Fjodor M. Dostojewski

 4,2 Sterne bei 1.776 Bewertungen
Autor von Der Spieler, Der Idiot und weiteren Büchern.
Autorenbild von Fjodor M. Dostojewski (© Vassilij Grigorovič Perov)

Lebenslauf von Fjodor M. Dostojewski

Der russische Schriftsteller Fjodor Michailowitsch Dostojewski wird im Jahr 1821 als Sohn eines Militärarztes in Moskau geboren. 1881 stirbt der inzwischen berühmte Schriftsteller in St. Petersburg an den Folgen eines Blutsturzes. An der Trauerfeier nahmen über 60.000 Trauergäste teil. In St. Petersburg hat er von 1838 bis 1843 an der Militärakademie Bauingenieurwesen studiert. 1844 begann er mit der Arbeit an seinem Erstlingswerk „Arme Leute“, das 1846 veröffentlicht wurde und ihn schlagartig berühmt machte. 1849 wurde er zum Tode verurteilt, nachdem er in den Reihen des revolutionären Zirkel der Petraschewzen ein „kriminelles Schreiben“ vorgetragen hatte. Er wurde aber von Zar Nikolaus I. zu vier Jahren Verbannung und Zwangsarbeit in Sibirien begnadigt. Anschließend sollte er seinen Militärdienst in Semei versehen. Erst im Jahr 1859 konnte Dostojewski nach St. Petersburg zurückkehren, nachdem bei ihm eine schwere Epilepsie diagnostiziert worden war. Dort veröffentlichte er 1860 die „Aufzeichnungen aus einem Totenhaus“, ein Dokument über seine Verbannungszeit in Sibirien. Der erste große Roman Dostojewski erschien 1866, Schuld und Sühne, Durch ihn wurde das Werk Teil der Weltliteratur. Er hatte ebenfalls großen Einfluss auf Friedrich Nietzsche, William Faulkner, Albert Camus und Franz Kafka. 1867 flüchtete er auf Grund von hohen Spielschulden ins Ausland . Er wohnte längere Zeit in Dresden, wo er auch seine Tochter taufen ließ. Nach vier Jahren kehrte er nach Russland zurück, und lebte sein Leben von da ab in ruhigeren Bahnen. Die erste umfassende deutsche Übersetzung der Werke erschienen in den Jahren 1906 bis 1919 von Elisabeth Less Kaerrick. Sie erhielt dafür im Jahr 1960 den Johann-Heinrich-Voß-Preis für Übersetzung der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.

Neue Bücher

Cover des Buches Russland und Europa (ISBN: 9783751806374)

Russland und Europa

Erscheint am 30.03.2023 als Taschenbuch bei Friedenauer Presse.

Alle Bücher von Fjodor M. Dostojewski

Cover des Buches Der Idiot (ISBN: 9783746638775)

Der Idiot

 (281)
Erschienen am 20.09.2021
Cover des Buches Der Spieler (ISBN: 9783746638768)

Der Spieler

 (283)
Erschienen am 20.09.2021
Cover des Buches Die Brüder Karamasow (ISBN: 9783596907328)

Die Brüder Karamasow

 (209)
Erschienen am 24.03.2021
Cover des Buches Weiße Nächte (ISBN: 9783150142370)

Weiße Nächte

 (185)
Erschienen am 05.11.2021
Cover des Buches Verbrechen und Strafe (ISBN: 9783596907304)

Verbrechen und Strafe

 (162)
Erschienen am 24.03.2021
Cover des Buches Aufzeichnungen aus dem Kellerloch (ISBN: 9783104018720)

Aufzeichnungen aus dem Kellerloch

 (115)
Erschienen am 25.01.2012
Cover des Buches Die Dämonen (ISBN: 9783746638997)

Die Dämonen

 (80)
Erschienen am 20.09.2021
Cover des Buches Die Sanfte (ISBN: 9783866475014)

Die Sanfte

 (72)
Erschienen am 31.01.2010

Videos zum Autor

Neue Rezensionen zu Fjodor M. Dostojewski

Cover des Buches Die Brüder Karamasow (ISBN: 9783596907328)
Lesung_vor_achts avatar

Rezension zu "Die Brüder Karamasow" von Fjodor M. Dostojewski

Ein Meisterwerk mit Schwächen
Lesung_vor_achtvor einem Monat

Der obligatorisch beste Roman aller Zeiten (Sigi Freud) gleicht einem elefantösen Mammutbrocken. Das rund 1242 Seiten lange Familienepos schildert auf theologischer und psychologischer Ebene den Niedergang einer Familie als exemplarisches Beispiel für das alte Russland. Rein inhaltlich handelt es sich zweifelsohne um ein Meisterwerk. Gewohnt scharfsinnig analysiert Dostojewskij die verschiedenen Milieus und weitet seinen Roman zu einer gewaltigen Gegenwartsstudie aus. Dass es sich trotzdem um ein zeitloses Werk handelt, zeugt von seinen philosophischen Kompetenzen.

Wie gern würde ich fünf Sterne vergeben! Aber angesichts der Schwächen des Romans kann ich mir das nicht leisten.

So scharfsinnig Dostojewskij sich mit Theologie und Psychologie auseinandersetzt, so klobig geraten seine Dialoge. Die Handlung des Buchs wäre schnell erzählt, aber aufgrund der haarsträubend überlangen Reden und unnötig detaillierten Monologe (die schon eher an ein Theaterstück erinnern) ähnelt das Buch eher einer Karikatur seiner selbst. Dostojewskij scheint es gänzlich unmöglich zu sein, präzise und genau zu formulieren - er schweift ab, entschuldigt sich durch den Mund seiner Figuren und setzt im nächsten Atemzug zum nächsten Monolog an. Er überlässt nichts der Fantasie. Ähnlich wie Umberto Ecos Werke legt sich auch dieses Buch bereits selbst aus, sodass man sich als Leser nur noch bequem für eine Sichtweise zu entscheiden hat (im Fall der Gerichtsverhandlung für einen der Erzrivalen Kirillowitsch oder Fetjukowitsch). Philosophisch vertreten sind dabei Idealismus (Aljoscha), Zynismus (Iwan), rationaler Materialismus (Kolja Krassotkin), Hedonismus (Fjodor Pawlowitsch), usw. Der angebliche Mörder Mitja steht für das alte Russland und Smerdjakow tritt als ideologisches Opfer Iwans auf. Iwan erkennt in sich selbst den Teufel.

Das Buch ist ein Meisterwerk. Aber eben ein Meisterwerk mit dramaturgischen Schwächen.


 

Kommentieren
Teilen
Cover des Buches Schuld und Sühne (ISBN: 9783730607978)
Ferdinand-Uths avatar

Rezension zu "Schuld und Sühne" von Fjodor M. Dostojewski

Raskolnikoff – einer der großen russischen Romane
Ferdinand-Uthvor einem Monat

Schuld und Sühne, oder, wenn man den Originaltitel verwenden möchte, Raskolnikoff, folgt dem Protagonisten gleichen Namens. Im fiebrigen Wahn und erdrückt von Armut und Sorgen ermordet der Student Raskolnikoff eine alte, gemeine Pfandleiherin und unbeabsichtigt auch ihre geistig schwache Schwester. Was eigentlich eine Befreiungstat und der Beginn eines neuen, erfolgreichen Lebens werden sollte, löst  in ihm stattdessen tiefste Verstörung aus. Zugleich muss er mit größtem Geschick vorgehen, um nicht als Mörder entlarvt zu werden…

Es wurde viel über Dostojewskis Werk geschrieben, und das zurecht. Sigmund Freud zum Beispiel bezeichnete ihn - paraphrasiert - als den größten Autoren seiner Zeit. Dies ist kein Zufall, denn Dostojewskis wahre Größe und Bedeutung liegt in seinem tiefen Verständnis der menschlichen Psyche, den erstaunlich echten Figuren und Themen, die aktuell bleiben. Denn als einer der ersten Autoren zeigt er, wie der Verlust vieler traditioneller Werte seit der industriellen Revolution zur Krise und Orientierungslosigkeit des modernen Menschen geführt hat. Auch Schuld und Sühne beleuchtet dieses Problem von vielen Seiten, eingebettet in den spannenden Kriminalfall aus Sicht des Täters. Das Werk hat mich durchaus beeindruckt. 

Dennoch ist anzumerken: Je nach Übersetzung ist es teilweise schon anstrengend zu lesen, und die Schwermütigkeit vieler Passagen hat mich manchmal bedrückt. Wenn man Schuld und Sühne lesen möchte, sollte man sich also viel Zeit nehmen, und zwischendurch immer mal mit etwas anderem beschäftigen. Und vielleicht war es auch so beabsichtigt, denn ursprünglich erschienen Schuld und Sühne als Fortsetzungsroman über Monate hinweg in einer Zeitung.

Kommentieren
Teilen
Cover des Buches Schuld und Sühne (ISBN: 9783862317288)
Soerens avatar

Rezension zu "Schuld und Sühne" von Fjodor M. Dostojewski

Sehr zäh und viel zu weitläufig erzählt
Soerenvor 3 Monaten

Rodion Romanowitsch Raskolnikow ist ein ehemaliger Jura-Student, der inzwischen völlig verarmt und ziellos im St. Petersburg der 1860er Jahre lebt. Aus Geldnot und weil sie ohnehin ein schlechter Mensch ist, beschließt er, die Inhaberin einer Pfandleihe zu töten. Der Plan ist leicht gehegt und auch relativ einfach umgesetzt. Raskolnikow tötet sogar nicht nur die Inhaberin, sondern auch deren Schwester. Danach allerdings plagt ihn zunehmend ein schlechtes Gewissen, bis er es nicht mehr aushält.
Die Handlung des Romans ist trotz Subplot relativ überschaubar. Dass die Geschichte dennoch 800 Buchseiten umfasst, deutet bereits an, dass hier viel nebenher erzählt wird. Davon, dass der Roman von vielen als DER große Klassiker betrachtet wird, habe ich nicht viel gemerkt. Auch die Einordnung als psychologischer Kriminalroman würde ich so per se nicht unterschreiben, weil ein Krimi ein Mindestmaß an Spannung voraussetzt. Die gab es in der Geschichte praktisch überhaupt nicht. Bereits auf den ersten hundert Seiten quälte mich massive Langeweile, weil die Handlung praktisch nur daraus besteht, dass die Hauptfigur an verschiedene Orte geht und dort jedes Mal auf Neue seitenlange, öde Monologe erfährt. Keine Frage, die Grundidee des Buchs ist durchaus interessant, die Umsetzung allerdings … äußerst zäh und viel zu weitläufig erzählt.
Die ungekürzte Hörbuchfassung geht rund 27 Stunden und wird Frank Arnold vorgetragen.

Kommentieren
Teilen

Gespräche aus der Community

Gemeinsam soll an dieser Stelle ab dem 12.03.2022 das Buch "Aufzeichnungen aus einem toten Haus" von Fjodor M. Dostojewskij gelesen werden. 

Es handelt sich um eine private Leserunde, ohne Verlosung. Gelesen wird mit eigenem Examplar des Buches und jeder und jede ist herzlichst willkommen mitzulesen! 

Ich hoffe auf möglichst viele MitleserInnen und einen regen Austausch! 

Sollte es Frage oder Anregungen zur Leserunde oder zur Einteilung geben, sehr gerne melden! 

229 Beiträge
Apfelgruens avatar
Letzter Beitrag von  Apfelgruenvor einem Jahr
Und ausgerechnet die, die ich gerne wieder vergessen würde.

Oh, das ist dann natürlich eher ungut :-( Zum Glück bin ich soweit gar nicht gekommen.

Klassiker-Leserunde 

Beginn: 01.04.2021

Wir von der Klassiker-Runde lesen im April zusammen „Verbrechen und Strafe“ (auch bekannt als „Schuld und Sühne“) von Fjodor Dostojewski.

Wir starten am 1. April 2021.

Jeder ist herzlich willkommen!

1044 Beiträge
Vespasias avatar
Letzter Beitrag von  Vespasiavor 2 Jahren

Ich glaube, ohne die Leserunde hätte ich es auch nicht so durchziehen können, deswegen habe ich mir auch die Mühe gemacht, zu den letzten Abschnitten wenigstens ein bisschen zu schreiben, einfach als Ansporn, den letzten Rest auch noch zu schaffen :D Beide Bücher sind auch so unglaublich lang, wenn man da nicht ganz in den Fluss kommt, kann das echt eine Herausforderung werden, aber schön, dass wir es beide geschafft haben.

LovelyBooks lädt auch im Jahr 2020 zu spannenden Challenges ein.

Und auf euch warten tolle Gewinne.
Die anspruchsvolle Gegenwartsliteratur ist natürlich 2020 wieder dabei!

Liest du gerne Bücher mit Niveau?
Dann ist diese Challenge genau das Richtige für dich.


15 anspruchsvolle Romane möchten wir vom 01.01.2020 bis 31.12.2020 lesen.

Es gelten nur Bücher - Gegenwartsliteratur -, die in diesem Zeitraum erscheinen (Ersterscheinungen) und an diesem Beitrag angehängt sind.
Auch Neuauflagen – 2020 erschienen - von Klassikern.

Die Regeln:

Melde dich mit einem kurzen Beitrag hier im Thread an.

Einstieg ist jederzeit möglich. Und du kannst dich jederzeit wieder abmelden. Du verpflichtest dich zu nichts.

Schreibe bitte zu jedem Buch, das du für die Challenge gelesen hast, eine Rezension bei LovelyBooks, und verlinke diese in einem einzigen Beitrag in diesem Thread. Dieser Beitrag, wird von mir unter dem entsprechenden User-Namen in der Teilnehmerliste verlinkt. Das wird dein Sammelbeitrag für deine Rezensionen sein.

Es gelten nur Bücher (Achtung: keine Hörbücher, keine Bildergeschichten, keine Graphic Novels), die an diesem Beitrag angehängt sind!

Bitte beachten: Die Liste der Bücher erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Nimmst du die Herausforderung an?

Unter allen Teilnehmern, die es schaffen, 15 Romane mit Niveau bis zum 31.12.2020 zu lesen und zu rezensieren, wird ein tolles Buchpaket verlost.

Natürlich mit den passenden Büchern zum Thema.

Ich freue mich auf viele Anmeldungen!

Teilnehmer:

anna_m

anushka

BluevanMeer

bookflower173

Buchraettin

Celebra

Caro_Lesemaus

Corsicana

czytelniczka73

Dajobama

dj79

Federfee

Fornika

GAIA

Heikelein

Hellena92

Insider2199

Jariah

jenvo82

JoBerlin

Julia79

LaKati

leselea

luisa_loves_literature

kingofmusic

krimielse

Maddinliest

marpije

Miamou

MilaW

miro76

miss_mesmerized

naninka

nonostar

parden

Petris

renee

Ro_Ke

RoteChiliSchote

sar89

Schmiesen

Schnick

Schnuppe

schokoloko29

Sikal

Simi159

solveig

Sommerkindt

StefanieFreigericht

SternchenBlau

sursulapitschi

Susanne_Reintsch

TanyBee

TochterAlice

ulrikerabe

wandablue

Wuestentraum

Xirxe

Zauberberggast

948 Beiträge
Dajobamas avatar
Letzter Beitrag von  Dajobamavor 2 Jahren

Ertauscht.... Aber mach dir keinen Kopf, ist nicht so schlimm! Kann ich sicher tauschen!

Zum Thema

Zusätzliche Informationen

Fjodor M. Dostojewski wurde am 10. November 1821 in Moskau (Russland) geboren.

Fjodor M. Dostojewski im Netz:

Community-Statistik

in 2.140 Bibliotheken

auf 223 Merkzettel

von 120 Leser*innen aktuell gelesen

von 26 Leser*innen gefolgt

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks