Felicitas Brandt

Vom Leben umhergetrieben mit dem Wunsch, irgendwo Heimat zu finden landet Emma Keller im netten und sympathischen Örtchen Bibertal –auf dem Hof von Finn Iversen, einem ehemaligen Reitstar, der sich aber nach seinem schweren Unfall aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hat.

Für beide ist es ein schwieriger Weg, mit der Vergangenheit abzuschließen und endlich anzukommen und Ruhe zu finden.

Felicitas Brandt hat hier einen unglaublich ergreifenden, zu Herzen gehenden Liebesroman im New Adult Bereich geschaffen, der gleichzeitig auch viele christliche Werte enthält. Ich war wirklich beeindruckt, wie der Glaube sowohl bei Emma als auch bei Finn, seiner Familie und ihren engen Freunden auf die unterschiedlichste Weise zum Ausdruck kam. Egal ob es in Messages von Emmas Freundinnen Yuna und Rahel war, die über besondere Bibelverse sprachen, ob sie im Freundeskreis oder in der Gemeinde eine Passage besprochen haben oder sich gegenseitig daran erinnert haben, aufmerksam zu sein, wie Gott im Leben eines Menschen wirkt und man ihm völlig vertrauen kann, dass seine Pläne immer die Richtigen sind. Das war so schön integriert und unaufdringlich, perfekt dosiert und auf eine abwechslungsreiche, nachdenklich stimmende Weise.

Die Geschichte wird sowohl aus der Ich-Perspektive von Emma erzählt als auch aus der personalen Erzählform über Finn. Eine interessante Variante, die mir richtig gut gefallen hat. Emmas Kapitel fangen immer mit einem Chat mit ihren beiden besten Freundinnen Yuna und Rahel an, bei denen sie bislang gelebt hat. Was habe ich lachen müssen, weil es so herrlich, lustig und frei aus der Seele ist, einfach beste Freundinnen, die immer füreinander da sind.

Die Charaktere haben mich alle überzeugen können, weil es einfach zur gesamten Handlung passt und immer authentisch war. Man spürt, das sind die Freunde, die man fürs Leben braucht und die einem aufhelfen, egal wie steinig es ist und wie sehr man sich selbst auch im Weg stehen mag.

All die Gespräche miteinander, die persönlichen Gebete um Gottes Führung und die liebevoll eingestreuten Details, um all die Freunde besser kennen und wirklich lieben zu lernen, inklusive Finns süßer 8jähriger Nichte Auri, die mit ihrer aufrichtigen, lustigen Art mein Herz erobert hat.

Die ganze Handlung hat mich durch die Seiten fliegen lassen, ein Wohlfühlroman vom Feinsten und gleichzeitig ein Heimatgefühl, was nicht nur mit dem Ort verbunden ist, sondern auch im Herzen anderer Menschen.

Auch die Liebesgeschichte entwickelt sich langsam, gefühlvoll und mit vielen Überraschungsmomenten, die der gesamten Handlung wirklich Schwung bringt und gleichzeitig oft sehr emotional und zu Herzen gehend ist. Gerade die sanften inhaltlichen Klänge wirken viel intensiver, als wenn das Buch voller Dramatik gewesen wäre. Das hat mir gut gefallen. Ich bin wirklich begeistert und beeindruckt und erkläre dieses Buch zu einem weiteren Lesehighlight.

Durch den fiesen Cliffhanger am Ende bin ich absolut gespannt auf die Fortsetzung der Reihe.

In Walk by Faith von Felicitas Brandt geht es um die Geschichte von Valerie die geprägt durch ein Jura-Studium, den Tod ihrer Oma und einem christlichen Elternhaus ihren Lauf nahm. Außerdem lernte die Jayden kennen und die beiden merkten schnell, dass sie eigentlich zusammen gehörten.

Für mich war dieses Buch genau das, was ich seit langer Zeit gesucht hatte. Ich wollte es nicht weglegen. Ich habe es nur weggelegt, damit ich am nächsten Tag noch was zu lesen hatte. 

Es hat mich besonders berührt wie Valerie, ihre Familie, Jayden und Ty alle ihren Glauben an Gott hatten und trotz schweren Zeiten zu ihm zurückgefunden haben bzw. nie ihren Glauben aufgegeben hatten.

Ich hatte so ein Buch unbedingt lesen wollten, dass ich mich selbst an den Laptop setzte und versuchte sie zu schreiben - jetzt konnte ich es lesen. 

Ein wundervolles Gefühl :)

ACHTUNG SPOILER!

Die Idee, sich eine Welt auszudenken, in der man durch verschiedene Geschichten, sei es nun Disney ( z.B. Merida, Mulan) oder klassische Geschichten (z.b. Sherlock Holmes, Robin Hood), reisen kann, finde ich mega! 

Die Umsetzung in diesem Buch konnte mich aber leider nicht überzeugen. Irgendwie war es mir zu viel Mischmasch, ob es jetzt eben Buch-Geschichten sind (wie der Titel des Buches ja verrät) oder Filme, da eben auch Titanic vorkam. Vielleicht war mir auch nicht bewusst, dass es einen Titanic Roman gibt. Aber wie gesagt, viel zu viel Mischmasch. 

Schade fand ich auch, dass dann die erste Reise zu King Arthur geht, der aber dann kaum noch vorkommt, auch Sherlock Holmes und Schöne und das Biest sind dann (bis auf den Epilog) überhaupt nicht wieder aufgetaucht. Wozu wurden diese dann überhaupt in die Story eingebaut? Hatte das Gefühl es mussten möglichst viele Extra Geschichten eingebaut werden. Wie auch am Ende, neben der ganzen Buch-  und Filmcharaktere gab es dann auch noch Feen, die das ganze Land regierten. Aber die soweit mir bekannt, keiner anderen Geschichte entnommen wurden. Zumindest sagen mir die Namen Liviana und Nimueh so nichts. Irgendwann stellt sich heraus, dass es eine dritte Schwester gibt und gegen Ende taucht sie dann auf und ist Maleficent???? Wieder hatte ich das Gefühl, dass da jetzt wieder noch was eingebaut werden musste. 

Dann gab es noch ein Wesen, erst nennen sie es Stitch, dann Bay, das irgendwie auch kaum vorkam und für mich wieder null zur Geschichte beigetragen hat. Aber Stitch musste dann noch eingebaut werden. Damit wieder ein Disneyfilm Erwähnung findet. 

Nun zu den beiden Hauptfiguren Hope und Sam. Sam war super und irgendwie auch der eigentliche Held der Geschichte, denn ganz ehrlich: Hope war mir von Anfang an unsympathisch. Ich habe selten einen Hauptcharakter so als so egozentrisch und wehleidig empfunden wie Hope. Ihre ständigen Alleingänge und auch wie sie Sam teilweise behandelt hat, der sich echt ein Bein für sie ausgerissen hat, mehr als einmal sogar, haben mich sooooo krass abgenervt. Sam war soooo nett zu ihr und hat echt alles gegeben. Seine Familie hat Hope sogar aufgenommen und ständig schwänzt Hope die Schule und geht trotz Bitten immer alleine ins Feenland. 

Auch als sie Hopes Vater finden, da ist sie genauso egoistisch. Klar, ist sie sauer, dass ihre Eltern sie im Stich ließen und das man da auch mal ausfallend wird und wütend, ist alles verständlich. Aber sie wirft dann sogar Gegenstände nach ihrem Vater, der ihr plausibel erklärt, warum ihre Eltern diesen Schritt gehen mussten...Hallo? Da wäre ein bisschen mehr Respekt angebracht.

Die Backstory generell fand ich auch viel zu anstrengend. Hier ein Hindernis, hier wieder ein Name und eine weitere böse Fee...viel zu viel.

Generell hätte das Buch auch 300 Seiten kürzer sein können, da viele Dinge für die eigentliche Geschichte unnötig war. 

Im Großen und ganzen: Coole Idee, nicht gut umgesetzt. Einen Stern gibts für die Idee, einen für Sam und den dritten Stern gibt es für den Endkampf, der tatsächlich spannend und gut war. Aber das waren vielleicht 50 Seiten von insgesamt 700.