Eine psychoanalytisch angehauchte Geschichte nicht nur über eine Stiefmutter, sondern auch über eine Mutter-Tochter-Beziehung, die Instandhaltung eines Hauses, einen verschwiegenen Selbstmord und noch einiges mehr.
Die Mutter liest das Tagebuch ihrer erwachsenen Tochter, die sich bewusst für ihr Stiefmuttersein durch die Heirat eines deutlich älteren Mannes entschieden hatte. Sie war Jahre zuvor das Kindermädchen, als die erste Frau noch lebte und begleitete auch deren langgezogenes Sterben.
Sie trifft den Mann Jahre später wieder, als die Kinder sich bereits im Teenageralter befinden. Sie geht mit so viel Hoffnung an diese Aufgabe heran und denkt, alles richtig zu machen. In diesem Tagebuch schreibt sie detailliert auf, weshalb sie zuletzt aber Hals über Kopf flüchten musste.
Die Idee, eine Handlung teilweise über Tagebucheinträge aufzurollen finde ich originell. Das beständige Analysieren der Mutter hat auch seinen Scharm. Doch auf mich wirken die Brüche zum Ende hin übertrieben und konstruiert. Die Personen gewinnen zum Teil nicht sonderlich an Tiefe.
Die Hörbuchfassung wird von Regina Lemnitz und Julia Jäger im Wechsel gesprochen. Das halte ich für gut umgesetzt. Es handelt sich um eine autorisierte Audiofassung auf 4 CDs mit ca. 4,5 Stunden Hörvergnügen.
Fazit: Es war eine gute Wahl, die Hörbuchfassung zu nehmen. Das wertet aus meiner Sicht den Stoff auf. So gibt es auch den 4. Stern von meiner Seite. Die Handlung an sich wäre mir 3 wert.