Du liebe (verschwendete) Zeit! Nach rund hundert Seiten in die Ecke geworfen. Das Buch hat rund 450 Seiten. Nach meinen Hundert Seiten habe ich festgestellt, dass die Autorin die Geschichte dermaßen gestreckt, gedehnt, gezogen, beunwichtigt und zerredet hat, dass die Gesamthandlung wohl auf 80 Seiten hätte eingedampft werden können. Sorry, für zwischenmenschliche Nichtigkeiten in einem "Thriller" habe ich zwar Verständnis, aber nicht in einem 80/20-Gemisch!
Wie auch immer - wer's dröge mag, kann zugreifen!
Gay Longworth
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Bleiche Knochen
Haut und Knochen
Am Anfang war die Täuschung
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Rezension zu "Bleiche Knochen" von Gay Longworth
Die Leiche von Verity Shore, Frau des berühmten Sängers P.J. Dean wird gefunden. Erstmal nichts Aufregendes, wäre es nicht fast unmöglich die Identität festzustellen. Denn weder Zahn- noch Fingerabdruck sind möglich. Die Knochen, welche überhaupt noch da sind, sind bleich und sauber wie es nur geht. Diese wurden mit Säure behandelt. Der einzige Hinweis wer das Opfer ist, sind zwei Silikonkissen mit Nummern, welche auf Frau Shore zurückführen lassen. Hat da der Mann etwa seine Frau umbringen lassen?
Die Polizistin Jessie Driver kann dies erstmal gar nicht glauben, denn der Ehemann ist viel zu sympathisch. Doch schon bald gibt es die nächste Leiche und schon wieder besteht ein Bezug zum Sänger.
Die Geschichte ist zur Abwechslung mal aus der Sichtweise einer Frau und dazu noch recht sympathisch. Einziges Manko ist halt, dass sich diese den Mordverdächtigen etwas zu sehr zu Herzen nimmt.
Alles in allem fehlt dem Buch etwas Spannung, so das der Thriller-Effekt etwas fehlt. Schlecht ist das Buch aber bei weitem nicht gewesen.
Auf der Suche nach einem vermissten Mädchen gerät Detective Inspector Jessie Driver in eine halb verfallene Badeanstalt in Soho. Dort wird die Leiche eines mumifizierten Mannes gefunden, der vor etwa fünfzehn Jahren ums Leben gekommen sein muss – etwa zur gleichen Zeit, als ein Junge im Bad nach einem epileptischen Anfall ertrunken ist. Jessies Nachforschungen fördern düstere Geheimnisse zutage.
„Haut und Knochen“ ist der Nachfolgeband zu „Bleiche Knochen“ und man sollte den ersten Teil unbedingt gelesen haben, bevor man sich mit dem zweiten befasst – auch im Hinblick auf Jessies Beziehung zu dem berühmten Rockstar P.J. Dean.
Jessie Driver ist eine sehr widersprüchliche Heldin. Unangepasst, dickköpfig, kratzbürstig, belastet durch den Tod ihrer Mutter, mit Alkohol- und Beziehungsproblemen geschlagen, eckt sie ständig an. Sie wird von einem Kollegen gemobbt, von ihrer Vorgesetzten schikaniert und schlägt zurück. Trotzdem ist sie eine gute Polizistin.
Ein wenig überzogen erschien mir der erwähnte Kollege, der zuerst gut mit ihr auskommt und sie dann plötzlich abgrundtief hasst. Auch die Vorgesetzte scheint sehr wankelmütig zu sein.
Ihr Bruder, als Arzt in Afrika auf Heimaturlaub, reitet sie durch seine Affäre mit einer Journalistin erst richtig in die Bredouille.
Die Handlung erweist sich manchmal als etwas sprunghaft und wirr, man hat des Öfteren das Gefühl, etwas überlesen zu haben. Durch die merkwürdige Unsitte, dass Dialoge nur durch einen Bindestrich voneinander getrennt sind, wirken manche Abschnitte unübersichtlich.
Der Fall selbst führt in die Abgründe menschlicher Seelen und was das Konstrukt „Familie“ anstellen kann.
So ganz konnte sich die Autorin m.M. nicht entscheiden, ob nun Übernatürliches einfließen und akzeptiert werden sollte. Dieser Bereich blieb mir ein wenig zu schwammig.
Alles in allem aber solide Thrillerunterhaltung mit Schwerpunkt auf das Innenleben der Hauptfigur.