Der Autor hat das Leben seiner Urgroßmutter als Vorlage für den Roman genutzt. Er schildert den Werdegang einer jungen Frau, die es - in bescheidenen Verhältnissen geboren- zur Hebamme in ihrem Kirchspiel bringt. Sie geht ihren langen, nicht eben einfachen Weg nicht im heutigen Norwegen, sondern ergreift den Beruf im 19. Jahrhundert, zu einer Zeit, als Geburtshilfe eigentlich in den Händen medizinisch nicht ausgebildeter Nachbarinnen und weiblicher Verwandter lag. Dementsprechend hat die Heldin Stina mit Vorurteilen zu kämpfen, als man sie behördlicherseits zur einzig zuständigen - aber auch kostenpflichtigen - Geburtshelferin an ihrem Wohnort ernennt… Das Buch schildert eindrucksvoll und sehr gut lesbar die Verhältnisse im ländlichen Norwegen, beginnend im frühen 19. Jahrhundert. Stinas Geschichte zu folgen, war spannend und kurzweilig.
Edvard Hoem
Lebenslauf von Edvard Hoem
Quelle: Verlag / vlb
Neue Bücher
Die Hebamme
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Die Hebamme
Die Geschichte von Mutter und Vater
Der Geigenbauer
Heimatland. Kindheit
Die Hebamme
Neue Rezensionen zu Edvard Hoem
Rezensionsexemplar
⛵ Historischer Roman Norwegen
⛵ Personaler Erzähler
⛵ Schifffahrt, Krieg, Geigenbau
Der Geigenbauer erzählt die Geschichte eines der Vorfahren des Autoren.
Lars möchte eigentlich immer schon Geige spielen, allerdings erklärt sein Vater ihm, dass er zu breite und lange Finger dafür hat. Also beschließt er aus seinem Nest zu entkommen und das geht eigentlich nur über die Schifffahrt, durch die Irren des Krieges lernt er das Handwerk des Geigenbaus kennen und geht darin auf.
Ich fand die Idee der Geschichte sehr cool und mit Musik hat man mich auch sehr schnell. Wie er Musik empfindet und umsetzt fand ich wunderschön.
Aus dem Nachwort des Autoren kann man herauslesen, dass er schon öfter etwas über seine Vorfahren geschrieben hat, viel würde bisher von ihm noch nicht übersetzt.
Allerdings hatte für mich das Buch einige Langen, die ich dann wirklich überlesen bzw übersprungen habe, was ich eigentlich selten mache, aber das war dann einfach zu trockene Geschichtsaufzählungen.
Es hab ein winziges Krimielement in dem Buch was aber leider bis zum Schluss nicht wirklich aufgeklärt würde, was ich auch sehr schade fand.
Die Einblicke in die Schiffsfahrt und den Geigenbau mochte ich total gerne, mir hat das Buch bis auf die paar Längen auch gut gefallen, aber ein bisschen Pep hat mir dann trotzdem gefehlt.
Edvard Hoem erzählt die Geschichte seines Vorfahren Lars Olsen Hoem. Dieser wächst im späten 18. Jahrhundert in Norwegen auf. Nach einem Streit mit seinem Bruder Pe, verlässt er seine Heimat und nimmt als Matrose an der Seeschlacht um Kopenhagen teil. Er gerät in Gefangenschaft und lernt einen Geigenbauer kennen und weckt in ihm das Interesse an dieser Handwerkskunst. Schließlich lässt er sich mit seiner Frau Gunhild als Geigenbauer nieder.
Hoem fängt die Atmosphäre der damaligen harten Zeit hervorragend ein und beschreibt die Widrigkeiten und schweren Lebensumstände überzeugend. Sein Erzählstil ist nüchtern und sachlich, trotzdem füllt er die Informationen, die er über seinen Vorfahren zusammengetragen hat geschickt mit Leben und flicht von Zeit zu Zeit eigene Kommentare in die Geschichte ein.
Eine großartige Biographie und ein tolles Lesevergnügen!
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