Rezension zu "Wort für Wort" von Elizabeth George
In ihrem Sachbuch „Wort für Wort“ zeigt uns die Bestseller-Autorin Elizabeth George die Kunst, ein gutes Buch zu schreiben. Zumindest ist dies de Untertitel ihres Buches. „Wort für Wort“ teilt sich in fünf Abschnitte. Im ersten Abschnitt erhält man einen Überblick über das Handwerk, die Autorin erläutert die Entstehung der Figuren, der Schauplätze sowie des Plots an sich. Der zweite Abschnitt beleuchtet die Grundlagen, in denen auch die Dialogführung, die Szenenbeschreibung sowie die Erzählweise inbegriffen sind. Der dritte Teil handelt von der Technik und in Abschnitt vier geht es um das Arbeitsverfahren, womit vor allem das Durchhaltevermögen gemeint ist. Im fünften und letzten Abschnitt des Buches kommen schließlich noch Beispiele und Anleitungen.
George ist eine renommierte Bestseller-Autorin, die vor allem Kriminalromane schreibt. In ihrem Sachbuch gibt sie nun angehenden Autorinnen und Autoren einen Leitfaden zur Hand, damit man selbst mit dem Schreiben eines guten Buches beginnen kann.
Beim Lesen hatte ich das Gefühl, in einem Literaturseminar gelandet zu sein. Anhand vieler Beispiele in Form von Romanauszügen von diversen Autorinnen und Autoren analysiert George das Handwerk des Schreibens. In jedem Romanauszug liegt der Fokus hierbei auf einen ganz bestimmten Aspekt, mal geht es darum, sich den Dialog genauer anzuschauen, mal sollen die LeserInnen auf die Beschreibung der Figuren achten oder auf den Aufbau der Handlung. Es ist spannend, wie analytisch George die Textabschnitte auseinandernimmt und analysiert. „Wort für Wort“ ist kein Buch, das man mal eben nebenbei liest, sondern man muss sich schon ganz schön konzentrieren, weil oft ein Romanauszug nach dem anderen folgt, die einen mitten im Geschehen beginnen. Teilweise ist es daher etwas anstrengend und mir persönlich an einigen Stellen auch zu technisch und zu wenig anschaulich gewesen. Dadurch, dass man so oft unterschiedliche Textfetzen aus unterschiedlichen Büchern in „Wort für Wort“ mitanalysiert und jeweils nur wenige Zeilen Zeit hat, sich auf die neue Geschichte und Handlung einzustellen, fällt es einen teilweise nicht ganz so leicht, die Begeisterung Georges für das Handwerk und den Schreibstil in den jeweiligen Textabschnitten diverser AutorInnen nachzuvollziehen.
Schön fand ich den letzten Abschnitt, in dem George einfach nochmal Beispiele für ihre ganz eigene Herangehensweise an das Schreiben eines Romans aufzeigt und uns einen Überblick über ihren Arbeitsprozess zeigt.
„Wort für Wort“ soll junge AutorInnen ermutigen, mit dem Schreiben eines Romans anzufangen. Es hilft auf jeden Fall, aus einer anderen Perspektive einen Roman zu lesen, da ich nun viel mehr auf Dialogführung, Entwicklung der Figuren sowie Schauplätze und Plotaufbau achte und auch beim Lesen einer Sommerlektüre sehr viel mehr unbewusst am Schreibstil analysiere. George liefert in Ihrem Werk somit einen Handwerkskoffer für das Schreiben und auch das Lesen und Analysieren von Romanen mit. Wieviel man daraus macht, ist jedem selbst überlassen.