Rezension zu "Die Grenzen meiner Sprache" von Eva Meijer
Auf den ersten Blick erinnert mich das Covermotiv (©Anton Vrede) an „Frank The Rabbit” aus dem Film "Donnie Darko" von 2001. Eine etwas schräge, unheimliche Atmosphäre lässt mich das Buch aufschlagen.
Darin entdecke ich bspw. Eva Meijers Ausführungen über Menschen mit wiederkehrenden Depressionen, die – wie sie meint – wie schiefe Bäume wachsen, aber auch philosophische Gedanken über die Rolle von Therapie und Dialog.
Besonders berührend habe ich ihre persönlichen Erfahrungen empfunden, wie sie einige Jahre lang in einer Art Parallelwelt schwebte: "Manchmal wird es dunkel; ein Schatten fällt über mich, oder ich werde von einer dünnen Schicht Schwarz bedeckt [...]." (S. 57)
"Der depressive Mensch weiß nicht, warum er sich so fühlt, und für die Außenwelt ist es auch unerklärlich – schau doch, es ist wieder Frühling, du hast noch das ganze Leben vor dir, du bist so toll und so begabt." (S. 52)
Ich denke nicht, dass die Lektüre depressiven Menschen helfen wird; dafür ist sie aber auch nicht gedacht.
Insgesamt ist "Die Grenzen meiner Sprache" ein 141 Seiten dünnes Büchlein, das bemerkenswert authentisch beschreibt, wie sich Depression anfühlen kann und was der Autorin selbst geholfen hat.
"Die Kunst zieht sich wie ein roter Faden durch mein Leben und dieses Buch. Sie ist eine der Waffen, die uns gegen die Sinnlosigkeit gegeben sind, ein Weg, dem, was ist und was sein könnte, Bedeutung zu verleihen." (S. 122)
⭐⭐⭐,5