsjahren ist der Medienwissenschaftler ein gefragter Experte zum Thema Umgang mit digitalen und sozialen Medien. Er ist Co-Autor von Die Lüge der digitalen Bildung und Digital-Fitness für Führungskräfte, die im Redline Verlag erschienen sind.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Gerald Lembke

Cover des Buches Zum Frühstück gibt's Apps (ISBN: 9783662617991)

Zum Frühstück gibt's Apps

 (8)
Erschienen am 16.10.2020
Cover des Buches Die Lüge der digitalen Bildung (ISBN: 9783868816976)

Die Lüge der digitalen Bildung

 (1)
Erschienen am 12.03.2018
Cover des Buches Verzockte Zukunft (ISBN: 9783407865571)

Verzockte Zukunft

 (1)
Erschienen am 09.04.2019
Cover des Buches Die Social Media Marketing – Praxisbox (ISBN: 9783938627990)

Die Social Media Marketing – Praxisbox

 (0)
Erschienen am 23.08.2013

Neue Rezensionen zu Gerald Lembke

Cover des Buches Verzockte Zukunft (ISBN: 9783407865571)
B

Rezension zu "Verzockte Zukunft" von Gerald Lembke

Es ist hoffentlich noch nicht zu spät
belanaherminevor 4 Jahren

Inhalt

Wer kennt nicht die Klagen über die heutige Jugend, die sich nicht konzentrieren kann, nicht weiß, was sie will, nur am Smartphone rumhängt etc. etc. Diese Beobachtungen hatte auch Herr Lembke in seiner Tätigkeit als Universitätsprofessor gemacht. Und so war er drauf und dran, einen Verriss auf die heutige Jugend zu schreiben. Doch bei seinen Recherchen dazu wurde ihm bewusst, dass das ja auch alles Ursachen hat, die nicht allein in den Jugendlichen - ja, die nicht einmal vornehmlich in den Jugendlichen - zu suchen und zu finden sind. Und so wurde es ein Buch, das die Defizite in dem, wie unsere Kinder und Jugendlichen aufwachsen, erzogen und gebildet werden, detailliert beleuchtet, versucht, Ursachen aufzudecken und Wege zu zeigen, wie diese beseitigt werden können.

Herr Lembke beginnt mit einer Betrachtung des aktuellen Zustands. Was sind die Probleme? Ist die junge Generation fit für die Zukunft? In welcher Hinsicht ja, in welcher Hinsicht nicht?

Danach beleuchtet Herr Lembke die Institutionen, die die Kinder und Jugendlichen nacheinander und zum Teil parallel durchlaufen, daraufhin, wie sie auf die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen fördernd oder eben auch nicht einwirken. So geht es in einem Kapitel um die Familien, in einem um die Schule, in einem um die Universitäten und in einem um Staat, Wirtschaft und Gesellschaft. Dass er den Ausbildungsbereich außen vor lässt, erklärt Herr Lembke am Anfang des Buches. Spoiler-Anfang: Als Hauptursache arbeitet Herr Lembke unser übersteigertes Streben nach Effizienz, Abrechenbarkeit und Vergleichbarkeit heraus. Spoiler-Ende

Im abschließenden Kapitel schaut sich Herr Lembke diese Bereiche noch einmal daraufhin an, was dort geändert werden kann und muss, um den Kindern und Jugendlichen eine ihnen angemessene Entwicklung zu ermöglichen und eine hilfreiche Bildung zukommen zu lassen.

Subjektive Eindrücke

Ein erschütterndes Buch. Und in der dargestellten Härte lässt es wenig Hoffnung auf Besserung. Mehr Menschlichkeit wäre eine Lösung, aber die wird allerorten eingefordert und eher selten umgesetzt.

Trotzdem habe ich das Buch mit großem Interesse gelesen. Viele der von Herrn Lembke beschriebenen Problemkreise hat sicher jede/r von uns schon beobachten können. Und auch in meinem beruflichen Umfeld sind wir damit konfrontiert. Mögliche Ursachen dafür so pointiert herausgearbeitet zu sehen, was schon sehr erhellend.

Ich hätte mir ein hoffnungsvolleres Ende gewünscht. Aber vielleicht ist gerade dieses Erschrecken nötig, um endlich zu einem gesellschaftlichen Handeln zu finden.

Fazit

Ich hoffe, dass dieses Buch alle aufrüttelt, das, was in ihrem Einflussbereich möglich ist, zu tun, um unseren Kindern und Jugendlichen ein sinnerfülltes Leben zu ermöglichen.

Weitere Rezensionen von mir gibt es unter https://belanahermine.wordpress.com/category/rezension/

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Cover des Buches Die Lüge der digitalen Bildung (ISBN: 9783868816976)
BirgitConstants avatar

Rezension zu "Die Lüge der digitalen Bildung" von Gerald Lembke

Fundierte und überzeugende Analyse des digitalen Frühförderwahns
BirgitConstantvor 4 Jahren

In dieser mittlerweile 3. Auflage nach nur drei Jahren untersuchen Prof. Gerald Lembke und Dipl.-Volkswirt Ingo Leipner den Einfluss digitaler Medien auf die Lern- und Denkentwicklung von Kindern.


Anlass zu dem Buch waren die immer lauter werdenden Rufe der Öffentlichkeit nach Digitalisierung von Grundschulen und sogar Kindergärten, damit Deutschland auf diesem Feld nicht den Anschluss verpasst. Dass dieser Ansatz kontraproduktiv ist und mehr schadet als hilft, zeigen die beiden Autoren durch die Anwendung von Erkenntnissen aus der Psychologie, Pädagogik und Neurobiologie auf die Entwicklungsschritte, die Kinder mit und ohne digitale Frühförderung durchlaufen.


Über die Autoren

Entgegen anderslautender Behauptungen (siehe Vorwort) kann man den beiden Autoren ihre Fachkenntnisse im Bereich digitale Bildung nicht absprechen. Prof. Dr. Gerald Lembke leitet den Studiengang Digitale Medien an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Mannheim, ist Keynote-Speaker für digitale Transformation und setzt sich als Präsident des Bundesverbandes Medien und Marketing für eine nachhaltige digitale Entwicklung ein. Diplom-Volkswirt Ingo Leipner ist Wirtschaftsjournalist, unter anderem für die digitale Transformation der Gesellschaft. Für die speziellen Einblicke in die Neurobiologie und die Effekte des Lernens mit digitalen Medien, insbesondere in Kapitel 11, wurde Frau Prof. Dr. Gertraud Teuchert-Noodt zu Rate gezogen, die ehemalige Leiterin des Bereichs Neuroanatomie/Humanbiologie an der Universität Bielefeld. 


Inhalt

Das Buch gliedert sich in 2 Teile, die sich an der Entwicklung des (kindlichen) Gehirns orientieren und in insgesamt 11 Kapitel unterteilt sind. Abschließend listen die Autoren 10 Thesen, die ihre Position bezüglich des Einsatzes digitaler Medien in den verschiedenen Altersstufen noch einmal zusammenfassen.


Teil 1

Kleinkinder, Kindergarten und Grundschule


1. Brilliante Babys

2. Im Kreuzfeuer der Werbung

3. Impulskontrolle

4. Denken lernen

5. Digital schnell entwurzelt


Teil 2

Weiterführende Schulen, Ausbildung und Studium

6. Lernen verlernen

7. Anfassen statt angucken

8. Medienkompetenz

9. Fit für die Zukunft

10. Profit

11. Murks statt MOOCs / Wenn alles schiefgeht / Zu Risiken und Chancen fragen Sie das Gehirn


Anhand anschaulicher Beispielsituationen verdeutlichen die Autoren, dass die Medienkompetenz, die durch digitale Frühförderung angestrebt werden soll, nicht zwangsläufig durch bessere und größere IT-Ausstattungen von Grundschule und Kindergarten erreicht wird. Vielmehr plädieren die Autoren für entsprechend ausgebildete Lehrer, die den Kindern auch ohne Technik dabei helfen, ihre Welt zu verstehen und Phänomenen auf den Grund zu gehen. Erst wenn Kinder im wahrsten Sinne des Wortes Dinge erfahren und begriffen haben, kommt es zu den notwendigen Vernetzungen im Gehirn, die zu Verständnis, Entscheidungsfähigkeit und der Fähigkeit zu (kritischen) Bewertungen führen. Genau solche Entwicklungen sind es, die die Kinder später, etwa ab 12 bis 14 Jahre, in die Lage versetzen, sich differenziert und kontrolliert mit digitalen Medien zu beschäftigen und den vollen Nutzen daraus zu ziehen. Diese Art der Medienkompetenz ist, was das Ziel der Digitalisierung sein sollte, nicht die Wisch- und Bedienfertigkeiten eines Digital Natives, der zwar ein Tablet bedienen kann, aber von den digitalen Inhalten vollkommen erschlagen und überfordert ist.


Bei aller Kritik liegt es den Autoren fern, die Technik vollständig zu verteufeln; ganz im Gegenteil: Für ein an der greifbaren Realität gewachsenes Kinderhirn, das kontrolliert, eigenständig und kritisch an seine Umwelt herangeht, steht einem sinnvollen und gewinnbringenden Einsatz digitaler Medien ab dem Alter von ca. 12 bis 14 Jahren nichts im Weg.


Fazit

Ich habe das Buch sehr genossen, da es mir aus der Seele spricht. Wie oft liest man im Internet mittlerweile, dass Eltern Kurse belegen, aus Angst, dass sie schon jetzt mit ihren Kindern nicht mehr mithalten können - schließlich sind diese als Digital Natives per se den Eltern überlegen, da sie mit digitalen Medien aufgewachsen sind. Das Buch entzaubert jedoch diesen Mythos und legt dar, dass hinter wirklicher Medienkompetenz und hinter einem verantwortungsbewussten Umgang mit dem Strom digitaler Einflüsse mehr steckt als nur schnell tippen zu können und hunderte Likes in den Sozialen Medien zu sammeln. Ja, die Kinder sollen ruhig (begrenzten) Zugang zu digitalen Medien haben, aber dieser Zugang darf die realen Sinneserlebnisse nie so weit ersetzen, dass eine Jugend heranwächst, die sich durch die Technik konditioniert wie ein Pavlovscher Hund unkontrolliert und unreflektiert von einem Link zum nächsten klickt. Denn dann hat Deutschland den Anschluss an eine erfolgreiche digitale Transformation auf alle Fälle verpasst.

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Cover des Buches Zum Frühstück gibt's Apps (ISBN: 9783662434017)
Clari_214s avatar

Rezension zu "Zum Frühstück gibt's Apps" von Ingo Leipner

Digitale Ambivalenz: Spannend, unterhaltsam, informativ
Clari_214vor 8 Jahren

Vom Facebookwahn bis zur virtuellen Überwachung, von der Online-Partnersuche bis zur Bildung im Netz: In 18 übersichtlich gestalteten Kapiteln beschreiben Volkswirt und Wirtschaftsjournalist Ingo Leipner und Betriebswirt Gerald Lembke unterhaltsam und informativ, welchen Einfluss die zunehmende Digitalisierung auf unser aller Leben hat. Man merkt, dass die beiden Autoren Ahnung haben, wovon sie erzählen: Die Argumente sind gut recherchiert und mit zahlreichen Literaturhinweisen belegt. Dennoch handelt es sich bei „Zum Frühstück gibt’s Apps“ um kein reines Sachbuch. Geschichten aus dem digitalen Alltag peppen die teils ernsten Themen auf angenehme Weise auf. Ein weiterer Pluspunkt: Jedes Kapitel enthält am Ende passende Tipps, beispielsweise zur Nutzung sozialer Netzwerke – oder auch ganz konkrete Aufforderungen zum Nachdenken, ob diverse Arten von Online-Verhalten wirklich notwendig sind und welchen Nutzen man daraus zieht respektive welchen Schaden man davontragen könnte. Sehr amüsant sind auch die sarkastisch gestalteten Kästchen, wie man es (zum Beispiel bei der Partnersuche) am besten eher nicht angeht. Großartig! Die Kapitel sind optisch und sprachlich ansprechend aufbereitet und regen absolut zum Weiterlesen an. Für alle, die auf irgendeine Weise mit der digitalen Ambivalenz konfrontiert sind (also wohl so ziemlich für überhaupt alle :-)), ist dieses Buch wirklich empfehlenswert: Informativ, hintergründig und vor allem aufrüttelnd. Einen Stern Abzug gibt’s für die kreativen Geschichten, die dem Leser Problemfälle näherbringen sollen: Sie sind zwar witzig zu lesen, teilweise aber etwas überzogen. Aber wer weiß, vielleicht war ja auch genau das die Intention der Autoren … ;-)

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