Rezension zu "The Starless Sea" von Erin Morgenstern
"Once there was a woman who sculpted stories.“ (S. 186)
Der Nachtzirkus von Erin Morgenstern gilt mit zu meinen Lieblingszufluchtsorten im Fantasygenre. Daher war ich umso gespannter, auf diese Geschichte der Autorin, da es sich diesmal um ein urbanes Setting handelt. Vorweg: Ich wurde definitiv nicht enttäuscht!
Das Cover: Die Ausgabe mit dem meeresähnliches Farbverlauf im Hintergrund und der goldenen Biene ist sehr ansprechend. Es hat nicht nur ein wichtiges Element in der Geschichte aufgegriffen, sondern schafft es auch, ästhetisch zu überzeugen.
Die Handlung: Ich muss ehrlich zugeben, dass ich hier nicht zu viel verraten möchte, da gerade das Herumrätseln Freude bereitet. Grob kann ich jedoch verraten, dass man den Protagonisten Zachary dabei begleitet, wie immer seltsamere Geschehnisse in seinem Alltag ihn zu einer geheimnisumwitterten Bibliothek führen. Es ist perfekt für Lesende, die Mysterien lösen wollen, Perspektivenwechsel mögen und einem malerischen Schreibstil nicht abgeneigt sind.
Meine Meinung: Der Anfang der Geschichte war wirklich fantastisch. Unzählige Zitate wurden von mir markiert und ich wurde direkt in die Geschichte hineingezogen. Besonders gefallen haben mir die Kurzgeschichten, die sich regelmäßig mit den Perspektiven der Hauptcharaktere abwechselten. Doch diese wurden nicht nur wahllos erzählt, sondern dienten dazu, die Hintergründe der eigentlichen Geschichte zu verstehen. Diese waren mein persönliches Highlight! Das letzte Drittel der Geschichte ließ bei mir jedoch zu viele Fragen offen, bei denen ich nach fast 500 Seiten eine Antwort erwartet hätte. Es wurde mir zum Ende hin einfach zu durcheinander, obwohl ich den Perspektivenwechsel am Anfang noch mochte. Doch abseits davon kann ich die Geschichte nur empfehlen!
Die Charaktere: Da die Handlung sehr dicht erzählt wurde, wurde in meinen Augen weniger Fokus auf die Charaktere gesetzt. Dennoch mochte ich sie gern und fand besonders das Undurchschaubare sehr gelungen. Sie waren wie eine Spiegelung der eigentlichen Handlung: unberechenbar, magisch und vielschichtig.
Fazit: Hätte die Geschichte das Niveau der ersten beiden Drittel aufrechterhalten könne, wären es definitiv 5 Sterne bei mir geworden, so vergebe ich dennoch sehr gute 4 Sterne und eine Leseempfehlung!