Rezension zu "Kampfengel: Teil 1 einer epischen Saga um das Schicksal des bekannte Universums" von Elsa Rieger
Es ist ein Sci-Fi-Abenteuer, in der der Autor von Raumschiffen erzählt, von Wurmlöchern, Aliens, anderen Planeten und dem unendlichen Weiten des Universums, und doch fehlt die Atmosphäre, die solche Bücher mit sich bringen. Es fühlt sich beim Lesen nicht so an, als würden die Figuren in einem Raumschiff sitzen, sondern als würden sie zu Fuß von einem Ort zum anderen wandern.
Der Autor schafft es nicht, irgendwelche Bilder zu zeichnen, eine Szene zu schaffen, nicht einmal einen Spannungsbogen kriegt er hin, stattdessen werden wir mit Dialogen überhäuft, in denen die Wörter Mann, Baby, Fräulein und Alter erscheinen, als würde die zukünftige Generation ziemlich viel von ihrem Vokabular einbüßen.
Dann kommen Sprüche, als wäre die Zukunft in die Vergangenheit gerückt: Da wurde der Hund in der Pfanne verrückt - oh mein Gott, die 60er haben angerufen und möchten ihren kitschigen Satz zurück.
Mit Unverstand im Blick empört auf – „verständnislos“ verstehe ich noch, aber so eine unschöne Beschreibung habe ich noch nie gesehen.
Wusste der Teufel, wie ausgehungert nach Sex das arme Ding gewesen sein muss - ich weiß nicht, ob mir die Frau, die einen Wildfremden abschleppt, leidtun soll, als würden Frauen verzweifelt auf einen Schwanz warten. Aber der Satz selbst ist so sexistisch, so niederträchtig gegenüber dem weiblichen Geschlecht, das ich den Autor dafür richtig gehasst habe.
Der Autor nimmt seine eigene Geschichte nicht ernst und macht sich lustig über seine Figuren, ohne dass sich das Buch in Richtung Humor bewegt. Vor allem über den übergewichtigen Kleinwüchsigen hält er sich kaum zurück und verwandelt ihn zu einer Witzfigur, die ständig geknebelt wird.
Die Erzählstimme hat etwas Altkluges, die sich über den Leser stellt und sie sofort unsympathisch macht. Ich habe diesen Erzähler bis Seite 50 ausgehalten, danach hat er mich angewidert. Es gibt keinen Spannungsbogen, die Figuren werden nicht sympathisch und ohne eine Atmosphäre funktioniert nun mal eine Sci-Fi-Geschichte selten. Die Handlung wird von endlosen Dialogen dominiert, die größtenteils gekünstelt wirken und die Figuren bleiben ein Witz. Definitiv kein Buch, das ich fertiglesen möchte.