Rezension zu "Masaniello" von Christian Weise
Hatte Schwung, ich fands aber nur mittelmäßig. Über 80 Figuren sind einfach zu viel des Guten und die Moral der Geschichte ist sehr fragwürdig.
Hatte Schwung, ich fands aber nur mittelmäßig. Über 80 Figuren sind einfach zu viel des Guten und die Moral der Geschichte ist sehr fragwürdig.
ACHTUNG: RENZENSION ENTHÄLT EINE INHALTLICHE ZUSAMMENFASSUNG!!!!
Ich bin sprachlos! dieses büchlein ist in seiner kürze total krass. bahnwärter thiel lebt in seiner eigenen welt. seine erste frau stirbt bei der geburt seines zurück gebliebenen sohnes. nach kurzer zeit heiratet er erneut. seine "jetzige" frau, ist der "mann" im haus und er sowie sein sohn steht unter ihren pantoffeln. bald bekommt sie ebenfalls ein kind von ihm und dieses wird ihr schatz. der zurück gebliebene junge wird von ihr misshandelt und thiel tut nichts dagegen.stattdessen kehrt er sich immer mehr zurück und trauert nur seiner alten frau nach. dann passiert das unglück, sein erster sohn stirbt. vermutlich ist seine frau schuld, sie hat sich nicht um ihn gekümmert. thiel zerbricht an diesem schicksal und fällt in eine unruhige ohnmacht. als man die leiche des jungen ins elternhaus zurückbringt, ist die mutter als auch das baby brutal ermordet worden. nach einer suche findet man thiel an seinen gleisen wieder und in trauer um sein kind.
ich habe es grade durch gelesen und bin erschlagen!!! eigentlich müsste ich über dieses buch noch ein bisschen ernsthaft nachdenken, um etwas genaueres zusagen, doch ich weiss jetzt schon mal was man daraus ziehen könnte:
man sollte sein leben auf alle ungereimtheiten untersuchen und sie lösen bevor es zuspät ist!!! man sollte jeden tag genießen!
"Er hätte in diesem Zustand überhaupt kein Wort an sie zu richten vermocht, am allerwenigsten ein hartes, und so mußte Tobias, der in Tränen gebadet und verängstigt in einer Ecke hockte, sehen, wie der Vater, ohne auch nur weiter nach ihm umzuschauen, das vergeßne Brot von der Ofenbank nahm, es der Mutter als einzige Erklärung hinhielt und mit einem kurzen, zerstreuten Kopfnicken sogleich wieder verschwand."
Es ist die Zeit der Industrialisierung, in der Bahnwärter Thiel lebt. Vor kurzem verlor er seine Frau im Kindbett und nichts als ihr gemeinsamer Sohn Tobiaschen blieb ihm von ihr zurück. Um diesen versorgen zu können, heiratet er erneut. Es ist die ehemalige Kuhmagd Lenchen, die ihm auch bald ein Kind gebären soll. Doch Thiel ist so sehr auf sein erstes Kind fixiert, dass er nicht merkt wie Lenchens Hass gegen Tobiaschen sich immer mehr steigert und schließlich sogar in einem Mord gipfelt...
Gerhart Hauptmann zählt zu den Vertretern des Naturalismus im industriellen Deutschland. Gekennzeichnet wird diese Richtung durch die Schilderung der Lebensverhältnisse des einfachen Menschen. Nichts wird dabei beschönigt oder durch den Autor kommentiert. So auch in "Bahnwärter Thiel", einem der ersten Werke Hauptmanns: Dort wird das Leben des einfachen Proletariers Thiel geschildert, der sich sein Brot als kaum geforderter Bahnwärter verdient. Er verdient gerade genug, um seine Familie zu ernähren, allerdings nicht genug Geld, um jährlich ein paar Säcke Kartoffeln zu kaufen. Hauptmann schildert die folgenden Ereignisse sehr sachlich und kommentiert sie in keinster Weise. Dabei benutzt er einen komplexen und vielfältigen Schreibstil, der dieses Buch trotz seiner geringen Länge zu keiner leichten Lektüre macht. Das Ende ist vorhersehbar, schockiert den Leser aber zutiefst, da hier die Abgründe der menschlichen Psyche gezeigt werden. Von mir gibt es fünf Sterne.
Fritz Martini wurde am 05. September 1909 in Magdeburg (Deutschland) geboren.
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