Rezension zu "Ein Stern am Sommerhimmel" von Elin Hilderbrand
Deacon Thorpe der berühmte Fernseh- und Sternekoch verstirbt unerwartet in seinem Ferienhaus auf Nantucket. Eben jenes Haus soll nun an seine Familie gehen und kümmern soll sich sein bester Freund Buck. Eine große letzte Aufgabe, die er seinem besten Freund mit auf dem Weg gibt, denn das Haus soll zu gleichen Teilen an seine beiden Ex-Frauen, wie auch seine derzeitige Ehefrau gehen. Was noch keiner weiß, ist dass das Haus hoch belastet ist und bald zwangsversteigert werden soll, wenn sie nicht zusammenarbeiten, um dieses zu retten. Leider können sich alle Frauen nicht wirklich leiden, anders als die Kinder. Doch es soll sich alles regeln, denn weiterhin ist es Deacons Wunsch im Meer seine Ruhe zu finden unter den Augen seiner ganzen Familie.
So kommt es also, dass das Buch über eben jenes Wochenende spielt und das ist bei bestem Willen alles andere als leicht. Seine erste Frau Laurel, ist Deacons Highschoolfreundin gewesen. Ihr gemeinsamer Sohn Hayes ist ein berühmter Journalist, leider hat er ein bisher unentdecktes Drogenproblem. Seine zweite Frau Belinda ist eine gefeierte Schauspielerin, welche mit Deacon eine Adoptivtochter - Angi - hat. Letztere arbeitete täglich mit ihm im Restaurant zusammen, ebenso wie mit ihrem heimlichen Liebhaber. Doch fehlt noch Ehefrau Nummer drei: Scarlett mit ihrer gemeinsamen Tochter Ellery. Scarlett war damals das Kindermädchen von Belinda und Deacon. Erst ist unklar, ob Scarlett zum Treffen kommt, denn sie und ihr Mann wechselten zuletzt Worte des Zorns, doch als sie - oh Wunder - kommt, ist Stress natürlich vorprogrammiert.
So gut wie jeder von den oben genannten Personen ist ein Protagonist in diesem Buch und irgendwann wird jeder aus seiner Sicht erzählen und die Geschichte beleuchten. Bezüglich der Ehefrauen wird oft ein Einblick in die Vergangenheit gewährt. So wird dem Leser schnell klar: Deacon war bei ausnahmslos jeder von ihnen ein liebevoller Ehemann und Vater. Jedoch war er in gewisser Hinsicht noch nicht so weit und es scheint, als hätte ihm eine Kleinigkeit gefehlt, um sein Leben rundum perfekt zu machen. Dennoch hatte Deacon seinen ganz eigenen Charme, ebenso wie jede seiner Frauen. Diese sind komplett verschieden und hegte ich für manch eine anfangs kaum Sympathie (Belinda, die hochnäsige und realitätsferne Schauspielerin), so entwickelte sich doch für jede die solche im Verlaufe.
Im Mittelpunkt steht neben Deacons Tod in jedem Fall die Auseinandersetzung der Frauen mit ihrer Vergangenheit und der aktuellen Situation. Ganz nebenbei, wie es im Leben so spielt, bringt außerdem jeder von ihnen noch ganz andere Sorgen mit.
Alle Charaktere entwickeln sich im Buch und die Autorin schafft es nicht zuletzt auch mit ihrem Stil und dem unfassbar schönen Setting das man sich einfach wohlfühlt. Neben ernsten Themen schafft sie ab und an Momente zum Schmunzeln und Träumen. Ich war vom Anfang bis zum Ende gespannt über die Lösung der Probleme und damit der Lösung des gemeinsamen Hauptproblems.
Abschließend war das Buch ein wunderbarer Sommerroman voller Emotionen, Turbolenzen und einer Familie, die trotz aller Widrigkeiten am Ende zu einem Ganzen wird.