Nach außen hin sieht es aus, als würde Toni das perfekte Leben führen. Verheiratet, zwei Kinder, erfolgreicher Mann, sie arbeitet als Künstlerin, ein wunderbares Leben in den sogenannten besseren Kreisen.
Aber! Toni zweifelt.
Sie hat eine dunkle Vergangenheit, sie ist kein Kind aus gutem Hause, sie kommt aus einer kaputten Familie, sie kennt Drogen, Gewalt und Hoffnungslosigkeit. Sie kann ihr Glück nicht fassen.
Sie hat Angst, Angst keine gute Mutter zu sein. Sie betrügt ihren Mann, warum weiß sie selber nicht so genau. Toni hat Stimmungsschwankungen und hadert und ringt täglich mit sich selbst. Sie wandelt quasi auf Messers Schneide durch ihr wunderbares Leben.
Bis ein tödliches Drama in der Nachbarschaft ihr so einiges deutlich macht.
Ich mag die Geschichte von einer, die am Abrutschen war und deren Leben eine glückliche Wendung genommen hat, und die ihr Glück aber nicht so ganz fassen kann.
Dieses Gefühl, andere halten einen für erfolgreich und glücklich, hat ja sogar einen Namen. Das Impostor-Syndrom. Ich denke, davon sind viele Menschen betroffen. Aber es lohnt sich immer der Blick hinter die perfekte Fassade.
Bücher sind perfekt dafür, den Leserinnen zu vemitteln, dass in unserer Welt nicht alles Gold ist, was glänzt.
Das ist mein drittes Buch von Doris Knecht, ich habe mich chronologisch zurück gearbeitet. Die neueren gefielen mir besser, aber ich liebe ihre Schreibweise und ihren Stil, ihre grundsätzliche Einstellung zum Leben und zu den Dingen, die uns Menschen so beschäftigen.