Rezension zu "Das Meer der endlosen Ruhe" von Emily St. John Mandel
Ich bin sicher, dass manche Menschen an Emily St. John Mandels neuem Roman Gefallen finden. Er kommt mit einer großen Prämisse daher, denn die Autorin will Handlungen auf drei Zeitebenen erzählen, hunderte Jahre voneinander entfernt. Genau darin sehe ich die Schwäche des Romans, die meiner Meinung nach den Roman inkohärent macht. Die Charaktere der unterschiedlichen Zeitebenen haben keine klar voneinander unterscheidbare Stimme, ihnen wird so wenig Zeit zum Entwickeln und Entfalten gegeben, dass ich keinerlei Ahnung hatte, wer überhaupt nun von Belang ist.
Die Sprache ist leider derart kryptisch und verwoben, dass jeglicher Überblick verloren geht. Die Dialoge sind dauernd durch Striche voneinander getrennt, sodass ein Roman vor mir lag, der nur aus Versatzstücken besteht. Sehr schade, denn die Welt, die Mandel erschafft hätte viel ausgereifter und verständlicher geschrieben werden können. So bleibe ich leider ratlos zurück und bedauere es sehr, dass ich diesem hochgepriesenen Roman wenig abgewinnen konnte.