Eva Lirot

"Küstenspiel" ist der vierte Teil um Frieda Lieken, die auf der Insel Fehmarn ermittelt.

Als ein Mädchen aus der gehobenen Gesellschaft aus dem Landschulheim verschwindet, möchte der Chef der Polizeistation es als "ausreißen" behandeln.

Doch Frieda will der Sache auf den Grund gehen.

 Wie gewohnt, ist der Schreibstil von Eva Lirot flüssig und leicht lesbar.

 Ihre Figur der Frieda ist selbstbewusst, stark und mit losem Mundwerk.

 Eva Lirot hält den Spannungsbogen bis zum Schluss aufrecht und führte mich manches Mal in die Irre.

 Ich freue mich schon jetzt darauf, Frieda bei ihren Ermittlungen auf Fehmarn weiter zu begleiten

Auch dieser 4te Band um die Kommissarin Frieda Lieken konnte mich wieder begeistern. Und diesmal war es ein wirklich sehr emotionaler Band, denn Frieda erlebt eine sehr große Überraschung in ihrem Privatleben und das ändert wirklich einiges. Frieda hat eh eine interessante Zeit, denn ihr Chef geht in Rente und sie soll seine Nachfolge antreten. Eine verantwortungsvolle Stelle für die junge Frau, die sich aber auch nun endgültig für einen Verbleib auf der Insel zusammen mit ihrem Freund entschieden hat. Aber vorher muss das Team der Inselpolizei noch einen etwas zweifelhaften Fall lösen, wenn es denn überhaupt einer ist. Ich fand es wieder sehr aufschlußreich, wie die einzelnen Mitglieder der kleinen Polizeistation mit den Ereignissen umgehen bzw. welche Schlußfolgerungen sie ziehen. Hier zeigt sich wieder, dass Eisler, der Chef der Truppe, immer gerne alles etwas zu ruhig sieht. Denn er will ja nie Ärger und vor allen Dingen keine negativen Nachricht für den Tourismus haben. Er nimmt alles zu gelassen. Und so auch bei diesem Fall, wo eine sehr elitäre Schule involviert ist. Aber zum Glück haben wir ja Frieda, die über den Tellerrand schaut und sich auch nicht von irgendwelchen politischen Positionen oder finanzstarken Institutionen beeinflußen lässt. Das gefällt mir an der jungen Frau so. Sie lässt sich nicht von ihrem Weg abbringen. Wir erleben sie eigentlich immer sehr nervenstark und cool. Aber das fällt ihr jetzt doch sehr schwer, denn sie erhält Informationen aus ihrer Familie, die sie umhauen. Und nicht nur sie, der Leser ist genauso überrascht wie sie und ich habe sehr mit ihr gelitten. Eva Lirot schildert die Seelenqual von den Betroffenen sehr gut, egal ob es nun Frieda und ihre Verwandten sind oder die Opfer oder Täter in dem seltsamen Fall. Es geht sehr emotional zu und man sieht, dass man Spannung auch sehr gut ohne Blutvergießen oder grauenvolle Schlachtfelder erzeugen kann. Die Art der Ausführung des Verbrechens fand ich eine interessante Idee und man kann auch gut die Neugier der Mädchen nachvollziehen. Es war ein sehr spezieller Fall, aber sein Ende hat mich überzeugt. Es gab schon zittrige Momente und man meint, die Protagonisten müssten alles schneller machen, um die Rettung noch zu gewährleisten. Man erfährt natürlich wieder viel über die unterschiedlichen Charaktere und ihre Motivationen. Man kann dem Geschehen durch den sehr flüssig zu lesenden Text gut folgen. Es macht auch Spaß, die Insel wieder zu erleben. Man spürt den Wind und die Wellen und erlebt die Insel mal wieder aus einer anderen Sichtweise. Das tägliche Leben auf der Insel, mit den Schwierigkeiten der Bewohner und nicht nur die schönen Seiten eines Urlaubs. Und ich freue mich jedes Mal, wenn Frieda ihre positiven Eindrücke der Insel wieder in den Vordergrund stellt. Daher bin ich immer wieder aufs Neue gespannt, welche weiteren Fälle Frieda auf der Insel erwarten und wie ihr persönlicher Lebensweg weitergeht. Denn man kennt ja nun ihre Großeltern und ihren Freund sehr gut. Und man kann sich auch die bekannten Orte auf der Insel gut vorstellen. Wer wie ich, schon öfter auf Fehmarn war, erlebt dies alles hautnah mit. Es war wieder ein sehr schönes Leseerlebnis und ich kann dieses Buch mit einem guten Gewissen weiterempfehlen. Man kann das Buch auch ohne die Vorgängerbände lesen, aber die ganze Serie in Reihenfolge zu lesen ist schon sehr sinnvoll und macht es noch interessanter.

Auf Fehmarn verschwindet ein Kind der gehobenen Gesellschaft aus dem Landschulheim. Der Chef der Polizei-Zentralstation vermutet, dass das Mädchen ausgebüxt ist und möchte kein großes Trara, weil er an die Auswirkung auf die Touristen denkt. Die Inselkommissarin Frieda Lieken ist da ganz anderer Meinung, aber dann lenkt sie ein persönliches Ereignis kurzzeitig von den Vorkommnissen ab.

Frieda Lieken ist eine starke Frau, die kein Blatt vor den Mund nimmt. Ihre Meinung vertritt sie vehement egal wer ihr gegenüber steht, so z. B. auch gegenüber ihrem Vorgesetzten. Sie ist eine gute und erfolgreiche Kommissarin.

Der Schreibstil von Eva Lirot ist einfach und flüssig zu lesen. Sie baut sehr schnell einen Spannungsbogen auf, was bei einem Buch mit nur rund 200 Seiten auch erforderlich ist. Bis fast zum Schluss habe ich gerätselt, wer hinter der Tat steckt und was das Motiv sein könnte. Aber ich war mindestens genauso überrascht wie Frieda.

Für mich war es der zweite Band dieser Reihe und ich fühlte mich gut unterhalten. Gerne würde ich Frieda Lieken bei weiteren Fällen begleiten.