Rezension zu "So etwas wie vorbei" von Elja Janus
"Andere Menschen können uns vieles schenken. Aber glücklich machen uns auch die schönsten Dinge erst, wenn wir glauben, sie wert zu sein. Wenn wir uns selbst verzeihen." (Position 1620)
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Leni kostet es sehr viel Mut an dem Experiment teilzunehmen. Dabei ist Mut ein rares Gut, das ihr seit Monaten immer wieder entgleitet. Will sie das letzte bisschen tatsächlich dafür opfern, um mit einem vollkommen fremden Menschen in einem dunklen Raum zu sitzen und dreißig Fragen zu beantworten? Und doch weiß sie, dass genau das diese eine große Möglichkeit ist, nach der sie sich sehnt, um sich selbst zu beweisen, dass Menschen sich ändern können – sogar sie.
Aber was ist, wenn das Schicksal dir deine Vergangenheit gegenübersetzt und du nur zwei Möglichkeiten hast – zu fliehen oder ihr trotz aller Finsternis ins Gesicht zu blicken?
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Ich weiß nicht wie Elja das immer anstellt, aber ihre Geschichten sind einfach immer wieder etwas ganz besonderes. So auch "So etwas wie vorbei". Das Buch hat nicht nur mein Herz berührt, sondern mich auch emotional bewegt.
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Die leisen Worte die Elja schafft sind nicht nur ein kleines Schreibmeisterwerk, sondern auch Kunst. Echte rohe Kunst, die in deinem Herzen einen Platz findet und sich dort festsetzt. So werden aus den leisen Worten, laute bedeutende, welche die man sich immer wieder in Erinnerung rufen möchte, wenn sie auch noch so schmerzhaft erscheinen. Im gleichen Atemzug sind sie aber genauso heilend, wunderschön und essenziell.
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Elja hat einfach eine Gabe, einen besonderen Ton zu treffen und besondere Themen in ihren Büchern anzusprechen. Themen die auch schmerzhaft sind, tief unter die Haut gehen, aufwühlen. Und doch schenkt es Hoffnung macht durch Leni Mut und schenkt einem durch Eljas Worte den Tiefgang den man sich wünscht.
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Das Experiment war mir nicht unbekannt und deshalb war ich gespannt was mich erwarten wird. Anfangs hatte ich noch kleine Fragezeichen im Kopf, die sich nach und nach gelichtet haben. Ich war überrascht und konnte es irgendwann gar nicht mehr aus der Hand legen.
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Leni ist eine junge Frau die sehr zerrissen ist, dennoch immer wieder Mut beweist und eine Stärke in sich trägt die man gar nicht vermutet. Einiges, das sie aufwühlt und zeigt was sie alles durchstehen musste, aber auch was sie für sich mitnehmen konnte.
Juri ist so mitfühlend, eine Stütze, aufmerksam und auch ein Wegweiser, irgendwie. Er ist ehrlich, fordert heraus und ist da als Begleiter.
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Eljas Schreibstil ist wirklich sehr poetisch. Ein kleines Meisterwerk an sich. Ich habe so viele Zitate makiert, dass der Platz hier nie ausreichen würde.
Der Aufbau der Geschichte ist sehr interessant und man darf in Lenis und Juris Innenwelt blicken.
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Das Cover passt einfach sehr gut zu dem Buch. Die Vögel sind ein Zeichen für Freiheit und das wünscht man sich in jeder Form für diese Beiden Protas.
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Ich gebe 5 von 5⭐️ "Ich fliege", wispere ich, und da spüre ich, wie lebendig mein Herz schlägt. Wie es pumpt und blubbert. Überblubbert. Jeder Schlag die uneingeschränkte Erlaubnis, zu leben." (Position 3528)