In Tokyo ist ein Dieb unterwegs. Eine flüchtige Berührung, ein versehentliches Anrempeln, und schon ist die Brieftasche weg. Seine Opfer merken erst zu spät, wie ihnen geschieht. Aber er folgt einem eigenen Kodex und bestiehlt nur die Reichen. Jeder Diebstahl überschüttet den Dieb mit einem schaurigen Wohlgefühl und ist ihm so in Fleisch und Blut übergegangen, dass er manchmal gar nicht merkt, wenn seine Finger auf Wanderschaft in anderer Menschen Taschen gehen. Als Einzelgänger versucht er sich nicht an andere Menschen zu binden. Doch dann beobachtet er im Supermarkt eine Situation, die ihn nicht kalt lässt, und seine emotionalen Mauern bekommen Risse. Das einzige, was ihm bei seinen Diebstählen auf die Schliche kommt, ist seine Vergangenheit. Er, der nie etwas anderes gemacht hat, als zu stehlen, soll für eine große Sache instrumentalisiert werden – denn er ist unbestreitbar der Beste seines Fachs. Und ausgerechnet sein vor kurzem geknüpfter Kontakt verbietet seinem Ehrenkodex, sich einfach aus dem Staub zu machen – denn die Menschen, die seine Fähigkeiten benutzen wollen, sind brutal und skrupellos in ihren Plänen...
Fast schon poetisch schön werden die flinken Bewegungen des Mannes in Fuminori Nakamuras „Der Dieb“ geschildert. Diese Schilderungen haben für mich eine Verbindung zur Geschichte aufgebaut. Der Dieb selbst hat sich nicht nur seiner innergeschichtlichen Umgebung emotional entzogen, sondern auch mir als Leserin. Eine interessante Erfahrung! Und in Nakamuras Buch fand ich das, was ich an der japanischen Literatur so schätze – ein Erzählstil, der selbst banalen Dingen und Handlungen Ästhetik einhauchen kann und eine Stimmung erzeugt.
Fuminori Nakamura
Lebenslauf von Fuminori Nakamura
Alle Bücher von Fuminori Nakamura
Der Dieb
Die Maske
Der Revolver
Last Winter We Parted
The Kingdom: A Novel
My Annihilation
The Thief
I'm in Love With the Villainess 2 (2) (I'm in Love With the Villainess, Light Novel, 2, Band 2)
Neue Rezensionen zu Fuminori Nakamura
Wir tauchen ab mit einem Meisterdieb: Nishimura ist ein begnadeter Taschendieb, in formvollendeter Eleganz holt er Geldbörsen, Uhren und andere Dinge zu sich, ohne dass die Bestohlenen auch nur eine leise Ahnung von der Kunst seiner edlen langen Finger hätten. Tokio ist sein Tummelplatz, in der U-Bahn hat er ein besonders leichtes Spiel, aber er hat das Stehlen seiner Ethik angepasst, nur wohlhabende Männer werden erleichtert.
Für mich hat sich diese Geschichte zuwenig erschlossen, Nishimura bleibt fad, der Erzählweise fehlt pepp und bleibt zäh. Richtige Spannung kommt selten auf, doch das sollte sie in meinen Augen eigentlich da das Metier des Haptdarstellers geradezu danach schreit.
Vielmehr geht es wohl um Einsamkeit in diesem Buch. Einsamkeit die in einer Grosstadt wie Tokyo einem den Atem nehmen kann.
Rezension zu "Der Revolver" von Fuminori Nakamura
Ein junger Mann findet auf einem Spaziergang eine Leiche. Daneben liegt ein Revolver. Er nimmt die Waffe mit, die immer mehr von ihm Besitz ergreift und beginnt, sein Leben zu kontrollieren. Schließlich beschließt er, die Waffe abzufeuern. Großartiges Buch, dass einen Sog erzeugt, der einne nicht mehr loslässt.
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Zusätzliche Informationen
Fuminori Nakamura wurde am 02. September 1977 in Tōkai (Japan) geboren.
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