Rezension zu "Heidengeld" von Elmore Leonard
Dieses Buch ist kein Krimi im herkömmlichen Sinne. Zuerst ist es erschütternd, des es geht um die Auswirkungen des Genozids der Hutu an den Tutsi in Ruanda.
Dann spiele es im „Milieu“ des organisierten Verbrechens in Amerika. Ein mit allen Wassern gewaschener „Pater“, der fünf Jahre in Ruanda verbracht hat, ist die Hauptfigur. Eigentlich ist er kein Held, sondern ein „Anti-Held“, aber obwohl er ein Gauner ist, mag man ihn. Trotz allem hat er einen großen Gerechtigkeitssinn und ist derart geschickt im Umgang mit Menschen, dass sich manche „echten“ Geistlichen und Missionare eine Scheibe von ihm abschneiden könnten.
Ich fand die Geschichte sehr spannend und unterhaltsam. Die anderen Figuren sind auch sehr gut beschrieben und fast alles Originale. Aber irgendwie kommt niemand an den Protagonisten Terry Dunn heran. Ich finde, ein ihm wirklich ebenbürtiger Gegenspieler hätte die Story noch etwas aufwerten können.
Das Ende finde ich ziemlich überraschend, aber es gefällt mir. Insgesamt hat die Geschichte nach meinem Geschmack an der einen oder anderen Stelle etwas Verbesserungspotenzial, denn das meiste läuft mir einfach zu glatt, wenn auch anders als erwartet. Es hätte ruhig noch etwas gefährlicher werden können.
Ich habe mich aber auf keiner Seite gelangweilt. Es ist einfach eine unterhaltsame Geschichte für zwischendurch.