Gabriella Queen

Sagen wir so, es war mal ganz interessant, diesen Daddy-Kink unter die Lupe zu nehmen, aber sowas ist nicht meins. Die Autorin traut sich immer viel. Es war eine ganz nette Geschichte. Man kam auch schnell voran, aber es gab nicht viel Überraschung. Habe tatsächlich Dilator gegooglet, auch wenn es erklärt wurde, wollte wissen, wo genau die Prostata liegt. 

3 Sterne. Hake es ab mit "wieder was gelernt"(?)

Auch das neueste Werk der Autorin konnte mich wieder restlos begeistern. Mit jeder Menge Gefühl und innovativen Ideen führt sie nicht nur den Protagonisten, sondern auch den Leser langsam an den Daddy-Kink heran und das Entdecken dieser Spielart machte mir auf jeden Fall jede Menge Spaß. Rhys ist ein wundervoller Charakter, der in seinen jungen Jahren einen herben Rückschlag erleiden musste und seitdem von massiven Selbstzweifeln geplagt wird (ich glaube das wäre nach dieser Aktion jedem so gegangen). Im Kontrast dazu steht Parker, welcher zwar gefestigt im Leben steht, aber aufgrund seiner Vorlieben immer wieder mit Beziehungen und der Liebe zu kämpfen hat. Die beiden finden das für sich perfekte Arrangement, oder? Lasst euch genauso wie ich unvoreingenommen auf die Story ein und freut auch auf viele großartige Überraschungen, die ich persönlich nicht kommen gesehen habe. Darüber hinaus dürft ihr euch auf jede Menge heiße Szenen freuen, wobei auch die Charakterentwicklung und die Handlung nicht zu kurz kommen. Ich mag so ausgewogene Mischungen bei denen es nicht ,,nur“ um das eine geht, sondern auch die Protagonisten ausreichend Freiraum erhalten, um sich zu entfalten und die Story stetig voranschreitet. Ich habe jedenfalls mit Rhys direkt mitfiebern können, da er mir auf Anhieb sympathisch war und ich generell Leute mag, die für ihre Wünsche und Träume kämpfen, auch wenn der Weg oft schwierig oder gar unmöglich wirkt. Das sich Mut manchmal eben doch auszahlt und hin und wieder ein Schubs in die richtige Richtung von einem Außenstehenden notwendig ist, wird hier genauso thematisiert wie viele andere Aspekte, die mich durchaus zum Nachdenken anregen konnten.

Ein persönliches Highlight waren für mich manche Szenen, die ich noch nie in anderen Büchern gelesen habe (und ich habe schon sehr viel gelesen), da ich es sehr gerne mag neues zu entdecken. Ich habe genauso gelacht wie ich sie gebannt verfolgt habe und die Lesestunden zogen einfach wahnsinnig schnell an mir vorüber. Ich kann dieses Werk allen empfehlen die sich auf einen ambitionierten Künstler einlassen möchten, der mit seinen Ecken und Kanten auch durchaus mal anstößt und einen Halt im Leben findet, den er sich wohl nie zu träumen gewagt hätte. Dieses Buch hat einfach unglaublich viele Facetten zu bieten und die ständigen Herausforderungen sowie das Gefühlschaos tragen ihr übriges dazu bei, um den Lesegenuss zu vervollständigen. Die Ansichten, Gedanken und Gefühle der Charaktere wurden jedenfalls sehr glaubwürdig sowie greifbar rübergebracht und ich hatte nie das Gefühl jemanden nicht verstehen oder gewisse Handlungen nicht nachvollziehen zu können. In meinen Augen ist das eine hohe Kunst, da jeder Mensch aufgrund seiner Erfahrungen sich ein gewisses Denkmuster angeeignet hat, aber bei dieser einfühlsam erzählten Geschichte kann man meiner Meinung nach gar nicht anders als voll mitzuempfinden. In diesem Sinne gibt es von mir eine klare Empfehlung und ich wünsche euch allen viel Spaß.

Hmmmm. Ich bin ehrlich gesagt enttäuscht. Der Anfang klang total vielversprechend. Aber von diesem anfänglichen Eindruck, dieser Ebene an hat es sich für mich weder spannend noch emotional wirklich berührend weiter entwickelt. Und das lag nicht daran, dass nichts passiert ist. Es war mir persönlich wohl einfach auch etwas zu viel Gerede und Gedanken über emotionale Enttäuschungen. Durchgehend. Dieses Thema ist natürlich wichtig. Aber es hat das Geschehen des Buches komplett bestimmt - und mir hat dadurch einiges gefehlt. Für mein Empfinden wurde es zu viel verbal geäußert und gedacht. Immer wieder drehte sich alles darum. Und zwar um die erlebten, prägenden Enttäuschungen in der Vergangenheit. Sowohl bei Rhys (Künstler) als auch bei Parker (Gönner). So ging es mir dann auch mit ihrer Beziehung und ihren Gedanken zueineinander / übereinander. Man liest viel von Zweifeln und unterdrückter Hoffnung. Dadurch fehlt mir aber irgendwie die Nähe zwischen den beiden... beide halten sich und ihr Innerstes zurück. Dann noch der Punkt, dass es ja eigentlich nur ein Spiel ist, wenn sie sich treffen... es ist immer auf eine Art und Weise distanziert. Und so habe ich einfach keinen persönlichen Bezug zu den beiden bekommen - weder sie ins Herz schließen können noch ihre Beziehung zueinander, ihren Umgang miteinander. Auch der Daddy-Kink hat mich hier nicht erreicht. Ich bin echt überrascht, aber so ist es. Die Geschichte konnte mich nicht erreichen, geschweige denn packen. Ich habe sie irgendwie distanziert verfolgt - aber nicht gefühlt...Schade.