Rezension zu "Todeskäfig (Ein Sayer-Altair-Thriller 1)" von Ellison Cooper
Ein totes Mädchen wird in Washington aufgefunden. Ihr Mörder hat sie in einem Tierkäfig verdurfsten lassen.
FBI Special Agent Sayer Altair nimmt sich dem Fall an und erhält DIE Chance, sich zu beweisen. Der öffentliche Druck ist jedoch enorm, das FBI darf sich keine weiteren Patzer mehr erlauben. Doch bei dem toten Mädchen handelt es sich um die Tochter eines hochrangigen Senators – noch mehr Druck. Die Spuren deuten darauf hin, dass ein weiteres Mädchen bereits in den Fängen des Käfigmörders ist und als dann abermals ein Mädchen verschwindet, scheint die wilde Jagd nach den Opfern ihren Höhepunkt zu erreichen. Schaffen es Agent Altair und ihre Kolleg:innen dem erbarmungslosen Killer das Handwerk zu legen bevor es zu spät ist?
Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt, meistens jedoch aus der Sicht von Special Agent Sayer Altair, die die Ermittlungen leitet. Sie ist eine sehr nahbare und sympathische Protagonistin, die es mir sehr leicht machte, eine emotionale Bindung zu ihr aufzubauen. Auch wenn sie versucht, die Fälle nicht allzu sehr an sich rankommen zu lassen, kann sie ihre menschlichen Züge zum Glück nicht außen vor lassen. Ich hab's wirklich satt, abgestumpften Ermittler:innen zu begegnen und bin unendlich froh, mal wieder ein wenig Menschlichkeit und Authentizität zu begegnen.
Der Schreibstil ist an sich sehr unaufgeregt, hin und wieder lässt er Spannung zu und macht es im Allgemeinen sehr leicht, der Handlung zu folgen. Wo wir beim Problem wären. Der Thriller fing unglaublich rasant an, flachte dann aber genauso stark und schnell wieder ab. Mir war relativ schnell klar, in welche Richtung die Geschichte gehen würde, da viel mit Klischees gearbeitet wurde. Es kristallisierten sich zwei Verdächtige für mich heraus, wobei eine:r ZU offensichtlich war, weswegen ich mich auf meine zweite Wahl festlegte und tada, damit lag ich dann auch richtig. Das war ein wenig enttäuschend.
Es wurden ein paar geschichtliche Hintergrundinfos zu verschiedenen Kulturen eingestreut, die an sich nett, für mich aber komplett uninteressant gewesen sind. Hätte es für mich einfach gar nicht gebraucht, aber das ist eine persönliche Präferenz.
An sich aber ein solider Thriller, der einige Wendungen bereithält, die weniger thrilleraffine Menschen sicherlich überraschen werden.