Fjodor Michailowitsch Dostojewski

 4,3 Sterne bei 788 Bewertungen
Autor von »Das drucken Sie aber nicht!«, Der Idiot und weiteren Büchern.

Lebenslauf von Fjodor Michailowitsch Dostojewski

Der russische Schriftsteller Fjodor Michailowitsch Dostojewski wird im Jahr 1821 als Sohn eines Militärarztes in Moskau geboren. 1881 stirbt der inzwischen berühmte Schriftsteller in St. Petersburg an den Folgen eines Blutsturzes. An der Trauerfeier nahmen über 60.000 Trauergäste teil. In St. Petersburg hat er von 1838 bis 1843 an der Militärakademie Bauingenieurwesen studiert. 1844 begann er mit der Arbeit an seinem Erstlingswerk „Arme Leute“, das 1846 veröffentlicht wurde und ihn schlagartig berühmt machte. 1849 wurde er zum Tode verurteilt, nachdem er in den Reihen des revolutionären Zirkel der Petraschewzen ein „kriminelles Schreiben“ vorgetragen hatte. Er wurde aber von Zar Nikolaus I. zu vier Jahren Verbannung und Zwangsarbeit in Sibirien begnadigt. Anschließend sollte er seinen Militärdienst in Semei versehen. Erst im Jahr 1859 konnte Dostojewski nach St. Petersburg zurückkehren, nachdem bei ihm eine schwere Epilepsie diagnostiziert worden war. Dort veröffentlichte er 1860 die „Aufzeichnungen aus einem Totenhaus“, ein Dokument über seine Verbannungszeit in Sibirien. Der erste große Roman Dostojewski erschien 1866, Schuld und Sühne, Durch ihn wurde das Werk Teil der Weltliteratur. Er hatte ebenfalls großen Einfluss auf Friedrich Nietzsche, William Faulkner, Albert Camus und Franz Kafka. 1867 flüchtete er auf Grund von hohen Spielschulden ins Ausland . Er wohnte längere Zeit in Dresden, wo er auch seine Tochter taufen ließ. Nach vier Jahren kehrte er nach Russland zurück, und lebte sein Leben von da ab in ruhigeren Bahnen. Die erste umfassende deutsche Übersetzung der Werke erschienen in den Jahren 1906 bis 1919 von Elisabeth Less Kaerrick. Sie erhielt dafür im Jahr 1960 den Johann-Heinrich-Voß-Preis für Übersetzung der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.

Alle Bücher von Fjodor Michailowitsch Dostojewski

Cover des Buches »Das drucken Sie aber nicht!« (ISBN: 9783492242684)

»Das drucken Sie aber nicht!«

 (495)
Erschienen am 02.12.2019
Cover des Buches Der Idiot (ISBN: 9783746638775)

Der Idiot

 (281)
Erschienen am 20.09.2021
Cover des Buches Die Brüder Karamasow (ISBN: 9783596907328)

Die Brüder Karamasow

 (209)
Erschienen am 24.03.2021
Cover des Buches Die Sanfte (ISBN: 9783866475014)

Die Sanfte

 (73)
Erschienen am 31.01.2010
Cover des Buches Schuld und Sühne: Vollständige Ausgabe (ISBN: 9783954182510)

Schuld und Sühne: Vollständige Ausgabe

 (54)
Erschienen am 15.12.2012
Cover des Buches Weiße Nächte (ISBN: 9783458753209)

Weiße Nächte

 (39)
Erschienen am 10.11.2014
Cover des Buches Arme Leute/Bednye ljudi (ISBN: 9783955079680)

Arme Leute/Bednye ljudi

 (39)
Erschienen am 01.10.2013
Cover des Buches Der Großinquisitor (ISBN: 9783150141816)

Der Großinquisitor

 (34)
Erschienen am 19.07.2021

Neue Rezensionen zu Fjodor Michailowitsch Dostojewski

Cover des Buches Die Brüder Karamasow (ISBN: 9783596907328)
Lesung_vor_achts avatar

Rezension zu "Die Brüder Karamasow" von Fjodor Michailowitsch Dostojewski

Ein Meisterwerk mit Schwächen
Lesung_vor_achtvor einem Monat

Der obligatorisch beste Roman aller Zeiten (Sigi Freud) gleicht einem elefantösen Mammutbrocken. Das rund 1242 Seiten lange Familienepos schildert auf theologischer und psychologischer Ebene den Niedergang einer Familie als exemplarisches Beispiel für das alte Russland. Rein inhaltlich handelt es sich zweifelsohne um ein Meisterwerk. Gewohnt scharfsinnig analysiert Dostojewskij die verschiedenen Milieus und weitet seinen Roman zu einer gewaltigen Gegenwartsstudie aus. Dass es sich trotzdem um ein zeitloses Werk handelt, zeugt von seinen philosophischen Kompetenzen.

Wie gern würde ich fünf Sterne vergeben! Aber angesichts der Schwächen des Romans kann ich mir das nicht leisten.

So scharfsinnig Dostojewskij sich mit Theologie und Psychologie auseinandersetzt, so klobig geraten seine Dialoge. Die Handlung des Buchs wäre schnell erzählt, aber aufgrund der haarsträubend überlangen Reden und unnötig detaillierten Monologe (die schon eher an ein Theaterstück erinnern) ähnelt das Buch eher einer Karikatur seiner selbst. Dostojewskij scheint es gänzlich unmöglich zu sein, präzise und genau zu formulieren - er schweift ab, entschuldigt sich durch den Mund seiner Figuren und setzt im nächsten Atemzug zum nächsten Monolog an. Er überlässt nichts der Fantasie. Ähnlich wie Umberto Ecos Werke legt sich auch dieses Buch bereits selbst aus, sodass man sich als Leser nur noch bequem für eine Sichtweise zu entscheiden hat (im Fall der Gerichtsverhandlung für einen der Erzrivalen Kirillowitsch oder Fetjukowitsch). Philosophisch vertreten sind dabei Idealismus (Aljoscha), Zynismus (Iwan), rationaler Materialismus (Kolja Krassotkin), Hedonismus (Fjodor Pawlowitsch), usw. Der angebliche Mörder Mitja steht für das alte Russland und Smerdjakow tritt als ideologisches Opfer Iwans auf. Iwan erkennt in sich selbst den Teufel.

Das Buch ist ein Meisterwerk. Aber eben ein Meisterwerk mit dramaturgischen Schwächen.


 

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Ein Klassiker zu dem man eigentlich nicht viel sagen muss. Ich bin großer Fan klassischer russischer Literatur und Dostojewski ist mein persönlicher Favorit. Schuld und Sühne (bzw. Verbrechen und Strafe) ist ein großartiges Buch, das man eigentlich mehrmals lesen müsste. Der im St Petersburg der 1860er lebende, mittellose Jura - Student Rodion Raskolnikow steigert sich in die Idee, dass es Menschen gebe, die durch Fortschritt, Intelligenz ob über anderen stehen, wodurch ein Mord an diesen durch jene erlaubt wäre. Von dieser Idee besessen, tötet er, vor allem aus Geldnot, zwei Pfandleiherinnen und wird daraufhin von Angst und Schuld geplagt. Im Laufe der Geschichte hat Raskolnikow mehrere Fieberträume, die sich häufig über unfassbar viele Seiten ziehen. Generell gehen einige Dialoge sehr lang (ich glaube, der längste war zwischen ihm, seiner Mutter und seiner Schwester und ging über 30 Seiten 😄). Trotzdem hatte ich keine Sekunde Langeweile. Man hat das Gefühl, selbst in einer Art Fiebertraum zu sein, wie man auf sehr abstrakte Art Einblick in Raskolinows Psyche bekommt. Absolut lesenswert! 

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Cover des Buches Der Idiot (ISBN: 9783596901869)
MonaMours avatar

Rezension zu "Der Idiot" von Fjodor Michailowitsch Dostojewski

Eine Reise in Dostojewskis Kopf
MonaMourvor 7 Monaten

Ein Roman über einen wahrhaft schönen Menschen, der in Anbetracht weltlicher Relationen scheitern muss.


Die ersten 100 Seiten verlangen einem zunächst viel Geduld ab aufgrund der Fülle an Persönlichkeiten. Diese wollen sorgsam zusammengebracht werden.  


 Im Zentrum von Dostojewskijs Roman steht Fürst Myschkin, jener "Idiot", der nach mehrjährigem Sanatoriumsaufenthalt in der Schweiz nach Russland zurückkehrt, nun scheinbar geheilt, sprach- und gesellschaftsfähig geworden. 

Der Text erzählt von Missbrauchsgeschichten, zeigt Figuren, deren Handlungen und Sprechakte zunächst erratisch anmuten, berichtet von Momenten größter Naivität. 

Der Roman ist wie eine Reise in Dostojewskis Kopf, zu seinen Ängsten, Obsessionen und Begierden.

Fabelhafte Weltliteratur. Ich habe das Buch trotz der Fülle verschlungen. 

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Gespräche aus der Community

Klassiker-Leserunde 

Beginn: 01.11.2021

Anlässlich des 200. Geburtstags von Fjodor Dostojewski im November hat sich die Klassiker-Gruppe entschieden, eins seiner großen Werke zu lesen: Die Brüder Karamasow.

Wir beginnen am 01.11.2021.

Jeder ist herzlich willkommen. Viel Spaß!

1956 Beiträge
Kati_Ebners avatar
Letzter Beitrag von  Kati_Ebnervor einem Jahr

Kenne ich. 😄 Ich habe die letzten Monate nicht wirklich verfolgt welche Bücher ich noch gerne hätte oder nicht, weil ich ohnehin keine Zeit hatte und habe. Allerdings lässt es sich nicht wirklich vermeiden doch ein wenig zu stöbern. 😅

Zusätzliche Informationen

Fjodor Michailowitsch Dostojewski im Netz:

Community-Statistik

in 1.389 Bibliotheken

auf 114 Merkzettel

von 48 Leser*innen aktuell gelesen

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