Erika Mann

 4,2 Sterne bei 45 Bewertungen
Autorin von Das Buch von der Riviera, Wenn die Lichter ausgehen und weiteren Büchern.

Lebenslauf von Erika Mann

Erika Mann wurde am 9. November 1905 in München geboren. Sie arbeitete zunächst als Schauspielerin und Journalistin. Anfang 1933 gründete sie in München das Kabarett "Die Pfeffermühle"; wenige Wochen später ging sie mit der gesamten Truppe ins Exil. Ab 1936 lebte sie überwiegend in den USA, als vortragsrednerin und Publizistin. Während des Zweiten Weltkriegs wirkte sie unter anderem an den Deutschland-Programmen der BBC mit und war Kriegsberichtserstatterin für die Alliierten. 1952 kehrte sie mit den eltern zurück nach Europa. Am 27. August 1969 starb sie in Zürich.

Alle Bücher von Erika Mann

Cover des Buches Wenn die Lichter ausgehen (ISBN: 9783499244131)

Wenn die Lichter ausgehen

 (10)
Erschienen am 01.11.2006
Cover des Buches Das Buch von der Riviera (ISBN: 9783463407159)

Das Buch von der Riviera

 (11)
Erschienen am 16.04.2019
Cover des Buches Rundherum (ISBN: 9783644004399)

Rundherum

 (7)
Erschienen am 16.04.2019
Cover des Buches Escape to Life (ISBN: 9783644002609)

Escape to Life

 (5)
Erschienen am 21.05.2019
Cover des Buches Zehn Millionen Kinder (ISBN: 9783499221699)

Zehn Millionen Kinder

 (5)
Erschienen am 01.10.1997
Cover des Buches Stoffel fliegt übers Meer (ISBN: 9783874100878)

Stoffel fliegt übers Meer

 (3)
Erschienen am 01.09.2016
Cover des Buches Escape to Life. Deutsche Kultur im Exil (ISBN: 9783894090555)

Escape to Life. Deutsche Kultur im Exil

 (1)
Erschienen am 01.01.1992
Cover des Buches Das letzte Jahr (ISBN: 9783596166374)

Das letzte Jahr

 (1)
Erschienen am 01.06.2005

Neue Rezensionen zu Erika Mann

Cover des Buches Zehn Millionen Kinder (ISBN: 9783499221699)
nicigirl85s avatar

Rezension zu "Zehn Millionen Kinder" von Erika Mann

Schonungslos aufklärend...
nicigirl85vor 3 Monaten

Das Thema 2. Weltkrieg und Judenverfolgung interessiert mich, seitdem ich davon im Geschichtsunterricht hörte und die Frage, die mich immer am meisten beschäftigt hat: Wie konnte es dazu kommen? Und genau hier in diesem schmalen Buch erfahren wir etwas dazu.


Das Besondere an dem Buch ist wohl, dass es bereits 1938 zum ersten Mal erschienen ist und nicht alle Gräueltaten bis dahin vollzogen worden sind, so dass das Geschilderte einen sehr objektiven Charakter hat, was man bei Erika Mann, die leider ins Exil musste, vielleicht nicht erwarten würde.


Ich mochte besonders, dass die Autorin ihre Thesen stets mit Beispielen aus damaligen Büchern und Zeitschriften unterstreicht, damit man am eigenen Leib spürt wie damals die Kinder und Jugendlichen manipuliert worden sind. Und man bekommt Gänsehaut beim Lesen, denn man fragt sich: Hätte das bei mir ebenso geklappt?


Erika Mann beleuchtet sehr intensiv wie durch die Manipulation des Kindes, der Familie in der es lebt und der Veränderung der Schulen und das Einführen von Verbünden ein Netz gestrickt wird, in dem man nur das lernt, was sich nach damaliger Ansicht gehörte. Und wenn dir die Hälfte an Wissen, wenn nicht sogar mehr fehlt, dann glaubst du auch irgendwann was dir gesagt wird.


Am meisten bedrückt hat mich das Militärische, sprich dass bereits kleine Kinder zu Kämpfern ausgebildet wurden. Wieviel Angst muss man haben, wenn man zum Marschieren gezwungen und zu Härte erzogen wird? Von unbeschwerter Kindheit kann da keine Rede sein. Und so verwundert es auch kaum, dass meine Großelterngeneration immer etwas Bedrohliches für mich ausgestrahlt hat, auch wenn sie mich stets fürsorglich behandelt haben.


Ebenfalls berührt hat mich, wie durch diese Lehren die Frau wieder nur eins ist: Mutter, Hausfrau und Rückgrat des deutschen Mannes.


Auch wenn dieses Buch sich nicht unbedingt leicht lesen lässt und durchaus schwere Kost ist, so sollte man es sich keinesfalls entgehen lassen. Ich wusste schon viel über diese Thematik und dennoch hatte ich so viele erhellende Momente.


Fazit: Gerade in der heutigen Zeit, wo rechtsextreme Ströme wieder in Fahrt kommen, ist solch ein Sachbuch umso wichtiger. Mich hat es sehr nachdenklich gestimmt und bedrückt mich auch noch nach der Lektüre. Lesenswert auf jede erdenkliche Weise!


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Cover des Buches Wenn die Lichter ausgehen (ISBN: 9783499244131)
Tausendléxis avatar

Rezension zu "Wenn die Lichter ausgehen" von Erika Mann

In 10 Alltagsgeschichten porträtiert Erika Mann die Zeit im Nationalsozialistischen Deutschland. Das Buch erschien in Amerika 1940 unter dem Titel > The Lights go down < und es brauchte 65 Jahre, bis es in deutscher Sprache erschien.
Tausendléxivor einem Jahr

Marie wollte  Lehrerin werden, muss jedoch eine Stelle als Hausmädchen annehmen. Sie ist mit dem Jurastudenten Peter verlobt. Beide werden durch eine Intrige geächtet und das junge Paar sieht nur noch einen Ausweg.

Kaufmann Hannes Schweiger frisiert seine Kassen bücher. Er fühlt sich betrogen.

>Ich bin kein Jude< murmelte er und schreckte auf, als seine Lippen sein Handgelenk berührten, >und ich bin auch kein Kommunist oder Vaterlandsverräter, und dennoch will man mich vernichten. Warum? < – Seite 52

Herr Huber ist Fabrikant und sehr verliebt in seine Sekretärin. Als er ihr einen Heiratsantrag macht, gesteht sie ihm unter Tränen, dass sie Halbjüdin ist. Dies hat zu Folge, dass er sie entlässt. Denn eine jüdische Beschäftigte kann er sich als Geschäftmann nun mal nicht leisten. 

Professor Habermann ist Dozent an der Uni. Bei einer Vorlesung für Jurastudenten  beschreibt er einen Mordfall:

>Der Staatsanwalt fordert für den Angeklagten, einen gewissen Lissauer, die Todesstrafe. Lissauer ist Jude; er wohnt nicht weit vom Tatort. Er kann kein wasserdichtes Alibi vorlegen. Nun, meine Herren, würden sie unter Eid die Verurteilung wegen Mordes und die Todesstrafe vertreten? < – Seite 84

Geschickt führt der Professor den Studenten das Rechtssystem, die Moral im konträren zu dem neuen deutschen Gesetz vor Augen. Es wird ein Ritt auf der Kanonenkugel, denn er könnte denunziert werden.

Und dann ist noch herausragend die Geschichte des Gestapochefs Franz Deiglmeyer. Der in privater Kluft die jüdischen Bürger telefonisch verständigt, die am darauffolgenden Tag verhaftet werden sollen.

Dies hier nur ein Querschnitt dieser immens berührenden und bedrückenden Geschichten, die allesamt auf Tatsachen beruhen und auch widerlegt sind. Erika Mann schilderte den lächerlichen und grotesken Alltag im nationalsozialistischen Deutschland. Sie arbeitete mit der Antithese von gesundem Menschenverstand und machte die primitive Rohheit und die Bedrohung der Zivilisation hiermit absolut deutlich. Ein ungeheuer lebendiges und  mitreißendes Buch!

Große Lesempfehlung!

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Cover des Buches Das Buch von der Riviera (ISBN: 9783463407159)
Magicsunsets avatar

Rezension zu "Das Buch von der Riviera" von Erika Mann

Ein unterhaltsamer literarischer Reiseführer
Magicsunsetvor 2 Jahren

„Verwechseln Sie nicht die Börse mit der Oper, dazu neigt man am Anfang, weil beide gleich konventionelle und stattlich repräsentativ aussehen. In beiden wird Lärm gemacht, aber die Garage liegt also hinter dem Gebäude, wo man dafür zahlt, ihn zu hören.“ (Zitat Seite 28)

 

Thema und Inhalt

Diesen Reiseführer über die französische und italienische Riviera haben Erika und Klaus Mann 1931 verfasst. Die Route beginnt in Marseille und endet in La Spezia. Besonders detailliert werden die Städte Marseille, Cannes, Nice, Monte Carlo und Genua beschrieben.

 

Umsetzung

Der Hauptteil dieser imaginären Reise gilt der französischen Riviera und der mondänen, bereits damals ungemein beliebten Côte d'Azur. Erika und Klaus Mann treten in direkten Kontakt mit uns Lesenden, sprechen uns an, plaudern humorvoll, erzählen, schildern. Es ist kein Reiseführer im üblichen Sinn, dieses hier ist gleichzeitig ein unterhaltsamer Blick in das Leben der jungen Geschwister. Sie lassen uns teilhaben an ihren Lieblingsorten, besonders schönen, landschaftlich reizvollen Gegenden, und natürlich beschreiben sie auch ihre bevorzugten Restaurants. Diese und auch die Tipps betreffend Hotels und andere Unterkünfte enthalten auch die entsprechenden, im Jahr 1931 gültigen Preise. Mit lebhafter Leichtigkeit und einem humorvollen Augenzwinkern werden die Menschen beschrieben, auch Treffen mit Künstlerfreunden werden mit uns geteilt. So entsteht ein auch heute noch wunderbar zu lesendes, interessantes und sehr unterhaltsames Bild der Riviera in den Dreißigerjahren des vorigen Jahrhunderts.

                                           

Fazit

Dieser literarische, autobiografische Reiseführer ist eine zeitlose, unterhaltsame Lektüre, die uns sofort in die Sommerstimmung an der berühmten Mittelmeerküste entführt.  

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