Wie liest sich ein Twitter-Krieg in Buchform? Humorvoll wie erwartet, aber auch überraschend tiefsinnig. Denn hinter den Accounts sind auch nur Menschen, in diesem Fall zwei Teenager, die noch zur Highschool gehen und eigentlich andere Probleme haben als Social-Media-Marketing. In Peppers Fall etwa ist es nicht ihre Firma und auch nicht ihr Twitter-Account, aber weil die eigentliche Social-Media-Managerin nicht sonderlich geeignet für Twitter-Gefechte ist (Indiz: Sie freut sich, wenn sie ein Meme wiedererkennt – als wäre sie nicht extra dafür eingestellt worden, sich mit Memes auszukennen), muss Pepper einspringen. Die bringt, nun, mehr Pep mit. Das Twitter-Duell raubt Pepper zunehmend Zeit, die sie für die Schule oder auch zum Schlafen bräuchte, was bei ihrer Mutter auf Unverständnis stößt: “Du twitterst vielleicht zweimal am Tag. Es ist nicht gerade ein Vollzeitjob.”
Hinter den Worten spüren wir, dass sie von einer Autorin geschrieben wurden, die sich einerseits vermutlich wie viele von uns auch schon einmal über die scharfzüngige Social-Media-Strategie einiger namhafter Marken auf Twitter köstlich amüsiert hat und andererseits verstanden hat, dass dahinter mehr steckt als mal eben einen Tweet in 30 Sekunden aus dem Ärmel zu schütteln und dann sich anderen Sachen zu widmen. Daraus hat sie dann ein großartiges Jugendbuch gestrickt, in dem es auch um die typischen Sorgen und Ängste von amerikanischen Teenagern kurz vor dem Highschool-Abschluss geht. Es liest sich modern, aber nicht abgehoben, als würde uns Twitter mit erhobenem Zeigefinger erklärt werden, und auch humorvoll, aber auf herzliche Art – und manchmal heißt es auch lapidar “Ich dachte, das machen Erwachsene so.”