Inhalt: Der Roman Berlin, BĂŒlowstraĂe 80a erzĂ€hlt von Sophie Baronesse von Zietowitz und ihrer Tochter Lotte.
Sophies Lebensweg wurde bereits von ihrer Mutter festgelegt. ZunĂ€chst fĂŒgt sie sich in ihre Rolle als Ehefrau und Mutter. Doch mit der Zeit merkt sie, dass ihr etwas fehlt.
Lotte dagegen hat es von Anfang an schwer: die von der Gesellschaft auferlegten Aufgaben und Pflichten eines MĂ€dchens genĂŒgen ihr nicht. Sie kann sich einfach nicht vorstellen, als Ehefrau und Mutter "zu enden". Stattdessen will sie lieber studieren und als Ărztin arbeiten. Doch noch haben Frauen nur begrenzten Zugang zu Abitur und Studium.
WĂ€hrend noch fĂŒr Sophie in ihrem gesellschaftlichen Kreis nur eine Zukunft offen steht, vollzieht sich bereits zehn, fĂŒnfzehn Jahre spĂ€ter ein Wandel, der von den Frauen hart erkĂ€mpft werden muss.
Bewertung: Ich muss gestehen, ich wusste zu Anfang nicht, worauf ich mich bei diesem Buch einlieĂ. Beim Kauf habe ich noch gezweifelt, ob es sich ĂŒberhaupt lohnt - warum sonst sollte es fĂŒr einen Euro auf dem Grabbeltisch liegen?
Berlin, BĂŒlowstraĂe 80a hat mich jedoch eines Besseren belehrt!
Ich konnte das Buch gar nicht aus der Hand legen. Es hat mich wirklich gefesselt: ich habe mit den Charakteren mitgelitten und -gefĂŒhlt.
Dieser Roman zeigt auf sehr schöne Weise die AnfÀnge der Frauenemanzipation in Deutschland.
Zum einen wird an Sophies Beispiel die traditionelle Frauenrolle im 19. Jahrhundert dargestellt: Ehefrau und Mutter, die den Ehemann unterstĂŒtzt. Zum einen zwar glĂŒcklich verheiratet, aber doch nicht erfĂŒllt in ihrer Rolle. Wir lernen ihren inneren Konflikt zwischen Treue und Aufbegehren kennen. Das Schreiben von Romanen und Novellen hilft ihr ihrer GefĂŒhle Herr zu werden. Doch der TĂ€tigkeit als Schriftstellerin ernsthaft nachzugehen, wĂŒrde wieder einem gesellschaftlichen Tabu gleichkommen.
Auf der anderen Seite ist da ihre Tochter Lotte, die einen fĂŒr MĂ€dchen "untypisch" wachen Verstand hat. Seit dem Kindesalter ist es ihr Wunsch Ărztin zu werden. WĂ€hrend der Vater - der eigentlich sehr konservativ eingestellt ist - sie in ihrem Wissbegehren unterstĂŒtzt, ist die GroĂmutter gegen diese neumodischen Flausen. Sophie steht hier gewisserweise zwischen den Fronten - hin- und hergerissen, wie sie zu dem Thema stehen soll. Dies fĂŒhrt widerum zu Konflikten zwischen Mutter und Tochter.
Da man das Geschehen abwechselnd aus Sicht beider MĂ€dchen/Frauen kennenlernt, konnte ich mit beiden gut mitfĂŒhlen, egal ob es dabei um die Zweifel am eigenen Stand mit seinen Traditionen ging oder um ungerechte Entscheidungen der Eltern.
Das einzige, was mir gefehlt hat; ein Glossar.
Mit manchen Begriffen und AusdrĂŒcken konnte ich leider nichts anfangen. Hier hĂ€tte ich mir am Ende des Buches bspw. Ăbersetzungen der französischen und lateinischen Wendungen sowie ErlĂ€uterungen z.B. zur erwĂ€hnten Mode etc. gewĂŒnscht.
Langer Rede, kurzer Sinn: lesenswert! ;)
Gabriele Beyerlein
Lebenslauf von Gabriele Beyerlein
Alle BĂŒcher von Gabriele Beyerlein
Das Feuer von Kreta
Berlin, BĂŒlowstraĂe 80 a
Die Höhle der WeiĂen Wölfin
Die Sonne bleibt nicht stehen
In Berlin vielleicht
Der goldene Kegel
Es war in Berlin
Der schwarze Mond
Neue Rezensionen zu Gabriele Beyerlein
Rezension zu "Bea am anderen Ende der Welt" von Gabriele Beyerlein
Auch vor Kindern macht die Globalisierung nicht halt. Der achtjĂ€hrige Jan und seine beste Freundin Bea, bei der er anders als bei seinen FuĂballerfreunden nicht cool sein muss, werden getrennt. Beas Vater muss fĂŒr zwei Jahre nach Shanghai und Bea zieht um. Trotz Mails und Telefonaten vermissen die Kinder einander schmerzlich.
Doch mit dem neuen MitschĂŒler in seiner Klasse, der gerade aus Shanghai zurĂŒckgekehrt ist, und der nicht einmal weiĂ, wer Lukas Podolski ist, könnte etwas Neues fĂŒr Jan beginnen...
Mir hat an diesem Kinderbuch ab acht Jahren gefallen, dass die Freundschaft zwischen einem Jungen und einem MĂ€dchen im Mittelpunkt steht und das Buch deshalb fĂŒr Jungen und MĂ€dchen gleichermaĂen geeignet ist. Gabriele Beyerlein schreibt einfĂŒhlsam ĂŒber Freundschaft, Abschied, Verlust und Neuanfang und thematisiert die Folgen der Globalisierung auch fĂŒr Kinder.
Rezension zu "Der schwarze Mond" von Gabriele Beyerlein
Das hat mir damals sehr sehr gut gefallen. Es ist ein Leseexemplar und ziemlich abgenutzt, das Cover ist einfach nur blau. Aber es ist schon alt.
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